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Der Multicar 24, kurz auch als M 24 bezeichnet, ist ein leichter Lastkraftwagen aus der Deutschen Demokratischen Republik. Das Fahrzeug löste 1974 den Multicar 22 ab und wurde in diversen Varianten im VEB Fahrzeugwerk Waltershausen gefertigt, der zum Industrieverband Fahrzeugbau (IFA) gehörte. 1978 wurde es nach vier Jahren Produktionszeit durch den Multicar 25 ersetzt.

Multicar
Multicar 24-0 (1991)
Multicar 24-0 (1991)
Multicar 24-0 (1991)
Multicar 24
Hersteller: VEB Fahrzeugwerk Waltershausen
Verkaufsbezeichnung: Multicar 24; M 24
Produktionszeitraum: 1974–1978
Vorgängermodell: Multicar 22
Nachfolgemodell: Multicar 25
Technische Daten
Motoren: Dieselmotor
Leistung: 33 kW
Nutzlast: 2,48 t
zul. Gesamtgewicht: 3,80 t

Fahrzeuggeschichte


Multicar 24 mit einsitziger Kabine
Multicar 24 mit einsitziger Kabine

Erste Überlegungen, den Multicar 22 zu überarbeiten gab es bereits Ende der 1960er-Jahre. Eines der Probleme der Konstruktion war, dass in der Kabine nur Platz für den Fahrer war, ein Beifahrer war nicht vorgesehen. Es ergab sich aber für bestimmte Arbeiten die Notwendigkeit, zwei Leute zu befördern. So wurde 1969 der Multicar 23 gebaut. Die Bezeichnung setzt sich zusammen aus 2 Tonnen Nutzlast und 3. Serie. Er basierte technisch auf dem Vorgänger, hatte jedoch ein vollständig überarbeitetes Fahrerhaus, das schon stark der späteren Kabine des Modells 24 ähnelte. Es kam aber zu keiner Serienfertigung.[1]

Stattdessen wurde auf der Leipziger Messe 1974 der Multicar 24 vorgestellt. Der Lastwagen war wieder mit einsitziger Kabine ausgestattet, die allerdings im Vergleich zum Modell 22 vollständig überarbeitet wurde. Die Leistung wurde von 15 auf 45 PS (33 kW) verdreifacht, da der alte Zweizylinder-Dieselmotor durch einen Vierzylinder ersetzt wurde. Die Höchstgeschwindigkeit stieg so von 23 auf 50 km/h an. Der Motor stammte wieder aus dem Motorenwerk Cunewalde.[2]

Die Kraft des Motors wird über eine Einscheibentrockenkupplung und ein synchronisiertes Vierganggetriebe an die Hinterachse übertragen. Die Hinterachse konnte auf Wunsch mit einer Differentialsperre ausgerüstet werden. An der Vorderachse wurden zu den Blattfedern zusätzlich Stoßdämpfer verbaut, hinten wurde darauf verzichtet. Das komplette Fahrerhaus kann für die Wartung nach vorne geklappt werden. Die Betriebsbremse ist hydraulisch ausgeführt und wirkt auf alle Räder, die Handbremse mechanisch und wirkt nur auf die Vorderachse. Für den Betrieb verschiedener Anbaugeräte wurden drei unterschiedliche Hydraulikanlagen konzipiert, die je nach späterem Verwendungszweck verbaut wurden. Die Anlage 01 ist die einfachste und für den reinen Kipperbetrieb gedacht. Die Anlage 02 macht einige weitere Zusatzgeräte möglich, die Anlage 03 ist dafür ausgelegt, zusätzlich zur Kipphydraulik auch alle anderen Anbaugeräte zu versorgen, die im Angebot waren. Die Fördermengen der Hydraulikpumpen lagen entsprechend bei 10, 16 und 25 Litern pro Minute.[2]

Da schon in den frühen 1970er-Jahren immer wieder Nachfragen nach einem Zweisitzer gestellt wurden, wurde 1977 das Konzept des Multicar 23 umgesetzt und mit dem Multicar 24-0 ein Zweisitzer gebaut. Ansonsten unterschied sich das Fahrzeug nicht von der einsitzigen Version. Dieser Schritt war ursprünglich erst für den Nachfolger Multicar 25 vorgesehen. Insgesamt wurden, den Multicar 24-0 eingeschlossen, bis 1978 exakt 25.659 Fahrzeuge gebaut, von denen 48 % exportiert wurden. Ab 1978 wurde nur noch der Multicar 25 produziert. Auch in der Bundesrepublik Deutschland gab es ein Unternehmen in Wehrheim, das das Fahrzeug vertrieb.[2]

Vom Hersteller und offiziellen Stellen der DDR wurde das Fahrzeug als Multicar 24[2][3][4] bezeichnet und teilweise als M 24 (mit Leerzeichen) abgekürzt.[2] In der Umgangssprache und der Literatur der Nachwendezeit dagegen hat auch die Bezeichnung Multicar M24 oder Multicar M 24 Eingang gefunden, die so vom Hersteller nicht vorgesehen war.[5] Die Verwendung der Marke IFA war uneinheitlich, das Herstellerwerk gehörte erst seit dem 1. Januar 1978 zum Industrieverband Fahrzeugbau.[2]


Modellvarianten


Multicar 24-0 12 (2010)
Multicar 24-0 12 (2010)

Vom Multicar 24 wurden diverse Versionen mit teils speziellen Aufbauten gefertigt. Die folgende Liste[2] erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Technische Daten


Die angegebenen Daten beziehen sich alle auf den Dreiseitkipper Multicar 24 10 der ersten Generation mit schmalem Fahrerhaus.[2]

Abmessungen und Gewichte



Commons: Multicar 24 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur



Einzelnachweise


  1. Udo Bols: Multicar. Der Alleskönner. 2008, S. 48.
  2. Udo Bols: Multicar. Der Alleskönner. 2008, S. 49 ff.
  3. PVI (Programm zur planmäßigen vorbeugenden Instandhaltung): Multicar 24. VEB Wissenschaftliches-Technisches Zentrum Baumechanisierung Dresden, um 1975.
  4. Betriebsanleitung für das Arbeitskraftfahrzeug Multicar 24. VEB Fahrzeugbau Waltershausen, 1976.
  5. Uwe Miethe: Bildatlas des DDR-Straßenverkehrs. 2008, S. 52 f.



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