Der Tesla Roadster ist ein rein elektrischer zweisitziger Sportwagen. Er ist das erste Serienfahrzeug von Tesla und das erste Serienfahrzeug der Welt, das in den Weltraum befördert wurde.[3]
Tesla | |
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Roadster (Darkstar) | |
Produktionszeitraum: | 2008–2012[1] |
Klasse: | Sportwagen |
Karosserieversionen: | Roadster |
Motoren: | Elektromotor: 215–225 kW[2] |
Länge: | 3946 mm |
Breite: | 1873 mm |
Höhe: | 1127 mm |
Radstand: | 2352 mm |
Leergewicht: | etwa 1220 kg |
Am 24. Juli 2006 stellte Tesla den Roadster in einer geschlossenen Veranstaltung auf dem kalifornischen Flughafen Santa Monica vor. Die Kleinserienproduktion begann nach mehreren Verzögerungen am 17. März 2008 und die reguläre Produktion endete im Jahr 2012. Im Produktionszeitraum wurden ca. 2450 Roadster produziert und weltweit verkauft.[4][5] Größter Absatzmarkt mit ca. 1800 Fahrzeugen waren die USA.[6]
Der zweisitzige Sportwagen wird von einem 215 kW starken Elektromotor im Heck angetrieben. Das maximale Drehmoment von 370 Nm (400 Nm bei Sport-Variante)[7] liegt bei Drehzahlen von 0–5400/min an. Das ursprünglich geplante Zweiganggetriebe wurde verworfen, da die Prototypen den Anforderungen an die Langlebigkeit des Fahrzeugs nicht genügten. Stattdessen hat die endgültige Serienform ein Getriebe mit nur einem Gang. Alle bis zum zur Umstellung gefertigten Tesla Roadster erhielten zunächst das zweistufige Vorseriengetriebe, dessen zweiter Gang allerdings arretiert ist, um die einwirkende mechanische Belastung zu beschränken. Diese Lösung wurde im Rahmen der Herstellergarantie bei allen so ausgelieferten Fahrzeugen später gegen das Einganggetriebe getauscht.
Mit dem endgültigen Getriebe erreicht das Fahrzeug in etwa 3,7 Sekunden 100 km/h,[8] die früher ausgelieferten Modelle brauchen dafür noch 5,7 Sekunden. Um das Getriebe zu schonen und die Akkubelastung zu begrenzen, wird der Roadster zugunsten der Reichweite bei 201 km/h (125 mph) elektronisch abgeregelt. Die bordeigene Sensorik meldet bei der Beschleunigung einen Spitzenwert von 0,7G.
Der Roadster wurde zusammen mit AC Propulsion und Lotus entwickelt. Unverkennbar ist die Ähnlichkeit der Karosserie mit Karosserieformen des britischen Sportwagenherstellers Lotus, dessen Werk in Hethel auch die Serienfertigung übernahm.[9] Orientierungspunkt war der Lotus Elise, von dem viele Bauteile übernommen wurden. Beide Fahrzeuge haben den gleichen Aluminiumrahmen, den der dänische Zulieferer Hydro Aluminium für Lotus entwickelte. Der Rahmen wiegt lediglich 65 kg und ist nicht geschweißt, sondern verklebt und vernietet. Dieser Rahmen wurde auch beim Opel Speedster verwendet. Alle Räder sind einzeln an Doppelquerlenkern aufgehängt. Die Karosserie ist aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Das Stoffverdeck kann durch ein Hardtop ersetzt werden, das gegen Aufpreis erhältlich war.
Der Wagen ist 3,94 m lang, 1,87 m breit und wiegt etwa 1240 kg.
Der Energiespeicher besteht aus 6831 Zellen handelsüblicher Lithium-Ionen-Akkus der Größe 18650, die auch für Laptops verwendet wird. Die Batterie speichert 56 kWh[10] (ca. 20 % Ladungsverlust, daher werden etwa 70 kWh für eine Aufladung benötigt),[11] und hat eine Nennspannung von 400 Volt. Die gesamte Batterie setzt sich aus elf in Serie geschalteten Platten zusammen, die jeweils neun ebenfalls in Serie geschaltete Blocks enthalten; in jedem Block sind jeweils 69 Zellen parallel miteinander verbunden (11S 9S 69P). Jede Akkuzelle ist 65 mm lang und hat einen Durchmesser von 18 mm. Das gesamte Paket aus 6831 Zellen wiegt etwa 408 kg. Jede Zelle hat zwei Sicherungen, eine an der Anode sowie eine an der Kathode. Der gesamte Batterieblock wird durch eine Mischung aus Wasser und Glykol gekühlt.
