Der Kia Niro ist ein Kompakt-SUV des südkoreanischen Automobilherstellers Kia. Das Modell ist zwischen dem Kia Soul und dem Kia Sportage platziert. Produziert wird der Niro seit 2016 in Hwaseong in Südkorea.[1] Ende 2021 wurde eine neue Generation vorgestellt, die Mitte 2022 in Europa auf den Markt kam.[2][3]
Kia Niro | |
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Produktionszeitraum: | seit 2016 |
Klasse: | SUV |
Karosserieversionen: | Kombi |
Erste Generation (DE) | |
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![]() Kia Niro Hybrid | |
Produktionszeitraum: | 2016–2022 |
Karosserieversionen: | Kombi |
Motoren: | Ottomotor: 1,6 Liter (77 kW) + Elektromotor: 32–45 kW Elektromotor: 100–150 kW |
Länge: | 4355–4375 mm |
Breite: | 1805 mm |
Höhe: | 1545–1567 mm |
Radstand: | 2700 mm |
Leergewicht: | 1490–1866 kg |
Sterne im Euro-NCAP-Crashtest in der Basisausstattung | ![]() |
Sterne im Euro-NCAP-Crashtest mit dem Sicherheitspaket | ![]() |
Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung im September 2013 in Frankfurt am Main zeigte Kia mit dem Niro Concept einen Ausblick auf ein kompaktes Crossover-Modell. Den Niro Concept mit zwei Scherentüren gestaltete Peter Schreyer. Angetrieben wird das Konzeptfahrzeug von einem 1,6-Liter-Ottomotor mit 118 kW (160 PS) an der Vorderachse und einem 33 kW (45 PS) starken Elektromotor an der Hinterachse. Ob es ein Serienfahrzeug geben würde, war bei der Präsentation des Niro Concept noch nicht beschlossen.[4]
Die Premiere des Serienmodells fand im Februar 2016 auf der Chicago Auto Show statt. Es verwendet den Benzin/Elektro-Hybridantrieb des Hyundai Ioniq. In Südkorea wurden innerhalb von zwei Wochen (18. bis 29. April 2016) bereits 2440 Einheiten abgesetzt. Das ist ein Verkaufsrekord für ein Auto im grünen Segment in Südkorea. Vom Hybridmodell Hyundai Ioniq mit der gleichen Antriebstechnik konnten im gleichen Zeitraum nur 755 Einheiten abgesetzt werden.[5] Der Verkauf startete in Frankreich und in den Niederlanden im Juli 2016. In Deutschland ist das Auto seit September 2016 verfügbar.[6]
Auf dem 87. Genfer Auto-Salon im März 2017 wurde der Niro als Plug-in-Hybrid vorgestellt, auch er mit dem Antrieb des Hyundai Ioniq.[7] Die elektrische Reichweite gibt der Hersteller mit 58 Kilometern an. Verkauft wird er seit August 2017 zu Preisen ab 32.350 Euro.[8]
Im Rahmen der CES im Januar 2018 in Las Vegas zeigte Kia ein Konzeptfahrzeug eines elektrisch angetriebenen Niro. Die Serienversion Niro EV, die Ende 2018 auf den Markt kam, teilt sich die Technik mit der ebenfalls 2018 eingeführten Elektroversion des Hyundai Kona und dem im Frühjahr 2019 eingeführten Kia e-Soul.[9]
2016 wurde der Kia Niro vom Euro NCAP auf die Fahrzeugsicherheit getestet. In der Basisausführung erhielt der Niro vier von fünf möglichen Sternen.[10] Da jedoch für das Modell ein Sicherheitspaket erhältlich ist, wurde der Niro zusätzlich auch mit dem Sicherheitspaket getestet. Bei diesem Test erhielt er fünf von fünf Sternen.[11]
Das Fahrzeug hat Frontantrieb, eine allradgetriebene Variante ist nicht vorgesehen. Wie auch beim Ioniq wurde in der Entwicklungsphase besonderes Augenmerk auf geringen Verbrauch gelegt. So wurde ein Großteil der Karosserie aus hochfestem Spezialstahl, der Kofferraumdeckel und die Motorhaube aus Aluminium gefertigt. Der Wagen hat einen Luftwiderstandsbeiwert (cw) von 0,29.[12] Der Verbrennungsmotor arbeitet wie im Toyota Prius im Atkinson-Zyklus. Das von manchen Fahrern kritisierte Verhalten beim Beschleunigen von Toyota-Hybridmodellen mit IVT-Getriebe, das sich durch kurzzeitige lautere hohe Drehzahlen des Motors äußert, entfällt beim Niro. Er hat ein Doppelkupplungsgetriebe, das im Gegensatz zum IVT zwar Schaltvorgänge benötigt, die aber ruhiger und zügiger ablaufen.
