Die Muhr und Bender KG (kurz: Mubea) ist ein Unternehmen aus der Automobilzuliefererbranche mit Sitz in Attendorn, das als Weltmarktführer in der Herstellung von Leichtbau-Federnkomponenten gilt.[1] Mit weltweit mehr als 14.000 Mitarbeitern in 48 Produktions-, Vertriebs- und Entwicklungsstandorten auf vier Kontinenten wurde 2020 ein Umsatz von 2,08 Milliarden Euro erzielt.[2]
Muhr und Bender KG | |
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Rechtsform | Kommanditgesellschaft |
Gründung | 1916 |
Sitz | Attendorn, Deutschland |
Leitung | Thomas Muhr, Persönlich haftender Gesellschafter |
Mitarbeiterzahl | 14.000 |
Umsatz | 2,08 Mrd. Euro |
Branche | Automobilzulieferer |
Website | www.mubea.com |
Stand: 2020 |
Josef Muhr und sein gleichnamiger Sohn legten mit der Unternehmensgründung in Attendorn am 1. August 1916 den Grundstein für die heutige Mubea Unternehmensgruppe. Nach dem Einstieg der Familie Bender wurde 1931 das Markenzeichen Mubea, das sich aus den Anfangsbuchstaben der Inhaberfamilien und des Firmensitzes Attendorn zusammensetzt, etabliert. 1960 expandierte das Unternehmen nach Daaden, wo das erste Zweigwerk mit zunächst 25 Mitarbeitern entsteht.[3] Damals wurden neben Federn auch noch zahlreiche weitere Produkte wie Konservenglasbügel und Metallflaschenöffner gefertigt. Erst in der dritten Generation unter Geschäftsführer Karl-Heinz Muhr wurde der Fokus zunehmend auf die Automobilindustrie gelegt.[4]
Der erste Standort in den USA wurde 1981 in Florence (Kentucky) eröffnet. Die internationale Expansion setzte sich in den folgenden Jahrzehnten fort, auch unter der vierten Generation, die 1994 in Person von Thomas Muhr in das Unternehmen einstieg. 1994 kam etwa ein Werk in Tschechien, seit 2004 ist Mubea auch in China vertreten. Im selben Jahr wird am Stammsitz in Attendorn ein neues Kaltwalzwerk für Tailor Rolled Blanks eröffnet.[3]
Seit Beginn 2011 gehört auch die Firma Carbo Tech, ein Hersteller von Verbundwerkstoff-Komponenten in den Bereichen Rennsport und Automobil, zur Mubea Unternehmensgruppe.[5] 2018 hat die Mubea Unternehmensgruppe zudem die Flamm-Gruppe übernommen. Daraus entstand der neue Geschäftsbereich Aviation mit Werken in Mecklenburg-Vorpommern und der Türkei.[6]
Der Umsatz wuchs in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts erheblich, von 370 Millionen Euro im Jahr 2000 über 930 Millionen Euro im Jahr 2010 auf 2,39 Milliarden Euro im Jahr 2019.[2] Wegen sinkender Umsätze im Folgejahr stimmten die Arbeitnehmer an den drei deutschen Standorten in Attendorn, Daaden und Weißensee einer Tarifabweichung zu.[7] Im Zuge der Corona-Krise schickte das Unternehmen wenig später einen Großteil der Beschäftigten in Kurzarbeit.[8]
Anfang Juni 2020 gab Mubea bekannt, 49 Prozent der Anteile am Entwicklungsdienstleister Csi Entwicklungstechnik übernehmen zu wollen. Mubea stellt künftig den Vorsitz eines neu geschaffenen Beirats von Csi.[9]
Zum Produktspektrum zählen u. a. Fahrwerkskomponenten wie Achsfedern, Stabilisatoren, Faserverbundfedern und Präzisionsstahlrohre sowie Motorkomponenten wie auch Ventilfedern, automatische Riemenspannsysteme und Federbandschellen, aber auch Getriebekomponenten wie Antriebswellen und Getriebetellerfedern.[10] Ein weiterer Bereich sind die von Mubea entwickelten Tailor Rolled Blanks, die in den unterschiedlichsten Anwendungsformen zu Gewichtseinsparungen am Fahrzeug führen.[11] Mubea Flamm entwickelt und fertigt zudem Komponenten und Baugruppen für die Luftfahrt- und Haushaltsgeräteindustrie.[12]