Der Hersteller verspricht eine Reichweite von 350 km nach dem europäischen „Electric Vehicle Combined Cycle“. In der Praxis beobachtete Reichweiten lagen zwischen 200 km „bei strammer Fahrt“[12] und 501 km.[13][14] Durch ein Upgrade zum Roadster 3.0 erhält das Elektroauto eine Reichweite von bis zu 643 Kilometern.[15]
Die hohe Reichweite trotz nur 56 Kilowattstunden Energiegehalt – was dem Heizwert von gut 6 Liter Benzin entspricht – ist möglich, weil Elektromotoren einen höheren Wirkungsgrad haben als Verbrennungsmotoren, welche die chemisch gebundene Energie des Treibstoffes zum größten Teil (ca. 75 %) als Wärme abgeben, statt sie in Bewegung umzusetzen (25 % Wirkungsgrad bei Verbrennungsmotoren,[16] >94 % bei Elektromotoren). Außerdem wirkt der Elektromotor beim Bremsen als Generator und kann so einen Teil der aufgewendeten Beschleunigungsenergie zurückgewinnen. Dies spart besonders bei Stadtfahrten Energie.
Das Ladegerät des Roadsters kann nur einphasig laden. Die Ladedauer beträgt an einem Tesla High Power Wall Connector (HPC) mit 70 A vier Stunden, an einer in Deutschland gebräuchlichen dreiphasigen CEE-Steckdose mit 32 Ampere etwa acht Stunden, wobei hierbei auch nur eine Phase genutzt wird. Steht lediglich eine 230-V-16-A-Schukosteckdose zur Verfügung, die nur mit 10 A dauerbelastet werden darf, benötigt ein vollständiger Ladezyklus etwa 24 Stunden.[17]
Am 26. Dezember 2014 gab Tesla bekannt, dass es ein Upgradekit mit dem Namen Roadster 3.0 geben werde, mit unter anderem 70-kWh-Batterie.[15]
Plug in America hat unter Fahrern des Tesla Roadster eine Umfrage bezüglich der Lebensdauer der verwendeten Akkus durchgeführt. Dabei ergab sich, dass die Akkus nach 100.000 Meilen (ca. 160.000 km) noch eine Kapazität von 80 bis 85 Prozent hatten. Das war unabhängig davon, in welcher Klimazone das Fahrzeug bewegt wurde.[18][19]
Der Energiebedarf beträgt im Durchschnitt 457,2 kJ/km,[20] bezogen auf den Energiegehalt von Motorenbenzin entspricht das 1,49 Liter auf 100 km. Das Fahrzeug selbst ist abgasfrei, CO2 und andere Schadstoffe können jedoch bei der Elektrizitätserzeugung freigesetzt werden, abhängig von der Art der Stromgewinnung.
Die Website des Herstellers gibt eine Energieeffizienz einschließlich Energiebereitstellung und -erzeugung (Well-to-Wheel = Quelle bis Rad) von 1,14 km/MJ an. Das entspricht Fahrzeugen mit einem Verbrauch von etwa 2,2 Liter Benzin oder Diesel oder 1,5 kg Erdgas (H-Gas) pro 100 km Strecke. Dabei wird die Elektroenergiebereitstellung und -erzeugung aus Erdgas mit einem Wirkungsgrad (Well-To-Station = Quelle bis Tankstelle) von 52,5 % angenommen, der Well-to-Station-Wirkungsgrad bei Diesel mit 90,1 %, Benzin mit 81,7 % und Erdgas mit 86 %.