Unter dem Namen e-Niro wird seit 2019 eine batterieelektrisch angetriebene Variante angeboten. Im Februar 2019 wurde bekanntgegeben, dass bei Neubestellungen mit Lieferzeiten von einem Jahr gerechnet werden muss.[13] Für die Antriebsbatterie stehen zwei Kapazitäten zur Wahl: Mit der 39,2-kWh-Standardbatterie hat der Wagen eine WLTP-Reichweite von 289 km und mit der größeren 64-kWh-Batterie für hohe Reichweite („long range“) sind es 455 km.[14]
Kenngrößen | Hybrid | Plug-in-Hybrid | e-Niro | ||
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Bauzeitraum | seit 09/2016 | seit 08/2017 | seit 12/2018 | ||
Motorkenndaten | |||||
Motortyp | Vierzylinder-Reihen-Ottomotor mit Elektromotor | Permanenterregte Synchronmaschine | |||
Hubraum | 1580 cm³ | – | |||
max. Leistung | 77 kW (105 PS) bei 5700/min | – | |||
max. Leistung E-Motor | 32 kW (44 PS) bei 1798–2500/min | 45 kW (61 PS) bei 1798–2500/min | 100 kW (136 PS) bei 3800–8000/min | 150 kW (204 PS) bei 3800–8000/min | |
Dauerleistung E-Motor | k. A. | k. A. | 37 kW (50 PS)[15] | 39 kW (53 PS)[15] | |
Leistung Gesamtsystem | 104 kW (141 PS) bei 5700/min | – | |||
max. Drehmoment | 147 Nm bei 4000/min | – | |||
max. Drehmoment E-Motor | 170 Nm bei 0–1798/min | 395 Nm bei 0–2400/min | 395 Nm bei 0–3600/min | ||
Drehmoment Gesamtsystem | 265 Nm bei 1000–2400/min | – | |||
Kraftübertragung | |||||
Antrieb, serienmäßig | Vorderradantrieb | ||||
Getriebe, serienmäßig | Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe | Eingang-Reduktionsgetriebe | |||
Messwerte | |||||
Höchstgeschwindigkeit | 162 km/h | 172 km/h | 155 km/h | 167 km/h | |
Beschleunigung, 0–100 km/h |
11,5 s | 10,8 s | 9,8 s | 7,8 s | |
Kraftstoff-/Energieverbrauch auf 100 km (kombiniert) |
3,7–4,4 l Super | 1,3 l Super + 10,5 kWh | 15,3 kWh | 15,9 kWh | |
Kohlendioxidemission (kombiniert) |
86–120 g/km | 29–31 g/km | 0 g/km | ||
Tankinhalt | 45 l | 43 l | – | ||
Antriebsbatterie-Kapazität | 1,56 kWh | 8,9 kWh | 39,2 kWh (netto) | 64 kWh (netto) | |
Antriebsbatterie-Typ | Lithium-Ionen-Polymer | ||||
elektrische Reichweite | – | 58 km | 289 km (WLTP)[16] | WLTP: 455 km / 615 km innerorts | |
Ladedauer AC 2,3 kW 100 % Ladedauer AC 3,6 kW 100 % |
– | 3 h 45 min 2 h 15 min |
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Abgasnorm nach EU-Klassifikation |
Euro 6 (ab 06/2018: Euro 6d-TEMP) (ab 09/2020: Euro 6d) |
Euro 6 (ab 08/2018: Euro 6d-TEMP) (ab 09/2020: Euro 6d) |
– | ||
Kofferraum | 436 l | 324 l | 451 l |
Der Niro wird in verschiedenen Ausstattungsvarianten geliefert. Die Aufstellungen gehen von der einfachen zur maximalen Ausstattung:
Deutschland
Schweiz
Österreich
Zweite Generation (SG2) | |
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![]() Kia Niro Hybrid | |
Produktionszeitraum: | seit 2022 |
Karosserieversionen: | Kombi |
Motoren: | Ottomotor: 1,6 Liter (77 kW) + Elektromotor: 32–62 kW Elektromotor: 150 kW |
Länge: | 4420 mm |
Breite: | 1825 mm |
Höhe: | 1545–1570 mm |
Radstand: | 2720 mm |
