Der S4000-1 (für Sachsenring, 4000kg) war ein vom Kraftfahrzeugwerk „Ernst Grube“ Werdau gefertigter mittelschwerer LKW. 1958/1959 wurde das Fahrzeug in einer Vorstufe als S4000 gefertigt.
1958 löste der S4000 den H3A in Zwickau ab. Äußerlich kaum verändert, stellte vor allem die Erhöhung der Nutzlast auf vier Tonnen einen Mehrwert dar. Außerdem wurde der Radstand um 300mm verlängert. Federn, Vorderachse und Rahmen wurden verstärkt. Die Zugmaschine hatte weiterhin einen verkürzten Radstand. Noch im selben Jahr setzte die Serienfertigung des Typs S4000-1 mit von 59 auf 66kW erhöhter Motorleistung ein. Außerdem erhielt der Wagen ein neues synchronisiertes Getriebe, ebenso ein gummigelagertes Fahrerhaus. Beide Typen wurden kurzzeitig parallel gebaut. Anfang 1959 lief die Fertigung des S4000 nach knapp über 2000 Fahrzeugen aus.
Auch die Produktion des S4000-1 endete in Zwickau wenig später, um neue Kapazitäten für die PKW-Herstellung zu schaffen.[1] Der S4000-1 (nicht aber dessen Motor) wurde fortan im Kraftfahrzeugwerk „Ernst Grube“ Werdau gebaut, wo stattdessen die Fertigung des gefragten IFA H6 eingestellt werden musste. Aus Mangel an Investitionsvolumen konnten verfügbare Fertigungskapazitäten nur neu aufgeteilt, nicht aber erweitert werden. Der ebenfalls in Werdau gefertigte IFA G5 sollte ebenfalls gestoppt werden. Auf Drängen der NVA wurde die Produktion aber parallel zum S4000-1 noch bis 1965 fortgesetzt. Im Jahr 1967 schließlich endete in Werdau auch die S4000-1-Produktion nach 21.000 Exemplaren. Die größten Abnehmer im Export waren Polen, Bulgarien, Vietnam und Kuba.
Zugmaschine IFA S4000-1 ZIFA S4000-1 als Minol-Tankwagen
Technische Daten S4000-1
Motor
Typ EM 4-22 (S4000: EM 4-20)
Hersteller: Sachsenring Automobilwerke Zwickau, bzw. ab 1965 Motorenwerk Nordhausen[2]
Vierzylinder-Reihen-Viertakt-Wirbelkammer-Dieselmotor mit Wasserkühlung
OHV-Ventilsteuerung
Druckumlaufschmierung
Ölbadluftfilter mit Fliehkraftabscheider
Kurbelwelle fünffach gelagert
Verdichtungsverhältnis: 17,5:1
Einspritzdruck: 1,08kN/cm²
Bohrung: 115mm
Hub: 145mm
Hubraum: 6024cm³
Leistung: 66kW bei 2200min−1
Drehmoment: 310 Nm bei 1500min−1
Anlasser 24V, 2,94kW
Lichtmaschine 12V, 500W
Kraftstoffverbrauch: 17,5l/100km
Ölverbrauch: 0,4–0,6l/100km
Höchstgeschwindigkeit: 75km/h
Steigvermögen: 31% (S4000: 32%)
Kraftstofftankinhalt: 100l (S4000-1 Z: 110l)
Getriebe
Einscheibentrockenkupplung
Schrägverzahntes 5-Gang-Wechselgetriebe EGS 5N, 2. bis 5. Gang zwangssynchronisiert
Carsten Braun: Sächsischer Aufbauhelfer: IFA S4000-1 LKW in 79oktan Ausgabe 4/2017
Christian Suhr: S 4000-1, der Horch aus Werdau. Verlag Kraftakt, Reichenbach im Vogtland/ Halle (Saale) 2008, ISBN 978-3-938426-08-1.
Christian Suhr: DDR-Lastwagen 1945–1990. Motorbuchverlag, 2005, ISBN 3-613-02535-3.
Christian Suhr: Laster aus Ludwigsfelde. Verlag Kraftakt, 2015, ISBN 978-3-938426-18-0.
Peter Kirchberg: Plaste, Blech und Planwirtschaft. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, 2000, ISBN 3-87584-027-5.
Kommunalfahrzeuge auf Sachsenring-S-4000-Fahrgestell. In: Kraftfahrzeugtechnik. 12/1959, S. 494.
Werner Lang (Hrsg.): Wir Horch-Arbeiter bauen wieder Fahrzeuge: Geschichte des Horch-Werkes Zwickau 1945 bis 1958. Verlagsgesellschaft Bergstraße, Aue 2007, ISBN 978-3-9811372-1-7.
Günther Wappler: Geschichte des Zwickauer und Werdauer Nutzfahrzeugbaues. 6. Auflage. Verlagsgesellschaft Bergstraße, Aue 2007, OCLC315391265.
Günther Wappler: Der S 4000- 1 und seine Modelle, IFA LKW bleibt auch 50 Jahre nach Produktionsende populär. Verlag Erz-Art, Aue 2017, ISBN 978-3-9815130-6-6.
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