Vielfach skeptisch, gerade auch von Vertretern großer Automobilhersteller, wurde die versprochene Haltbarkeit des Batterieblocks gesehen, weil Lithium-Ionen-Akkus nach deren Auffassung keine ausreichende Lebensdauer für die Verwendung in einem Kraftfahrzeug aufwiesen. Tesla vertritt aber die Auffassung, dass es extreme Temperaturen seien, die Akkus rasch altern ließen, nämlich Kälte bei Handys und Hitze bei Laptops. Deshalb werde der Akkublock des Tesla Roadster permanent von temperierter Flüssigkeit umspült, die für optimale Temperaturen von 18 bis 25 °C sorgen soll. Im Mai 2011 erreichte ein Fahrer mit seinem Tesla Roadster 100.000 km und ein Jahr später sogar ein weiterer 200.000 km Fahrleistung, was als Indiz für eine ausreichende Akku-Haltbarkeit angesehen wird.[21][22]
Siehe dazu Lebensdauer und Zyklenfestigkeit.
Der Preis für die Basisausstattung des Wagens betrug 109.000 US-Dollar. Ein vollständiges Laden des Akkublocks (für ca. 350 km Reichweite) kostete nach US-amerikanischen Preisen 2008 etwa zwei bis drei US-Dollar.[23]
Am Anfang sollten im Lotus-Werk Hethel in Großbritannien 2000 Roadster pro Jahr gefertigt werden. Die Produktion begann am 17. März 2008. Interessenten konnten sich auf Teslas Website gegen eine Anzahlung von 60.000 US-Dollar (50.000 Euro in Europa) auf eine Warteliste setzen lassen.
Nachdem der Roadster zuerst nur in Nordamerika angeboten worden war, war er seit Mai 2009 auch in Europa erhältlich. Dafür wurde zuerst ein auf 250 Einheiten limitiertes Sondermodell Roadster Sport Signature Edition zum Preis von mindestens 117.810 Euro geschaffen. Das europäische Modell sollte einen stärkeren Motor, ein verändertes Getriebe, spezielle Dämpfer und Sonderräder haben.[24] Das zuletzt produzierte Modell 2.5 weist gegenüber den ersten Modellen kleinere Anpassungen auf.[25]
Ende des Jahres 2012 wurde die Produktion des Roadsters eingestellt und die Produktion des Tesla Model S gestartet.
Im Jahr 2017 kündigte Elon Musk ein Nachfolgemodell für den Roadster an. Es wird ebenfalls Roadster heißen und soll mehrere Elektroautorekorde brechen. So soll der Roadster unter anderem mit 400 km/h das schnellste Elektroauto der Welt werden, innerhalb von 2,1 Sekunden von 0 auf 60 mph (97 km/h) beschleunigen und eine Reichweite von 1000 Kilometern haben.
Im Februar 2018 wurde ein kirschroter Tesla Roadster aus dem Besitz von Elon Musk mit dem Erstflug der Falcon-Heavy-Rakete in deren Laderaum in eine Umlaufbahn um die Sonne geschossen, auf der auch der Mars passiert werden soll.[26] Das Fahrzeug diente als Nutzlastsimulator, da der Erfolg der Mission ungewiss war und keine wertvolle Fracht, wie beispielsweise ein Satellit, befördert werden sollte. Üblicherweise wird dafür ein Betonklotz verwendet. Auf dem Fahrersitz wurde eine lebensgroße Puppe mit Raumanzug platziert, die in Anlehnung an einen Song von David Bowie Starman genannt wurde.[27]
Cite magazine
ändern. More than 2,350 units sold through June 2012.Zeitleiste der Modelle von Tesla seit 2008 | ||||||||||||||||
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Typ | 2000er | 2010er | 2020er | |||||||||||||
7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | |
Roadster | Roadster | |||||||||||||||
Mittelklasse | Model 3 | |||||||||||||||
Oberklasse | Model S | |||||||||||||||
SUV | Model X | |||||||||||||||
Model Y |
Aktuelle Typen: Model S (seit 2012) | Model X (seit 2015) | Model Y (seit 2020) | Model 3 (seit 2017)
Typen in Entwicklung: Semi (2020) | Roadster (2020) | Cybertruck (2021) | Cyberquad (2021)
Frühere Typen: Roadster (2008)