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Der Moskwitsch-400 (russisch Москвич-400) ist ein Personenwagen des sowjetischen Herstellers Moskowski Sawod Malolitraschnych Awtomobilej (russisch Московский завод малолитражных автомобилей, kurz MSMA bzw. MZMA, russisch МЗМА, bekannt durch die Verwendung des Markennamens Moskwitsch), der von 1946 bis 1956 in Serie gebaut wurde. Das Fahrzeug war weitgehend ein Nachbau des Opel Kadett von 1938 auf den originalen Produktionsanlagen, die 1945 nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Rüsselsheim für die Sowjetunion beschlagnahmt und nach Moskau gebracht worden waren.[1][2]

Moskwitsch
Restaurierter Moskwitsch-400-420 in einem Museum (2011)
Restaurierter Moskwitsch-400-420 in einem Museum (2011)
Restaurierter Moskwitsch-400-420 in einem Museum (2011)
Moskwitsch-400
Verkaufsbezeichnung: Москвич-400
Москвич-401
Produktionszeitraum: 1946–1954
1954–1956
Klasse: Untere Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, Cabriolimousine, Kastenwagen
Motoren: Ottomotoren:
1,1 Liter
(17–19 kW)
Länge: 3855 mm
Breite: 1400 mm
Höhe: 1550 mm
Radstand: 2340 mm
Leergewicht: 845–860 kg
Vorgängermodell KIM-10
Nachfolgemodell Moskwitsch-402

Unter der Bezeichnung Moskwitsch-401 (russisch Москвич-401) wurde von 1954 bis 1956 eine Version mit geringfügig höherer Leistung gebaut.


Fahrzeuggeschichte


Restaurierter Moskwitsch-400 mit deutscher Zulassung (2011)
Restaurierter Moskwitsch-400 mit deutscher Zulassung (2011)
Cabriolimousine Moskwitsch-400-420A (2013)
Cabriolimousine Moskwitsch-400-420A (2013)
Prototyp Moskwitsch-401E-424E mit geänderter Front in einem Museum (2008)
Prototyp Moskwitsch-401E-424E mit geänderter Front in einem Museum (2008)
Kastenwagenversion Moskwitsch-400-422 (2010)
Kastenwagenversion Moskwitsch-400-422 (2010)
Heckansicht eines Moskwitsch-401 von 1955 (2011)
Heckansicht eines Moskwitsch-401 von 1955 (2011)

Die Adam Opel AG produzierte schon seit 1936 in Rüsselsheim den Opel Kadett. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die dortigen Produktionsanlagen des Kadett für die Sowjetunion beschlagnahmt und nach Moskau gebracht. Dort wurden sie in dem bereits bestehenden Moskowski Sawod Malolitraschnych Awtomobilej wieder aufgebaut. Allerdings gehörte Opel damals bereits zum US-amerikanischen Autokonzern General Motors, weshalb die Konstruktion nicht metrisch, sondern nach Zollmaßen ausgelegt war. Dies wurde vor dem Beginn der Produktion in Moskau geändert, da in der Sowjetunion das metrische System galt. Außerdem wurde eine stärkere Lichtmaschine vorgesehen. Zu Ehren des bevorstehenden 800. Jahrestages der Gründung Moskaus erhielt das Fahrzeug den Namen „Moskwitsch“.[2]

Die Serienfertigung des Moskwitsch-400-420 (Limousine) begann am 4. Dezember 1946. Bereits 1947 wurde eine Modellversion als zweitüriger Kastenwagen mit Holzaufbau gefertigt, die als Moskwitsch-400-422 bezeichnet wurde. Aufgrund der großen Verbreitung des Fahrzeugs wurden in den folgenden Jahren noch verschiedene andere Aufbauten hergestellt. Ab 1948 und besonders in den Jahren 1949 und 1950 wurden verschiedene Prototypen gebaut, darunter auch eine Experimentalversion als Kombi und Modelle mit geänderter Front.[1][3]

Ab Mai 1951 wurde ein neues Getriebe mit synchronisiertem zweiten und dritten Gang eingebaut. Im Jahr 1954 folgte die wesentlichste Änderung: Die Motorleistung wurde von 23 PS auf 26 PS gesteigert, indem die Verdichtung auf 6,2:1 erhöht wurde. Dies hatte auch eine Umbenennung in Moskwitsch-401 zur Folge. Fast alle Modelle wurden mit dem neuen Motor ausgerüstet, lediglich die Fertigung der Cabriolimousine wurde bereits 1952 eingestellt. Die Produktion des Moskwitsch-401 lief noch zwei Jahre und wurde im April 1956[2] zu Gunsten des Nachfolgers Moskwitsch-402 eingestellt, der eine völlig überarbeitete Karosserie erhielt.[1]

Wie bereits beim Vorgänger KIM-10 war vorgesehen, das Fahrzeug in größeren Stückzahlen zu produzieren. Beim KIM-10 hatte der Ausbruch des Kriegs dies verhindert. Tatsächlich fertigte MZMA während der zehn Jahre Produktion 247.439 Exemplare aller Versionen des Moskwitsch-400 deutlich mehr als die 72.657 Exemplare[4] des Kadett 38 von Opel. Von dieser knappen Viertelmillion waren die meisten Exemplare mit einer geschlossenen Limousinenkarosserie ausgerüstet. Nur 17.742 wurden als Cabriolimousine, 11.129 als Kastenwagen und 2562 als Fahrgestell ausgeliefert.[1]

Mit seriennahen Fahrzeugen wurden auch Autorennen gefahren. So stellte 1949 ein Moskwitsch-400-420 mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 83,8 km/h auf den 1000 km von Moskau nach Minsk und zurück einen sowjetischen Rekord auf.[2]


Modellvarianten


Vom Moskwitsch-400 und Moskwitsch-401 wurden verschiedene Versionen gebaut, jedoch nicht alle Modelle gingen in die Serienfertigung.[1][3]

Serienfahrzeuge

Prototypen


Technische Daten


Für den Moskwitsch-400-420, soweit bekannt.[1]

Abmessungen und Gewicht


Literatur




Commons: Moskwitsch-400 und Moskwitsch-401 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. L. M. Schugurow: АВТОМОБИЛИ. России и СССР. Erster Teil, S. 192 ff.
  2. Informationen zum Moskwitsch-400-420 auf denisovets.ru (russisch)
  3. Übersicht über alle von Moskwitsch gefertigte Fahrzeuge sowie weiterführende Informationen zu den einzelnen Typen auf denisovets.ru (russisch)
  4. Webseite zum Opel Kadett von 1938 bis 1940 (Memento vom 18. Juni 2016 im Internet Archive)

На других языках


- [de] Moskwitsch-400

[en] Moskvitch 400-420

The Moskvitch 400-420 is a car that was introduced in 1947 by the Soviet manufacturer Moskvitch.

[fr] Moskvitch 400/401

La Moskvitch 400 est une automobile soviétique fabriquée de 1946 à 1954 et utilisant les chaînes de montage et l’outillage de l’Opel Kadett de 1940. La 401, version légèrement améliorée, a poursuivi sa carrière jusqu’en 1956.

[ru] Москвич-400

Москви́ч-400 — советский автомобиль I группы малого класса, выпускавшийся на Заводе малолитражных автомобилей в Москве («ЗМА», впоследствии — «МЗМА») с декабря 1946 по 1954 год. Первый массовый легковой автомобиль, продававшийся в СССР для индивидуального использования[1] — вместо ранее запланированного его аналога КИМ-10/10-52.



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