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Der Glas 2600 V8 ist ein Gran-Tourismo-Coupé der Hans Glas GmbH in Dingolfing. Der Glas 2600 V8 wurde im September 1965 auf der IAA vorgestellt. Ab 1967 wurde der Wagen als BMW Glas 3000V8 von BMW, die das Glas-Werk in Dingolfing übernommen hatten, noch ein Jahr weitergebaut.

Glas
Glas V8
Glas V8
Glas V8
V8
Produktionszeitraum: 1966–1968
Klasse: Sportwagen
Karosserieversionen: Coupé
Motoren: Ottomotor:
2,6–3,0 Liter
(110–118 kW)[1]
Länge: 4600 mm
Breite: 1750 mm
Höhe: 1380 mm
Radstand: 2500 mm
Leergewicht: 1350 kg
Glas 2600 V8
Glas 2600 V8
Glas 3000 V8
Glas 3000 V8
Glas 3000 V8
Glas 3000 V8
BMW Glas 3000 V8
BMW Glas 3000 V8
Armaturentafel des BMW-Glas 3000, Retro Classics 2022
Armaturentafel des BMW-Glas 3000, Retro Classics 2022

Entwicklung


Ende 1964 entstand auf Grund des großen Erfolges der Glas GT-Coupés die Idee, ein großes Coupé mit einem Sechszylinder-Ottomotor herzustellen, der später auch in die Limousine eingebaut werden sollte. Weil man aber die Grundkonzeption des 1,3-Liter-Motors übernehmen wollte, um Entwicklungskosten zu sparen, entschied man sich für ein V8-Aggregat mit 2 × 1,3 Litern Hubraum. Der neu entwickelte Motor hatte dementsprechend zwei oben liegende Nockenwellen – eine pro Zylinderbank – und zwei Zahnriemen. Frua bekam den Auftrag, eine geeignete Karosserie zu gestalten. Aus Kostengründen mussten viele Teile von bereits existierenden Fahrzeugen verwendet werden. So stammten z.B. die Scheinwerfer vom damals neuen Mercedes-Benz Bus O302. Die Mechanik der Schmetterlings-Scheibenwischer, Fensterkurbeln und weitere Teile stammten von Mercedes-Benz-PKW, vom 220S bis zur Pagode.[2] Das auf der IAA 1965 präsentierte Ergebnis war eine Sensation. Die neue Linie erinnerte an zeitgenössische italienische Sportwagen, insbesondere an den Frua-Maserati Quattroporte von 1963 und brachte dem neuen Wagen den Spitznamen „Glaserati“ ein.


Glas 2600 V8


Die Entwicklung zur Serienreife dauerte noch fast ein Jahr. Im August 1966 wurden die ersten Serienfahrzeuge ausgeliefert. Der 2.580 cm³ große Motor entwickelte 150 PS (110 kW) und beschleunigte den vollwertigen 4-Sitzer auf bis zu 195 km/h. Die von Boge entwickelten selbstregelnden Hydromat-Stoßdämpfer ermöglichten erstmals bei einem deutschen Serien-PKW eine automatische Niveauregulierung. Probleme mit dem Vergaser ließen die Wagen die prognostizierten 200 km/h Höchstgeschwindigkeit nicht erreichen.


BMW Glas 3000 V8


Bereits ab Februar 1966 war ein Prototyp mit einem auf 3,0 Liter aufgebohrten Motor entstanden. Aus 2.982 cm³ Hubraum schöpfte er 160 PS (118 kW) Leistung. Das reichte nun für die gewünschten 200 km/h. Verwendet wurde an diesem Motor bereits eine Transistorzündung und Drehstromlichtmaschine. Leicht modifiziert wurden das Fahrwerk und die Getriebeabstufung.[3] Auch ein 3,2-Liter-Aggregat mit 175 PS (129 kW) war in Arbeit. Da die Hans Glas GmbH jedoch in wirtschaftliche Schieflage geriet und am 10. November 1966 von BMW übernommen wurde, kam es zunächst nicht zu einer Serienfertigung.

Ab September 1967 wurde dann der im Vorjahr entwickelte Glas 3000 V8 praktisch unverändert – nur mit einem BMW-Zeichen auf der Motorhaube – als BMW Glas 3000 V8 doch noch in Serie gefertigt. Von September 1967 bis Mai 1968 sind 418 BMW Glas V8-Coupés entstanden.