Leergewicht: | 1474–1814 kg |
Sterne im Euro-NCAP-Crashtest | ![]() |
Das Design der zweiten Generation wurde mit der Studie HabaNiro auf der NYIAS präsentiert. Wesentliche Merkmale wurden in die Serienreife übernommen. So wurden der Kühlergrill, die Motorhaube sowie Scheinwerfer und Rückleuchten komplett überarbeitet. Der Marktstart in Europa erfolgte im Juni 2022 (Hybride) bzw. Juli 2022 (EV).[3]
Das Fahrzeug basiert auf der K-Plattform der dritten Generation.[2] Die Karosserie, die sechs Zentimeter länger wurde (Radstand 2 cm größer),[17] bleibt von der Form weitestgehend erhalten, orientiert sich jedoch an der aktuellen Designsprache des Herstellers, der Luftwiderstandsbeiwert (cW) beträgt wieder 0,29.[18] Der Einsatz von hochfestem Stahl wurde um 22 Prozent erhöht, was der Verwindungssteifigkeit zu Gute kommt und das Gewicht um etwa 20 kg verringert.[19] Auffällig sind insbesondere die Form des LED-Tagfahrlichts als auch die farblich abgesetzte C-Säule, hinter der sich funktionale Luftleitöffnungen befinden. Die Ladeklappe der vollelektrischen Version, die fortan Niro EV genannt wird, bleibt weiterhin an der Fahrzeugfront positioniert.[2] Schnellladen ist mit 100 kW möglich,[17] so dass der Akku in 43 Minuten auf 80 Prozent geladen ist.[18] Außerdem kann der EV bis zu 3 kW an externe Geräte abgeben.[19] Die Akkus des EV und des Plug-in-Hybrids wurden maximal 2 kWh größer.[3] Die Hybrid-Version wird über eine sogenannte Geofencing-Funktion verfügen, die automatisch auf reinen Elektroantrieb umschaltet, beispielsweise beim Fahren in eine Umweltzone.[2]
Auch im Innenraum werden Anleihen anderer Kia-Modelle aufgegriffen. Die breite Displaygestaltung, die Klimabedieneinheit und das Lenkrad ähneln denen des EV6. Dabei befinden sich zwei Displays unter einer 80 cm breiten, leicht gekrümmten Abdeckung.[17] Darüber hinaus kommen auch hier nachhaltige und recycelte Materialien zum Einsatz: Die Sitzbezüge bestehen aus Bio-Polyurethan und der Lack in den Türverkleidungen ist frei von BTX-Aromaten.[20]
Das Fahrwerk hat vorn MacPherson-Federbeine, hinten eine Vierlenkerachse. Außerdem werden verschiedene Fahrerassistenzsysteme angeboten, von denen einige zur Serienausstattung gehören.[2]
2022 wurde der Niro der zweiten Generation vom Euro NCAP auf die Fahrzeugsicherheit getestet. Er erhielt vier von fünf möglichen Sternen.[21]
Kenngrößen[17] | Hybrid | Plug-in-Hybrid | Niro EV |
---|---|---|---|
Bauzeitraum | seit 06/2022 | seit 07/2022 | |
Motorkenndaten | |||
Motortyp | Vierzylinder-Reihen-Ottomotor mit Permanenterregter Synchronmaschine[2] |
Permanenterregte Synchronmaschine | |
Hubraum | 1580 cm³ | – | |
max. Leistung | 77 kW (105 PS) bei 5700/min | – | |
max. Leistung E-Motor | 32 kW (44 PS) bei 1798–2500/min | 62 kW (84 PS) bei 1798–2500/min | 150 kW (204 PS) bei 6000–9000/min |
Leistung Gesamtsystem | 104 kW (141 PS) bei 5700/min | 135 kW (183 PS) bei 5700/min | – |
max. Drehmoment | 144 Nm bei 4000/min | – | |
