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Der Vespa 400 ist ein Kleinstwagen des italienischen Fahrzeugherstellers Piaggio.

Piaggio
Vespa 400 Baujahr 1958
Vespa 400 Baujahr 1958
Vespa 400 Baujahr 1958
Vespa 400
Produktionszeitraum: 1957–1961
Klasse: Kleinstwagen
Karosserieversionen: Cabriolimousine
Motoren: Ottomotor:
0,394 Liter, 14 PS (10 kW)
Länge: 2850 mm
Breite: 1270 mm
Höhe: 1250 mm
Radstand: 1690 mm
Leergewicht: 360 kg
Schriftzug auf der Motorhaube
Schriftzug auf der Motorhaube

Modellgeschichte


Piaggio hatte während des Zweiten Weltkriegs Rüstungsgüter, aber auch Flugzeuge produziert. Als mit dem Kriegsende die Nachfrage nach Flugzeugen einbrach, sah das 1884 gegründete Unternehmen wie viele europäische Konkurrenten[1] in der Produktion von zivilen Kraftfahrzeugen ein zukunftsträchtiges Betätigungsfeld. Ab 1946 stellte Piaggio zunächst den Motorroller Vespa her, später auch den dreirädrigen Kleintransporter Ape. Nachdem sich Mitte der 1950er-Jahre Fahrzeuge wie die Isetta oder das deutsche Goggomobil als erfolgreich erwiesen hatten, wandte sich Piaggio ebenfalls vierrädrigen Kleinstwagen zu.

Die Entwicklung von Piaggios erstem vierrädrigen Personenwagen begann 1955. 1956 wurden die ersten Prototypen getestet; im September 1957 stellte Piaggio das mit Blick auf seinen Hubraum Vespa 400 genannte Auto schließlich auf dem Pariser Autosalon öffentlich vor. Zur gleichen Zeit zeichnete sich der Produktionsbeginn des Fiat Nuova 500 ab, der in der gleichen Klasse wie Piaggios Auto antrat. Im Hinblick auf den neuen 500 rechnete sich Piaggio für seinen 400 nur Außenseiterchancen auf dem italienischen Markt aus. Stattdessen konzentrierte sich das Unternehmen von Beginn an auf Frankreich und Belgien als Hauptabsatzmarkt. Deshalb entschied es sich früh dazu, den 400 ausschließlich im französischen Vespa-Werk Ateliers de Construction des Motocycles et Automobiles in Fourchambault in Burgund zu produzieren.

Zwischen 1957 und 1961 stellte Piaggio 30.076 Vespa 400 her. Die Fahrzeuge wurden überwiegend in Frankreich verkauft,[2] einige Autos fanden auch Abnehmer in Italien und Deutschland. 1700 Autos wurden ferner in die USA exportiert.


Konstruktionsmerkmale


Der Vespa 400 wurde werksseitig als Cabriolet vermarktet, im Grunde war es aber eine Cabriolimousine. Die Türrahmen und die seitlichen Dachteile stehen fest; allerdings lässt sich das Stoffdach – ähnlich wie beim Citroën 2CV – nach hinten abrollen. Die Karosserie ist im Pontonstil gehalten und weist anders als manche anderen zeitgenössischen Kleinstwagen eine konventionelle Dreigliederung in Motor- und Kofferraum sowie Fahrgastzelle auf. Das Auto war ein Viersitzer, die hinteren Sitze eigneten sich allerdings nur für Kleinkinder und waren ungepolstert. Die im Vergleich zu anderen Fahrzeugen dieser Klasse recht breiten Türen waren hinten angeschlagen. Das Reserverad (4.40–10) war unter dem Beifahrersitz untergebracht. Eine Besonderheit war die Unterbringung der 12-Volt-Starterbatterie in einer Art Schubfach im Bug.

Angetrieben wurde der Vespa 400 von einem luftgekühlten 394-cm³-Zweizylinder-Zweitaktmotor mit 14 PS Leistung bei 4350/min. Er war über der Hinterachse eingebaut. Anfänglich verwendete Piaggio ein manuell zu schaltendes Dreiganggetriebe mit nicht synchronisiertem ersten Gang. 1961 gab es eine Exportversion mit auf 20 PS gesteigerter Motorleistung und Vierganggetriebe. Der Anlasser wurde mit einem Hebel betätigt. Unter einem separaten Behälter für Zweitaktöl gab es eine Dosiereinrichtung, um das Zweitaktgemisch im 23-Liter-Benzintank selbst herzustellen, indem man nach dem Tanken durch Drehen an dieser Einrichtung die entsprechende Menge an Zweitaktöl in den Tank förderte.[3]

Das Auto war mit einer Außenlänge von 2850 mm sehr kurz. Das Leergewicht lag unter 400 kg.

