Die ContiTech AG mit Sitz in Hannover ist ein Hersteller von Kautschuk- und Kunststoffprodukten außerhalb der Reifenindustrie.
ContiTech AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1991[1] |
Sitz | Hannover, Deutschland |
Leitung | Philip Nelles[2] |
Mitarbeiterzahl | 43.000[3] |
Umsatz | 5.580 Mio. EUR (2020)[3] |
Branche | Automobilzulieferer |
Website | www.continental-industry.com |
Das Technologieunternehmen ist eine Tochtergesellschaft der Continental AG. Im Onlinebereich tritt die ContiTech AG als Continental Industry auf. Das Unternehmen ist in 40 Ländern aktiv[4]. Die aktuell rund 43.000[3] Mitarbeiter erzielten im Jahr 2020 einen Umsatz von rund 5,58 Milliarden Euro (2019: 6,4 Mrd. Euro). Vorstand ist Philip Nelles.[2]
Zur ContiTech AG gehören sechs Geschäftsfelder:
Die Continental-Caoutchouc- und Gutta-Percha Compagnie, die heutige Continental AG, wurde in Hannover gegründet und begann mit der Produktion von technischen Gummiwaren und medizinischen Artikeln. Hauptsächlich wurden Fahrradluftreifen und die Gummi-Wärmflasche produziert. Im Jahr 1988 wurde die Marke ContiTech für technische Produkte eingeführt.
Im Jahr 1991 wurde der Continental-Konzernbereich „Technische Produkte“ unter der Marke ContiTech ausgegliedert. Benecke-Kaliko wurde 1993 in die Continental-Division ContiTech integriert. Produktionsschwerpunkte sind Kunstleder und Folien.[1]
ContiTech übernahm 2004 die Mehrheit eines chinesischen Herstellers von Klima- und Servolenkungsschlauchleitungen und geht ein Joint Venture zur Luftfederproduktion mit dem koreanischen Unternehmen Dae Won Kang Up ein.[5] In Rumänien entstand ein Werk für Antriebssysteme für Klimaleitungen, in der Türkei eine Fabrik für Luftfedersysteme. Das Joint Venture Benecke Changshun Auto Trim eröffnete im chinesischen Zhangjiagang ein Werk für Kfz-Oberflächenmaterialien.[6]
Seit 2004 firmiert die bisherige ContiTech Holding GmbH als ContiTech AG. Im selben Jahr übernimmt sie die Phoenix AG.[7]
Im Jahr 2007 erwarb ContiTech den britischen Schlauchproduzenten Thermopol mit Standorten in Großbritannien, USA, Rumänien und Korea[8], außerdem den dänischen Antriebsriemenhersteller Roulunds mit Standorten in Europa und Asien,[9] sowie das serbische Transportbandunternehmen Univerzal Kolubara[10] und ein Fördergurtwerk von Metso Minerals in Moers.[11] Im mexikanischen San Luis Potosí eröffneten ein Motorlagerwerk und ein Werk für Oberflächenmaterialien. Im brasilianischen Ponta Grossa entsteht eine Fertigung für Textil- und Stahlseilfördergurte und im chinesischen Changshu ein Werk für Schläuche, Leitungen, Schwingungstechnik und Luftfedern.
Im selben Jahr wurden ContiTech-Aktien erstmals an den Börsen in Hamburg und Hannover gehandelt.