max. Drehmoment E-Motor | 170 Nm bei 0–1798/min | 203 Nm bei 0–1798/min | 255 Nm bei 0–6000/min |
Drehmoment Gesamtsystem | 265 Nm bei 1000–2400/min | – | |
Kraftübertragung | |||
Antrieb, serienmäßig | Vorderradantrieb | ||
Getriebe, serienmäßig | Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe | Eingang-Reduktionsgetriebe | |
Messwerte | |||
Höchstgeschwindigkeit | 165 km/h[3] | 168 km/h[3] | 167 km/h[19] |
Beschleunigung, 0–100 km/h |
10,4 s[3] | 9,6 s[3] | 7,8 s[19] |
Kraftstoff-/Energieverbrauch auf 100 km (kombiniert) |
3,4–4,2 l Super | 1,3–1,6 l Super | 16,2 kWh |
Kohlendioxidemission (beim Fahren, kombiniert) |
79–97 g/km | 29–36 g/km | 0 g/km |
Tankinhalt | 42 l | 37 l | – |
Antriebsbatterie-Kapazität | 1,32 kWh | 11,1 kWh | 64,8 kWh (netto) |
Antriebsbatterie-Typ | Lithium-Polymer-Akku | ||
elektrische Reichweite (WLTP) | – | 65 km | 460 km |
Abgasnorm nach EU-Klassifikation |
Euro 6d | – | |
Kofferraum[18] | 451 l | 348 l | 475 l + 20 l Frunk[3] |
Seit dem Marktstart 2016 bis einschließlich Dezember 2021 sind in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 30.039 Kia Niro neu zugelassen worden.
Im ersten Verkaufsjahr 2016 wurden in Deutschland 1.177 Niro neu zugelassen, zu diesem Zeitpunkt war das Fahrzeug nur in der Hybrid-Variante erhältlich.[22]
Im Folgejahr waren es 4.367 Fahrzeuge, davon 706 Plug-in-Hybride.[23]
Von den 4.178 im Jahr 2018 neu zugelassenen Kia Niro entfielen 2.705 Fahrzeuge auf die Hybrid-, 1.440 Fahrzeuge auf die Plug-in-Hybrid- und 33 Fahrzeuge auf die Elektro-Variante.[24]
2019 entfielen dann 450 der insgesamt 4.014 neu zugelassenen Niro auf die elektrisch angetriebene Version.[25]
3.543 der insgesamt 7.755 neu zugelassenen Niro waren 2020 rein elektrisch angetrieben.[26]
Mit 8.548 Einheiten war 2021 das erfolgreichste Verkaufsjahr. Dazu trugen maßgeblich 5.928 batterie-elektrische e-Niro und 1.722 Plug-in-Hybride bei.
Jahr | Stück | |||
2016 | 1.177 | |||
2017 | 4.367 | |||
2018 | 4.178 | |||
2019 | 4.014 | |||
2020 | 7.755 | |||
2021 | 8.548 | |||
Zulassungszahlen in Deutschland, Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt[27] |
Aktuelle Modelle: Bongo | Borrego | Carens | Carnival | Ceed | EV6 | Forte | Granbird | K2 | K3 | K5 | K8 | K9 | KX1 | KX3 | KX5 | KX Cross | Lotze | Mohave | Morning | Niro | NP | Pegas | Picanto | Ray | Rio | Seltos | Sonet | Sorento | Soul | Sportage | Stinger | Stonic | Telluride | Visto | XCeed
Historische Modelle: Amanti | Avella | Besta | Bongo Frontier | Boxer | Brisa | Cadenza | Capital | Carstar | cee’d (I II) | Ceres | Cerato | Clarus | Combi | Concord | Credos | Delta | Elan | Enterprise | Geuraento | Horki 300E | Joice | K-Serie | K4 | K7 | KX7 | Magentis | Mentor | Opirus | Optima | Pamax | Picanto (I II) | Pregio | Pride | Potentia | Quoris | Retona | Rhino | Roadster | Sedona | Sephia | Shuma | Spectra | Titan | Towner | Trade | Venga | Visto | Asia Rocsta | Peugeot 604 | Fiat 132 | Fiat 124
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