Die NGK Spark Plug Co, Ltd. (jap. 日本特殊陶業株式会社, Nihon Tokushu Tōgyō kabushiki kaisha) ist eine Aktiengesellschaft, die 1936 gegründet wurde und ihren Sitz in Nagoya, Japan, hat. NGK produziert und vertreibt Zündkerzen und dazugehörige Produkte für Verbrennungsmotoren sowie Sensoren und technische Keramik für eine Vielzahl von Anwendungen.
NGK SPARK PLUG CO., LTD ⽇本特殊陶業株式会社 | |
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Rechtsform | Kabushiki-gaisha (Aktiengesellschaft) |
Gründung | 26. Oktober 1936 |
Sitz | Nagoya, Japan![]() |
Leitung | Takeshi Kawai (President and CEO) |
Branche | Automobilindustrie, Technische Keramik |
Website | https://www.ngkntk.co.jp/english/ |
NGK steht für Nihon Gaishi kabushikigaisha, den japanischen Namen von NGK Insulators.
Das Unternehmen beschäftigt (Stand: April 2022) rund 16.100 Mitarbeiter und verfügt weltweit über 60 Konzerngesellschaften, 35 Produktionsstätten, fünf Technologie- und drei Innovationszentren.[1] Weltweit produziert das Unternehmen jährlich rund eine Milliarde Zündkerzen.
Im Jahr 2018 hat NGK den Hersteller von Sauerstoffversorgungsgeräten CAIRE Inc.[2] übernommen. 2021 verlegte NGK seinen Hauptsitz in das N-Forest Building[3] an seinem Werk in Komaki, Japan.
Zum April 2023 soll der Name des Unternehmens zu Niterra geändert werden.[4]
NGK Spark Plugs (USA), Inc. wurde 1966 als Tochtergesellschaft der japanischen NGK Spark Plug Co, Ltd. gegründet. Der Hauptsitz des Unternehmens befand sich zunächst in Kalifornien und wurde dann an seinen heutigen Standort in Wixom, Michigan, verlegt.[5] Das Unternehmen stellt sowohl Zündkerzen als auch Lambdasonden in Sissonville, West Virginia, her.
NGK gründete 1975 seine erste europäische Tochtergesellschaft NGK Spark Plug (U.K.) Ltd. 1979 folgte die zweite mit der NGK Spark Plug Deutschland GmbH. Zehn Jahre später übernahm sie als NGK Spark Plug Europe GmbH die Verantwortung für das Geschäft in Europa. Im Jahr 2017 wurde ihr Aufgabenbereich auf die gesamte EMEA-Region ausgeweitet.[6]
CEO von NGK Spark Plug Europe ist seit April 2019 Damien Germès[7] und beschäftigt rund 900 Mitarbeiter in der EMEA-Region.
Die Firma verfügt über sechs regionale Unternehmen, zwei Produktionsstätten in Frankreich und Südafrika sowie ein technisches Zentrum in Deutschland. Im Jahr 2021 beläuft sich der Anteil der EMEA-Verkäufe auf 27 % des weltweiten Umsatzes von NGK.[8] In seinen Werken in Südafrika und Frankreich werden jährlich 55 Millionen Zündkerzen hergestellt. Die europäische Gesellschaft betreibt seit 1990 eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Das Zentrum entwirft und testet nicht nur neue Prototypen von Fahrzeugteilen, sondern entwickelt auch Technologien zur Bekämpfung von anderen Problemen wie Abgasemissionen. Sie gewährleistet auch die technische Unterstützung für Automobilhersteller in der EMEA-Region.[9]
Im Jahr 2017 eröffnete das Unternehmen ein neues europäisches regionales Distributionszentrum in Duisburg, Deutschland.[10] Es umfasst 21.000 m² Lagerfläche, hat ein Team von rund 100 Mitarbeitern und beliefert Kunden in 44 europäischen Ländern.
2018 wurde das Unternehmen Mitglied des Automotive-Aftermarket-Datenunternehmens TecAlliance.[11]
NGK liefert Zünd- und Sensorprodukte für Anwendungen der Geschäftsfelder Pkw und Transporter, Zweirad, ATV/SSV, Schneemobil, Landwirtschaft, Gartenbau, Marine und Industrie. Auf dem Ersatzteilmarkt werden diese Produkte an Teilegroßhändler und Distributoren geliefert.
Das Zündungssortiment des Unternehmens umfasst Zündkerzen, Glühkerzen, Zündspulen, Zündleitungen sowie Zündkerzenstecker und wird unter der Marke „NGK Ignition Parts“ angeboten.[12]
Das Sortiment an Fahrzeugelektronik umfasst Lambdasonden, Abgastemperatursensoren,[13] Luftmassenmesser und Saugrohr- sowie Ladedrucksensoren, Drehzahl- und Positionssensoren und Abgasrückführungsventile,[14] die alle unter der Marke „NTK Vehicle Electronics“ geführt werden.
Darüber hinaus stellt der Unternehmensbereich technische Keramik unter der Marke „NTK Technical Ceramics“ Halbleiterprodukte, Feinkeramik, Schneidwerkzeuge und Produkte für die medizinische Industrie her.
Seit 2018 hat NGK drei „Venture Labs“ gegründet.[15] Die Innovationszentren sollen das Unternehmen für die Zukunft aufstellen und konzentrieren sich auf drei Bereiche: Smart Health, Smart Mobility und Utility. Die Standorte befinden sich in Tokio (Japan), Santa Clara (Kalifornien, USA) und Berlin (Deutschland).
Mit dem Ziel, bis 2050 CO2-Neutralität zu erreichen, hat NGK die „Eco Vision 2030“ ins Leben gerufen.[16] Basierend auf den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) definiert diese Vision die Meilensteine der Unternehmensziele bis zum Ende dieses Jahrzehnts und den folgenden zehn Jahre bis 2040. Ziel ist es, starke Geschäftssäulen in den Bereichen Mobilität, Medizin, Umwelt und Energie sowie Kommunikation aufzubauen. In diesem Zusammenhang hat das Unternehmen im April 2021 einen mit 100 Millionen Dollar dotierten Unternehmensrisikokapitalfonds (Corporate Venture Capital Fund)[17] eingerichtet, um neue Chancen in diesen Bereichen zu verfolgen.
NGK ist auch Lieferant des Formel-1-Teams der Scuderia Ferrari.[18] NGK war von 2007 bis 2011 der exklusive Zündkerzenlieferant für die IndyCar Series. Seit 2012 beliefert das Unternehmen nur noch die Teams der IndyCar-Serie, die von Honda betrieben werden. Darüber hinaus unterstützt NGK eine Reihe von Teams in Rennkategorien wie MotoGP, Moto2, Moto3, der Rallye-Weltmeisterschaft, der Motocross-Weltmeisterschaft, der FIM Trial-Weltmeisterschaft und der Superbike-Weltmeisterschaft.[19] 2022 ist NGK offizielle technische Partner des X-raid-Motorsportteams für die Rallye Dakar.[20]