Das Unternehmen übernahm das Fördergurtgeschäft der Tianjin Xinbinhai Conveyor Belt Co. Ltd. im chinesischen Tianjin,[12] die australische Handelsgesellschaft M.I.R.S. in Perth,[13] den britischen Steilfördergurthersteller Specialised Belting Supplies in Thetford,[14] den Fördergurthersteller Legg Company Inc. in Halstead, Kansas,[15] und die Industriefördergurtsparte der finnischen Metso Corporation,[16] sowie das Geschäft mit Bremsenformteilen von Freudenberg Sealing Technologies mit drei Standorten in Deutschland, Frankreich und Mexiko.[17] Zudem erwarb ContiTech das Klimaleitungsgeschäft von Parker Hannifin mit Werken in den USA, Mexiko, Tschechien und Südkorea.[18]
ContiTech eröffnete eine neue Mischerei im ungarischen Nyíregyháza, ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Lagerungs- und Schwingungstechnik in Changshu, China,[19] ein Schlauchleitungswerk im serbischen Subotica,[20] ein Werk für Klima- und Servoleitungen im russischen Kaluga[21] und baute eine Schlauchfabrik für die Erdölförderung und Gasgewinnung im brasilianischen Macae.[22] Das Unternehmen stärkte seine Kunststoffkompetenz durch den Kauf der Inotec Innovative Technologie GmbH in Kohren-Sahlis und Präzisionstechnik Geithain GmbH in Geithain,[23] eröffnete ein Klimaleitungswerk im chinesischen Hangzhou[24] und gründete ein Joint Venture mit dem chinesischen Partnerunternehmen Jiangsu Changshun Group Co. Ltd. zum Bau eines zweiten chinesischen Werks für Kfz-Oberflächenmaterialien in Changzhou.[25]
Im Jahr 2015 kaufte ContiTech den amerikanischen Konkurrenten Veyance. Das Unternehmen aus Ohio ergänzte ContiTech in bislang unterrepräsentierten Märkten (z. B. USA und Südamerika).[26] Außerdem übernahm ContiTech zwei Werke für Oberflächenmaterialien der belgischen Mecaseat Gruppe im spanischen Pamplona und im polnischen Wagrowiec.[27]
Im Jahr 2016 übernahm ContiTech den australischen Schienenverkehrsspezialisten Vulcanite.[28] Das Unternehmen mit 60 Mitarbeitern und zwei Produktionsstätten am Hauptsitz in Sydney sowie in Malaysia entwickelt, designt und produziert Komponenten für die Schwingungsisolierung mechanisch erzeugter Vibrationen.[29] Im Jahr 2017 übernahm der zu ContiTech gehörende Oberflächenspezialist Benecke-Kaliko die Hornschuch-Gruppe mit Hauptsitz in Weißbach, Deutschland. Die beiden Unternehmen treten nun gemeinsam unter der Marke Continental auf und bilden heute gemeinsam den Geschäftsbereich Surface Solutions.[30] Im chinesischen Changshu eröffnete ContiTech 2017 seine erste Produktionsstätte für Elastomer-Beschichtungen außerhalb Deutschlands.[31]
Im selben Jahr kaufte ContiTech das südafrikanische Technikunternehmen Advanced Imaging Technologies und das Unternehmen Custom Machining Services in Valparaiso, Indiana/USA.[32]
Im Jahr 2018 eröffnete ContiTech ein neues Werk im chinesischen Changshu und produziert dort 3D-blasgeformte Schlauchleitungen, die in Hochleistungs-Turboladern in der Automobilindustrie eingesetzt werden.[33] Außerdem begann in Changshu der Bau einer Schaumfabrik für Automobilinnenräume.[34] Im chinesischen Qingdao zog ContiTech in den Qingdao Sino-German Ecopark um und produziert dort Schlauchprodukte und mobile Fluidsysteme für Pkw und Nutzfahrzeuge.[35] Im indischen Pune begann der Bau eines Werks zur Herstellung von Oberflächenmaterialien für den Automobilinnenraum.[36]
Im Jahr 2019 übernahm ContiTech das ‚Anti-Vibration Systems‘-Geschäft von Cooper Standard mit Sitz in Novi im US-Bundesstaat Michigan. Die Einheit unterhielt fünf Standorte in Kanada, Frankreich, Indien und den USA, und beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter.[37]
Im Jahr 2020 baute ContiTech den Produktionsstandort Hamburg-Harburg zu einem Tech-Campus aus. Dazu gehören ein Weiterbildungsinstitut, ein Zentrum für Innovation und Digitalisierung und ein Kunststoffkompetenzzentrum, das Leitungssysteme für Elektrofahrzeuge entwickelt.[38]
2020 wurde die JoinPlas GmbH gegründet, ein Joint Venture mit dem Systemlieferanten AFT Automotive. Das eigenständige Unternehmen plant, ab 2021 in Waltershausen Verbindungselemente aus Hochleistungskunststoffen zu produzieren.[39]
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