Im Gegensatz zum ebenfalls unter BMW-Regie weitergebauten Glas GT erhielt der BMW Glas 3000 V8 nicht den typischen BMW-Kühlergrill. Auf dem schon unter BMW-Regie herausgegebenen Prospekt ist der BMW Glas 3000V8 noch mit Glas-Emblemen versehen. Zudem wies der Prospekt darauf hin, dass der Wagen auf Wunsch auch mit dem 2,6-l-Motor (150 PS) lieferbar sei. Diese Option wurde aber nur von wenigen Kunden gewählt. Kostete der erste Glas 2600V8 nur knapp über 18.000 DM[4], so lag der Preis der unter BMW-Regie verkauften Wagen 1968 bei 22.495 DM für den BMW 2600V8 und bei 23.848 DM für den BMW 3000V8.[5]


Modellübersicht


Fahrzeugtyp: Glas 2600 V8 BMW Glas 3000 V8
Bauzeitraum:[6]August 1966 bis Anfang 1967September 1967 bis Mai 1968
Motor:Achtzylinder-Viertakt-V-Motor mit einem Bankwinkel von 90°, wassergekühlt; Zylinderköpfe und Nockenwellengehäuse aus Leichtmetall; je eine obenliegende, zahnriemengetriebene Nockenwelle pro Zylinderbank; V-förmig hängende Ventile, über Kipphebel betätigt; Grauguss-Kurbelgehäuse; Kurbelwelle fünffach gelagert
Hubraum:2580 cm32982 cm3
Bohrung × Hub:75 mm × 73 mm78 mm × 78 mm
Vergaser:3 Fallstrom-Doppelvergaser Solex 35 DDIS
Verdichtung:9,2:1
Leistung bei 1/min:110 kW (150 PS) bei 5600118 kW (160 PS) bei 5100
Drehmoment bei 1/min:203 Nm (20,7 mkp) bei 4500236 Nm (24 mkp) bei 3500–4200
Antrieb:Viergang-Schaltgetriebe, Hinterradantrieb; Achsantrieb 3,55:1
Karosserie:Selbsttragende Ganzstahlkarosserie
Fahrwerk:Vorderradaufhängung: Einzelradaufhängung an doppelten Dreiecksquerlenkern; Schraubenfedern und Gummihohlfedern, Teleskopstoßdämpfer; Stabilisator

Hinterradaufhängung: De-Dion-Achse; Halbelliptik-Blattfedern und Boge Hydromat-Stoßdämpfer mit automatischem Niveauausgleich; Panhardstab

Lenkung:ZF-Kugelmutterlenkung (Kugelumlauflenkung) mit hydraulischer Servounterstützung[7]
Bremsen:Scheibenbremsen rundum, hinten innenliegend am Achsantrieb; Handbremse auf integrierte Trommeln wirkend
Bereifung:175 H 14, auf Wunsch 175 HR 14185 H 14, auf Wunsch 185 HR 14
Radstand:2500 mm
Maße L × B × H:4600 mm × 1750 mm × 1380 mm
Kofferraum:575 Liter
Leergewicht (getankt):1350 kg
Zuladung:450 kg
Höchstgeschwindigkeit:195 km/h200 km/h
Beschleunigung (0–100 km/h):11,0 s10,0 s
Kraftstoffnormverbrauch:12 Liter/100 km bei 110 km/h
Stückzahl:[2][4]300418

Sonstiges


Die wenigen erhaltenen Exemplare steuern (Stand 2016) im Zustand Zwei auf die 50.000-Euro-Marke zu.[8]


Literatur




Commons: Glas 2600 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: BMW-Glas 3000 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Werner Oswald: Deutsche Autos 1945–1990. Band 4. 1. Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-613-02131-5, S. 466/467.
  2. Wolfgang Blaube: Glas’ Perle – In Dingolfing kam das Beste ganz zum Schluss: Glas/BMW 3000 V8. In: Oldtimer Markt. Nr. 12, Dezember 2012, S. 36–43.
  3. Glas 3000 V8. In: Kraftfahrzeugtechnik 5/1968, S. 145.
  4. Das Schlachtschiff – Der Glas V8. In: GLAS-Club International e.V. (Hrsg.): GLAS Club-Nachrichten – Sonderausgabe 1983. 1983, S. 26–27.
  5. Personenwagen-Preisliste. In: autoparade. 1, Frühjahr/Sommer. A. Eugen von Keller Verlag, Bonn 1968, S. 44.
  6. Glas-Fahrzeuge – Glas V8. GLAS Automobilclub International e.V., abgerufen am 5. Januar 2013.
  7. glas-automobile.de (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.glas-automobile.de Techn.Daten
  8. Hans W. Mayer: Bayer im italienischen Anzug. In: FAZ vom 17. Januar 2016, S. 59.

На других языках


- [de] Glas V8

[en] Glas V8

The Glas V8 is a V8-engined coupé produced by Hans Glas GmbH at Dingolfing. The car was first presented in September 1965 at the Frankfurt Motor Show, where it became nicknamed the "Glaserati" because of its Frua design, which shared many themes with contemporary Maseratis.

[fr] Glas V8

La Glas V8 est un coupé produit par le constructeur allemand Glas à Dingolfing. Elle a été présentée en septembre 1965 au Salon de l'automobile de Francfort, où elle a été surnommée « Glaserati » en raison de sa carrosserie de Pietro Frua, qui ressemblait beaucoup à celle des Maserati contemporaines.

[it] Glas V8

La Glas V8 è un'autovettura di fascia alta prodotta dalla casa automobilistica tedesca Hans Glas GmbH dal 1965 al 1968.



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