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Der Škoda 440 (in der Volkssprache auch Spartak genannt) und Škoda Octavia (ab 1959) war ein von 1955 bis 1971 hergestelltes Automobil des tschechoslowakischen Automobilherstellers AZNP (Škoda), das teilweise im Hauptwerk Mladá Boleslav produziert wurde.

Škoda
Škoda 440
Škoda 440
Škoda 440
Škoda 440
Škoda Octavia
Verkaufsbezeichnung: Škoda 440
Škoda Octavia
Produktionszeitraum: 1955–1971
Klasse: Untere Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, Kombi
Motoren: Ottomotoren:
1,1–1,2 Liter
(29,4–37 kW)
Länge: 4065 mm
Breite: 1600 mm
Höhe: 1430 mm
Radstand: 2400 mm
Leergewicht: 920–965 kg
Vorgängermodell Škoda 1101 „Tudor“
Nachfolgemodell Škoda 1000 MB
Octavia mit dem ab 1963 verwendeten Grill
Octavia mit dem ab 1963 verwendeten Grill
Octavia Super
Octavia Super
Octavia Combi, Ende 1960er/Anfang 1970er Jahre: geglättete Linien
Octavia Combi, Ende 1960er/Anfang 1970er Jahre: geglättete Linien
Octavia Combi im Škoda Muzeum
Octavia Combi im Škoda Muzeum
Heckansicht Octavia Combi
Heckansicht Octavia Combi

Modellgeschichte


In den 1950er und 1960er Jahren fertigte der Pkw-Hersteller AZNP eine Reihe von Fahrzeugen, die anfangs Nummern, später Namen trugen. Diese hatten noch das konventionelle Antriebsprinzip Frontmotor mit Hinterradantrieb. Die Fahrzeuge wurden von Anfang an als Zwischentypen angesehen, die die Zeit zur Entwicklung eines tschechoslowakischen Volkskraftwagens überbrücken sollten. Schon 1955 war von weiteren vier bis fünf Jahren die Rede, bis man ein geeignetes Volksauto-Baumuster fertig hätte.[1] Die mit vielen Wendungen verbundenen Entwicklungsarbeiten mündeten schließlich im Škoda 1000 MB – einem leichten vollwertigen Volksauto mit Heckmotor, das 1964 in Produktion ging und die bisherigen Škoda-Modelle ablöste. Lediglich die alten Kombimodelle 1202 und Octavia Kombi wurden parallel bis 1971 weitergebaut. Auch wenn der Zwischentyp aufgrund seines Preises und seiner Stückzahl kein echter „Volkswagen“ wurde – seine Formschönheit und Solidität machten ihn allgemein beliebt.

Nach der Vorstellung im Januar 1955 auf dem Automobilsalon in Brüssel (mit dem Namen Orlik) begann die Produktion dieses sogenannten Zwischentyps im Herbst 1955 als Škoda 440 (4 Zylinder, 40 PS), der in der Bevölkerung auch mit dem ursprünglichen Projektnamen Spartak bezeichnet wurde.[2] Dieser Wagen kann als Nachfolger des 1101/1102 „Tudor“ gesehen werden; viele Teile dieses Fahrzeugs wurden einfach übernommen, was ihm wegen der geänderten Karosserie aber kaum anzusehen ist. Bis 1959 wurden von diesem Modell mit einem Hubraum von 1089 cm³ 75.417 Einheiten produziert.[3]

1957 wurde die Produktlinie durch den Škoda 445 erweitert, der den stärkeren Motor des Škoda 1200 mit 1221 cm³ Hubraum und 45 PS erhielt[4] (9375 gebaute Einheiten bis 1959[3]). Daneben wurde mit dem Škoda 450 eine Cabriovariante eingeführt, bei dem der 1089-cm³-Motor mit einem Doppelfallstrom-Vergaser versehen wurde, der 50 PS erreichte (1000 Einheiten bis 1959[3]). 1959 erfolgte ein Facelift und die Modelle wurden wegen des Fünfjahresplans umbenannt: Škoda Octavia (statt 440), weil er die achte Generation Škoda-Automobile verkörperte, Škoda Octavia Super (statt 445) und Škoda Felicia (anstatt 450). Das Äußere änderte sich nur wenig; es war vorgeschrieben, dass 80 % der Teile vom Vorgänger übernommen werden mussten. Dabei kümmerte sich die Entwicklung größtenteils nur um die Technik. So wurden die Art der Federung und einige Zierleisten geändert. 1960 kamen zwei Touring-Sport-Modelle mit den Motoren der beiden Škoda Felicia hinzu. 1961 wurden weitere veränderte Motoren eingesetzt und die internen Typbezeichnungen teilweise geändert. 1963 wurde die Fahrgastraum-Gestaltung des Octavias geändert (unter anderem Einzelsitze vorn statt einer Sitzbank), äußerlich fiel der geänderte, feinmaschige Grill auf.[5] Von Octavia und Felicia wurden 298.480 Einheiten produziert, davon 14.863 Felicia und 54.086 Octavia Kombi.[3]

1964 wurde die Stufenheckversion (Octavia) durch den heckmotorgetriebenen Škoda 1000 MB ersetzt. Für das Cabrio Felicia gab es keinen Nachfolger, auch der Octavia Combi sollte für lange Zeit der letzte Kombi von Škoda gewesen sein. Dessen Produktion lief 1971 endgültig aus.

