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Der IFA P2M ist ein geländegängiges Kraftfahrzeug (Geländewagen), das in der DDR für den militärischen Einsatz hergestellt wurde.

IFA P2M

Horch P2M

Basisinformation
HerstellerVEB Kraftfahrzeugwerk Audi Zwickau
VEB Fahrzeugwerk Karl-Marx-Stadt
Produktionszeit1952–1958
VorgängermodellIFA P1
NachfolgemodellIFA P3
Technische Daten

Bei dem P2M handelt es sich um den Nachfolger des IFA P1, der im Forschungs- und Entwicklungswerk Chemnitz (FEW) entwickelt worden war.


Geschichte


Der P2 M wurde Anfang der 1950er im Forschungs- und Entwicklungswerk Chemnitz (FEW) entwickelt. Nach der Auflösung des FEW im Jahre 1955 wurde die Motorenentwicklung im KFZ-Werk HORCH Zwickau weitergeführt. Die seit 1990 oft zu findenden Bezeichnung Sachsenring P2 M[1] oder Horch P 2 M[2] rührt daher, dass der Motor im VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau produziert wurde. Es handelt sich um einen Sechszylinder-Ottomotor, den OM6 30, eine Vorkriegsentwicklung von Horch, der in den 1950er-Jahren im ehemaligen Auto-Union-Werk Siegmar (früher Wanderer) in Chemnitz für den P2 M weiterentwickelt wurde.[3] Aufgrund neuer Anforderungen (Schwimmfähigkeit, die in der Variante IFA P2 S umgesetzt wurde) konnte vom Vorgänger nur die Karosserie teilweise übernommen werden. Das restliche Fahrgestell musste vollständig neu konstruiert werden. Die Abmessungen entsprachen in etwa denen des Vorgängers. Erste Fahrversuche waren gerade im Anfangsstadium, als durch die politischen Unruhen 1953 die Entwicklung seitens des Auftraggebers abgebrochen wurde. Wegen des Bedarfs der Kasernierten Volkspolizei an einem solchen Fahrzeug wurde jedoch nach Verhandlungen die Entwicklung wieder aufgenommen – die entstandene Verzögerung belastete das Projekt durch den entstandenen Zeitverlust sehr. Weiterhin standen nur eingeschränkte finanzielle Mittel zur Verfügung. Dies beeinträchtigte die Erprobungen. Durch die problematische Entwicklung kritischer Fahrwerks- und Motorenbaugruppen konnten die Versuchsfahrzeuge nicht mit geänderten Bauteilen ausgestattet werden. Das Fahrzeug war im Wesentlichen für den Transport von Personen ausgelegt und die Möglichkeit der Herstellung weiterer Ausbauvarianten war begrenzt. Um dieses Problem zu lösen, begann die Entwicklung eines Ganzmetallpritschenaufbaus. Nach der Fertigung von mindestens 2061 Modellen wurde die Fertigung jedoch abgebrochen, um Platz für die Kleinwagenproduktion bei Sachsenring Zwickau zu schaffen. Ende 1964 befanden sich noch 1066 Fahrzeuge bei der Truppe – die Aussonderung hatte bereits begonnen.[4]

Noch 1968 wurden durch die Firma Robert Bär in Rothnaußlitz Karosserien für den P2M hergestellt.[5]


Technische Daten


Fahrzeugtyp P2 M 
Bauzeitraum1954 - 1958
MotorOM 6-30
Hubraum2407 cm³
Bohrung × Hub78 mm × 84 mm
VergaserFlachstrom Geländevergaser HG 361-1
Verdichtung7,1 : 1
Leistung48 kW (65 PS) bei 3500/min
Drehmoment152 Nm bei 1250/min
AntriebViergang-Schaltgetriebe, Allradantrieb;
permanent 36:64 %
KarosserieGanzstahlkarosserie auf Kastenrahmen mit X-Versteifung
FahrwerkVorderradaufhängung: Einzelradaufhängung mit doppelten Dreiecksquerlenkern;

Hinterradaufhängung: Schublenker längs

LenkungSchnecke mit Rollfinger
BremsenTrommeln hydraulisch betätigt
Bereifung6.50-16 Geländeprofil; 4.5E 16 Felge
Radstand2285 mm links; 2215 mm rechts
Maße L × B × H3755 mm × 1685 mm × 1840 mm
Leergewicht (betankt):1750 kg
Zuladung400 kg
Höchstgeschwindigkeit95 km/h
Kraftstofftank100 Liter + 20 Liter Reserve
Stückzahl2061

Produktionszahlen P2 M


Gesamtproduktion 2061 Fahrzeuge plus 5 Prototypen von 1954 bis 1958[6]

Jahr 1954 1955 1956 1957 1958 Summe
5 (Prototypen) 12 817 851 381 2.066

Einsatz


Der Geländewagen P2M war überwiegend für den militärischen und polizeilichen Einsatz bestimmt, fand aber auch bei der als Teil der Deutschen Volkspolizei zu den bewaffneten Organen der DDR gehörenden Feuerwehr Verwendung. Bei mancher Freiwilligen Feuerwehr auf dem Gebiet der ehemaligen DDR sind Fahrzeuge dieses Typs bis heute im Einsatz.


Literatur




Commons: IFA P2M – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Eberhard Kittler, Thomas Rönnberg: Deutsche Autos seit 1945. Offroader und SUV. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-613-02490-X, S. 172–177.
  2. DDR-Fahrzeuge. Von AWO bis Wartburg. Garant-Verlag, Renningen 2013, ISBN 978-3-86766-378-6, S. 147.
  3. IFA P3 - DDR-Geländewagen mit Horch-Genen
  4. Lutz-Reiner Gau, Jörg Siegert: Radfahrzeuge der NVA. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2014, S. 47ff.
  5. Spezialaufbau für Robur LO 2500. In: Kraftfahrzeugtechnik 12/1968, S. 370.
  6. Eberhard Kittler, Thomas Rönnberg: Deutsche Autos Offroader und SUV seit 1945. Offroader und SUV. 1. Auflage. Band 7. Motorbuch, Stuttgart 2005, ISBN 3-613-02490-X, S. 174.



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