Der Faun Geräteträger 8/15 (kurz: GT 8/15) ist ein militärischer Lastkraftwagen des deutschen Nutzfahrzeugherstellers Faun und gehörte zur 1. Generation der Radfahrzeuge der Bundeswehr.
Der GT 8/15 wurde Ende der 1950er-Jahre entwickelt, um die Beweglichkeit der leichten FH-105-mm-M2-A1-Artilleriegeschütze der Bundeswehr zu verbessern, die bis dahin im Gelände von Kettenfahrzeugen des Typs M5 bewegt wurden. Dazu griff man ein Konzept auf, bei dem die 105-mm-Kanone nicht gezogen, sondern mit einem hydraulisch betriebenen Bügel über das Heck auf das Zugfahrzeug gehoben und dann von diesem getragen wurde. Aufbau und Funktion des GT 8/15 ähnelten einem zivilen Absetzkipperfahrzeug.
225 Fahrzeuge des Typs GT 8/15 wurden zwischen 1959 und 1961 gebaut.[1]
Das Fahrzeug war ein zweiachsiger, allradangetriebener Frontlenker (4×4). Hinter dem Fahrerhaus war ein luftgekühlter Deutz-V12-Dieselmotor vom Typ BF 12 L 714 A mit 195 kW (265 PS) eingebaut.
Das Fahrerhaus war – wie für viele Militärlastkraftwagen der 1. Generation der Bundeswehr typisch – nicht geschlossen, sondern hatte ein faltbares Tuchverdeck und eine nach vorn herunterklappbare Frontscheibe, sodass das Fahrzeug bei Bedarf auch gefechtsmäßig gefahren werden konnte. Im Fahrerhaus fanden bis zu 8 Soldaten Platz, unterhalb des Fahrerhauses waren eine Seilwinde mit 10 t Zugkraft und 60 m Seillänge und eine Räumschaufel mit 10 t Schubkraft montiert.[1]
Motor: | V12-Dieselmotor Deutz BF 12 L 714 A, luftgekühlt |
Hubraum: | 19.000 cm³ |
Leistung: | 195 kW bei 2300 Umdrehungen (265 PS) |
Antrieb: | Allrad (4×4) |
Leergewicht: | 15.250 kg |
zul. Gesamtgewicht: | 20.000 kg |
Verbrauch: | ca. 35 l/100 km (Straße) |
Getriebe: | |
Radstand: | 3400 mm |
Gesamtmaße: | 7400 mm × 2800 mm × 3220 mm |
Ladefläche: | |
Reifen: | 16.00-24 |
Höchstgeschwindigkeit: | 67,5 km/h |
Der GT 8/15 erwies sich in mehrerer Hinsicht als weitgehend unbrauchbar, so dass das Fahrzeug nach etwa 10 Jahren bei der Bundeswehr ausgemustert wurde.[1] Das Konzept, ein Geschütz erst aus der Feuerstellung zum Geräteträger zu schleppen, um es dann anzuheben und zu verladen, war zu zeitaufwändig und verzögerte den Stellungswechsel der Artillerie unnötig gegenüber der konventionellen Methode, bei der das Geschütz ohne Verladen nur angehängt und zur neuen Stellung gezogen wird.[2]
Weiter war der GT 8/15 technisch sehr anfällig, so dass etwa die Ausfallraten der Fahrzeuge in der Chronik des Feldartilleriebataillons 110 mit regelmäßig 70 % angegeben werden.[3] Ein Abfeuern der 105-mm Waffe vom Fahrzeug aus soll möglich gewesen sein,[3] aber das Abfeuern der Haubitze beanspruchte das Trägerfahrzeug stark.[1]
Das Fahrgestell wurde von FAUN mit einem 13-t-O&K-Kran Typ ALF 2/13 ausgestattet und als Autokran 13t (4x4) bei der Bundeswehr eingesetzt.[1]
Ein Fahrzeug befand sich 2013 als Ausstellungsstück in der Lehrsammlung der Artillerieschule in Idar-Oberstein.[2]
Krafträder und Quads |
DKW P1-505 P • Hercules K 125 BW • Hercules K 180 BW • Maico M 250/B • KTM 400 LS-E Military • Yamaha Grizzly 450 • KTM 640 LS-E Military |
![]() |
PKW und Transporter |
VW Typ 2 • VW T3 • VW Typ 181 | |
Kraftomnibusse | ||
LKW der 1. Generation |
DKW Munga • Borgward B 2000 A/O • Mercedes-Benz Unimog S 404 B • Ford G 398 SAM • Henschel HS 115 A • MAN 630 L2 A/AE • Mercedes-Benz LG 315/46 • Magirus-Deutz A 6500 • Magirus-Deutz Jupiter • Faun GT 8/15 • Faun L 908 (Langhauber) • Faun L 908/54 VA • Faun L 912 (Langhauber) • Faun Z 912/21 • Faun L 912/VSA • Faun L 1212/45 VSA • Faun LK 12/21-400 • Faun LK 12/12-485 | |
LKW der 2. Generation |
VW Iltis • Faun KraKa 640 • Mercedes-Benz Unimog U 1300 L • MAN gl Kat I/Kat I A1 • Magirus-Deutz 168 M11FL/Iveco Magirus 110-17 AW • Mercedes-Benz L 1017/1017 A • MAN 15.192 F • MAN 15.240 FAS • MAN 22.240 DF/DE • Magirus-Deutz 320 D20FAT/Iveco Magirus 200-32 AH • Magirus-Deutz 320 D22FS/Iveco Magirus 220-32 AHT • Magirus-Deutz 320 D26FT/Iveco Magirus 260-32 AH • SLT 50-2/3 Elefant • SLT 56 | |
LKW der 3. Generation |
Mercedes-Benz Wolf • Mercedes-Benz Unimog (U 4000/U 5000) • MAN gl Kat I A1.1 • Multi | |
Radpanzer |
Luchs • Fuchs • Fennek • GTK Boxer | |
Geschützte Radfahrzeuge |
ATF Dingo 1 • Serval • Duro 3/Yak • ATF Dingo 2 • ESK Mungo • Multi 2 FSA • Eagle IV/V • Enok • Mercedes-Benz Zetros • Iveco Trakker | |
Amphibienfahrzeuge |
DUKW • M2 Alligator • M3 | |
Prototypen und Versuchsmuster |
Goliath Typ 31 Jagdwagen • Porsche 597 Jagdwagen • APE • Radpanzer 90 • Zobel • Sonderwagen 4 (TM-170) • KMW GFF 4 • Rheinmetall Wisent |