Im Jahr 1994 wurde der Name Felicia für den Kleinwagen Škoda Felicia wieder aufgegriffen. Ebenso fand der Name Octavia wieder Verwendung für den neuen Škoda Octavia.

Die verschiedenen Modelle waren Exportschlager. Sie wurden bis nach Südamerika oder Neuseeland verkauft. In die DDR gelangten 6000 440/445, 500 Felicia und mehr als 70.000 Octavia (Statistik bis 1969).[6]


Technik


Die Fahrzeuge haben einen Viertakt-OHV-Frontmotor mit vier Zylindern. Die Kraft wird mit Hilfe einer vollsynchronisierten 4-Gang-Schaltung durch einen Zentralrohrrahmen an die Hinterachse übertragen. Die 12-Volt-Elektrik wird von einer Gleichstrom-Lichtmaschine mit Energie versorgt. Die Wirkung des Motorkühlers lässt sich durch eine Jalousie vom Wageninnern aus regulieren.


Modellversionen



Škoda 440 (1955–1959)


Der Škoda 440 (Typ 970) wurde in den Jahren 1955–1959 als zweitürige Limousine gebaut. Es wurden 84.792 Stück produziert.

Technische Daten:


Škoda 445 (1957–1959)


Der Škoda 445 (Typ 985) wurde mit stärkerem Motor von 1957 bis 1959 gebaut.

Technische Daten:


Škoda Octavia (1959–1964)


Der Škoda Octavia (Typ 985, 1959–1961; Typ 702, 1961–1964) – Nachfolger des Škoda 440 „Spartak“ – wurde von 1959 bis 1964 gebaut.

Die Blattfeder der Vorderachse wurde durch Dreiecksquerlenker und Schraubenfedern ersetzt. Des Weiteren wurden die Kühlermaske und das Instrumentenbrett verändert. Die Kupplung und die Gelenkwelle wurden vom Škoda 450 übernommen. Zudem gab es größere Rücklichter in auf den hinteren Kotflügeln montierten Aufsätzen und einen im rechten hinteren Kotflügel seitlich angeordneten Kraftstoffstutzen. Der Octavia war mit dem 1089-cm³-Motor des Škoda 440 ausgestattet, wobei ab 1961 die Kompression auf 7,5 erhöht wurde und die Leistung auf 42 PS stieg.

Technische Daten:


Škoda Octavia Super (1959–1964)


Der Škoda Octavia Super (Typ 993, 1959–1961; Typ 703, 1961–1964) – Nachfolger des Škoda 445 – wurde von 1959 bis 1964 gebaut.

Technische Daten:


Škoda Octavia TS (1960–1964)


Der Škoda Octavia TS (Touring Sport) (Typ 995) ergänzte mit stärkerem Motor von 1960 an die Produktpalette.


Škoda Octavia 1200 TS (1960–1964)


Der Škoda Octavia 1200 TS (Touring Sport) (Typ 999) mit nochmals stärkerem Motor, kam ebenfalls 1960 hinzu.

Technische Daten:


Škoda Octavia Combi (1961–1971)


Der Škoda Octavia Combi wurde in drei Generationen gebaut. Typ 993C nur 1961, Typ 703C 1961–1969, Typ 704 1969–1971.

Technische Daten:


Literatur



Einzelnachweise


  1. Spartak – ein Zwischentyp zum tschechoslowakischen Volkskraftwagen. In: Kraftfahrzeugtechnik, Heft 3/1955, S. 85/86
  2. Bernard Vermeylen: Autos aus dem Ostblock. 1. Auflage, Verlag Delius Klasing, Bielefeld, ISBN 978-3-7688-3149-9, S. 126/127
  3. Tschechoslowakische Motor-Revue, Heft 8/1974
  4. Bernard Vermeylen: Autos aus dem Ostblock. 1. Auflage, Verlag Delius Klasing, Bielefeld, ISBN 978-3-7688-3149-9, S. 129
  5. Modikfikationen an den PKW von Škoda In: Kraftfahrzeugtechnik, Heft 3/1963, S. 102.
  6. Werner Oswald: Kraftfahrzeuge der DDR. 2. Auflage, 2000


Commons: Škoda 440 – Sammlung von Bildern

На других языках


- [de] Škoda 440

[en] Škoda 440

The Škoda 440 and the similar 445 and 450 are cars that were produced by AZNP in Czechoslovakia between 1955 and 1959.[1] In Czechoslovakia, vehicles were known under popular name Spartak.

[fr] Škoda 440

La Škoda 440 est une berline moyenne lancée en 1955 par le constructeur automobile tchécoslovaque Škoda Auto. Déclinée en deux carrosseries (berline deux portes et cabriolet 2+2), la 440 a été produite jusqu’en 1959.

[it] Škoda 440

La Škoda 440 è una vettura utilitaria prodotta dalla casa automobilistica cecoslovacca Škoda Auto nei propri impianti di Mladá Boleslav dal 1955 al 1959. Universalmente era conosciuta come Spartak.

[ru] Škoda 440

Škoda 440 — чехословацкий легковой автомобиль малого класса с классической компоновкой, серийно производившийся компанией AZNP (чеш. Automobilové závody národní podnik) с 1955 по 1959 год. С 1957 года параллельно выпускалась модификация Škoda 445 с двигателем увеличенного объема и мощности, а с 1958 года — двухдверный кабриолет модели Škoda 450 с форсированным двигателем.



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