Zur Auswahl standen zwei Versionen, zum einen die einfache „Tourisme“-Version und die häufiger gekaufte „Luxe“-Version mit Kombiinstrument, zwei Scheibenwischern und mehr Zierrat. 1959 wurde der Vespa 400 überarbeitet, er bekam Schiebefenster, bessere Sitze und eine gefälligere Innenausstattung. Zugleich fiel die Zweitaktöl-Dosiereinrichtung weg.[4]

Preislich lag Piaggios Vespa 400 mit 3090 DM im Herbst 1959 unterhalb des Fiat 500; er war auch günstiger als das Goggomobil.

Als 1961 die Verkäufe weit zurückgegangen waren, wurde die Produktion eingestellt. Piaggio konzentrierte sich daraufhin auf die Herstellung von Rollern und Kleintransportern.


Bildergalerie



Marktwert heute


Der Piaggio Vespa 400 nimmt auf dem deutschen Oldtimermarkt eine Außenseiterrolle ein. Es gibt zurzeit keine zuverlässigen Preisnotierungen. Die gängigen Oldtimer-Publikationen weisen keine Eintragungen zu diesem Auto auf.[5] Auf dem amerikanischen Markt erreichen die Kleinstwagen teilweise sehr hohe Preise: Ein restaurierungsbedürftiges Exemplar wurde 2009 für 21.000 $ verkauft; ein Fahrzeug auf Ausstellungsniveau („Concours Condition“) kann bis zu 40.000 $ kosten.[6]


Literatur




Commons: Vespa 400 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Zu den Flugzeugherstellern, die nach dem Krieg Autos bauten, gehörten beispielsweise die Dornier-Werke, wo der Dornier Delta entstand, ferner die Messerschmitt AG, Saab und die Bristol Aircraft Company
  2. Lillywhite/Schrader: Klassische Automobile. S. 493.
  3. Dennis Gage: Microcar Show, MyClassicCarTV, YouTube vom 9. August 2013
  4. Robert Poensgen in Der Kleinwagen, Heft 10 des Jahrgang 1959 (Testbericht).
  5. Z.B. Günther Zink: Oldtimer-Katalog XXIV (2010).
  6. Classic Cars, Heft 7/2011, S. 107.

На других языках


- [de] Vespa 400

[en] Vespa 400

The Vespa 400 is a rear-engined microcar, produced by ACMA in Fourchambault, France, from 1957 until 1961 to the designs of the Italian Piaggio company. Three different versions were sold, the "Luxe" , "Tourisme" and "GT".[2][3]

[es] Vespa 400

El Vespa 400 fue un microcoche producido por el fabricante francés ACMA (Ateliers de Constructions de Motos et Accessoires) en Fourchambault, Francia, desde 1958 hasta 1961, según los diseños de Piaggio. Estaba disponible en dos versiones: "Lusso" y "Turismo". Arrastrado por el rotundo éxito que iba teniendo el producto estrella de la casa, la Vespa lanzada en 1946, uno de los hijos del fundador de la Compañía, Enrico, decidió dar un salto adelante y adentrarse en el mundo de los automóviles, creando este microcoche. Sin embargo, el modelo tuvo un escaso éxito y apenas permaneció unos pocos años en el mercado, en parte debido a la presión en contra de la propia Fiat que no deseaba un competidor para su modelo 500. Básicamente, el coche era un dos plazas con un pequeño espacio detrás de los asientos delanteros para transportar a dos niños de corta edad u, opcionalmente, un exiguo equipaje. El conductor y su acompañante se sentaban en dos simples asientos tubulares envueltos con tela elástica y entre ellos se situaba el freno de mano y el estárter. La palanca del cambio de velocidades, por su parte, iba colocada en el centro del piso. El cuadro de instrumentos era muy simple y contenía un velocímetro así como unos pocos indicadores, a saber: intermitentes, carga de la dinamo, luz de carretera y aviso de combustible bajo. Existió una versión descapotable que contaba con un techo enrollable hacia atrás mediante un raíl situado en el techo y que iba a caer sobre la rejilla del motor trasero.

[fr] Vespa 400

Développée par Piaggio, le célèbre constructeur des scooters Vespa des années 1950, et sortie en 1957, la Vespa 400 est une voiture compacte comme les affectionnent les Italiens. À l'instar de la Fiat 500, sa compacité, son petit moteur et son encombrement réduit en font une citadine idéale. Propulsée par un moteur deux cylindres de deux temps consommant du mélange, elle permet d'atteindre une vitesse maximale de 80–90 km/h.

[it] ACMA Vespa 400

La ACMA "Vespa 400" è una microvettura progettata dalla Piaggio e costruita a Fourchambault, in Francia, da un'azienda consociata, la ACMA, dal 1957 al 1961. Sono state vendute tre diverse versioni, "Luxe", "Tourisme" e "GT".



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