Der Ural-4420 (russisch Урал-4420) ist ein Lastwagen mit Allradantrieb aus der Produktion des russischen Uralski Awtomobilny Sawods. Die Sattelzugmaschine basiert auf dem deutlich bekannteren Ural-4320 und wird seit 1980 in Serie gebaut.
Ural | |
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![]() Ural-4420 mit Sattelauflieger und Ladekran (2009) | |
Ural-4420 | |
Hersteller: | Uralski Awtomobilny Sawod |
Verkaufsbezeichnung: | Урал-4420 |
Produktionszeitraum: | seit 1980 |
Vorgängermodell: | Ural-375S Ural-377S |
Nachfolgemodell: | Ural-63704 |
Technische Daten | |
Motoren: | Dieselmotoren |
Leistung: | 169–229 kW |
Nutzlast: | bis 12,5 t |
zul. Gesamtgewicht: | bis 22,5 t |
Bereits in der Vorgängergeneration um dem Ural-375 und den Ural-377 hatte es Modelle als Sattelzugmaschinen gegeben. Diese wurden durch ein S in der Modellbezeichnungen kenntlich gemacht. Während der Ural-375S geländegängig war, wurde beim Ural-377S auf den Allradantrieb verzichtet. Letzterer wurde auch von der Nationalen Volksarmee der DDR in geringem Umfang genutzt.[1]
Erste Prototypen des Ural-4420, nun mit Dieselmotor, tauchten 1973 im Zusammenhang mit der Entwicklung des Ural-4320 auf. Da KamAZ zu diesem Zeitpunkt die Motorenproduktion noch nicht aufgenommen hatte, lieferte das Jaroslawski Motorny Sawod ähnliche Achtzylinder-Dieselmotoren zu, wie KamAZ sie später fertigte. Die Serienfertigung des Ural-4420 begann 1980, drei Jahre nach der des Grundmodells, nun mit Motoren von KamAZ.[2]
Nachdem die Sowjetunion zusammenbrach, wurden zunehmend wieder Motoren aus dem Jaroslawski Motorny Sawod bezogen. Zunächst Achtzylinder-Dieselmotoren vom Typ JaMZ-238, später auch Sechszylindermotoren unterschiedlicher Bauart des gleichen Herstellers.[3] Heute werden nahezu alle Lastwagen aus dem Uralski Awtomobilny Sawod mit Motoren von JaMZ ausgestattet, da beide Werke zum gleichen Mutterkonzern, der GAZ-Gruppe gehören.
Neben der schon seit über 35 Jahren äußerlich nahezu unveränderten Version werden heute auch Modelle im Frontlenkerdesign vertrieben.
Die NVA importierte auch den Ural-44202 aus der UdSSR. Ab 1983 kamen einige wenige Exemplare für militärische Spezialaufgaben in die DDR, so wie es auch schon bei den Vorgängern vereinzelte Importe gegeben hatte.[1]
Im Laufe der langen Produktionsgeschichte des Fahrzeugs wurden drei wesentliche Modellversionen gefertigt.[2][4] Darin nicht einbegriffen sind verschiedene Prototypen, von denen keine Serienfertigung erfolgte.
Daneben fertigt das Werk heute auch Modelle mit Kabine der ehemaligen Iveco T-Reihe, die sich entsprechend optisch stark vom ursprünglichen Lastwagen unterscheiden. Auch der Nachfolger, der Ural-63704, verwendet dieses Fahrerhaus. Außerdem existieren, zumindest als Prototyp, auch Exemplare mit neuer Langhauberkabine, wobei der hintere Teil vom Iveco der T-Reihe übernommen wurde und die Front eine Neukonstruktion ist.
Die hier aufgeführten Daten gelten für den Ural-44202, wie ihn der Hersteller Mitte 2016 produzierte.[5][6] Die Fahrzeugabmessungen stammen von einer etwas älteren Version.[7]
Abmessungen und Gewichte
Aktuelle Typen: Ural-3255 | Ural-4320 | Ural-43206 | Ural-4420 | Ural-5323 | Ural-5557 | Ural-6370 | Ural-63704 | URAL NEXT
Historische Modelle: ZIS-5W | UralZIS-5 | UralZIS-355 | UralZIS-355M | Ural-375 | Ural-377 | Ural-377S
Gepanzerte Fahrzeuge: Ural Typhoon