Der Chevrolet Bolt ist ein Elektroauto der zum US-amerikanischen General Motors Konzern gehörenden Automobilmarke Chevrolet. Es wurde im Januar 2016 vorgestellt und wird seit Anfang November 2016 in den Vereinigten Staaten produziert. Das Fahrzeug wurde zwischen 2017 und 2021 in Europa von Opel unter dem Namen Opel Ampera-e vertrieben[6], in England bis 2019 als Vauxhall Ampera-e.[7]
Chevrolet/Opel/Vauxhall | |
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![]() Chevrolet Bolt (2016–2021) | |
Bolt | |
Produktionszeitraum: | seit 2016 |
Klasse: | Kompaktklasse |
Karosserieversionen: | Kombilimousine |
Motoren: | Elektromotor: 150 kW |
Länge: | 4166 mm |
Breite: | 1765 mm |
Höhe: | 1596 mm |
Radstand: | 2600 mm |
Leergewicht: | 1624–1628 kg |
Vorgängermodell | General Motors EV1[1] und Opel Ampera[2] |
Nachfolgemodell | Opel Corsa-e (nur in Europa) |
Bewertung im IIHS-Crashtest (2017),[3] moderate overlap front | G |
Sterne im US-NCAP-Crashtest (2018)[4] | ![]() |
Sterne im Euro-NCAP-Crashtest (2017),[5] als Opel Ampera-e | ![]() |
Beide Varianten sind trotz der Namensähnlichkeit zu unterscheiden von den Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen Chevrolet Volt bzw. dem ursprünglichen Opel Ampera, die einen Verbrennungsmotor als Reichweitenverlängerer nutzen und auf der Voltec-Antriebstechnologie beruhen.[2]
Das Elektroauto wurde an der Detroit Auto Show (NAIAS) 2015 als Konzept vorgestellt.[8] Auf der CES 2016 wurde das Produktionsmodell von Mary Barra, CEO bei General Motors, vorgestellt.[9] Im selben Monat wurden die Eckdaten des Serienfahrzeugs vorgestellt sowie das Serienfahrzeug formal erstmals auf einer Fahrzeugmesse (NAIAS 2016) gezeigt.[10][11] Die Produktion startete Anfang November 2016.[12]
Chevy Bolt wurde 2017 zum Auto des Jahres (Nordamerika) gewählt.[13] Maven, ein Mietwagenunternehmen von GM plant, 100 Chevrolet Bolt in Los Angeles einzusetzen. Später sollen weitere in San Diego und in San Francisco folgen.[14]
Im Februar 2021 präsentierte Chevrolet eine überarbeitete Version des Bolt. Der Lithium-Ionen-Akkumulator hat nun einen Energieinhalt von 65 kWh. Die Reichweite wird mit bis zu 416 km angegeben. Zeitgleich wurde das auf dem Buick Velite 7 aufbauende SUV Bolt EUV vorgestellt. Es nutzt den gleichen Antriebsstrang wie der Bolt.[15]
Der Chevrolet Bolt ist als Fahrzeug der Kompaktklasse konzipiert. Das Raumangebot wird durch die Unterbringung des Energiespeichersystems im Fahrzeugboden realisiert (wie beim Tesla Model S). Dadurch kann zudem der Schwerpunkt des Fahrzeugs tief gehalten werden.[16] GM erprobte eine solche Anordnung in Form eines sogenannten „Skateboard-Chassis“ zuvor bei seinen Brennstoffzellen-elektrischen Prototypen GM Autonomy, HY-WIRE sowie fahrfähig beim GM Sequel.[17]
Wesentlicher Zulieferer des Chevrolet Bolt ist die LG-Gruppe. Das südkoreanische Konglomerat liefert nicht nur die Antriebsbatterie, sondern ist unter anderem auch für das umfangreiche Batteriemanagement, Elektromotor, Invertermodul, Klimaanlage, Ladeeinheit und Infotainmentsystem zuständig.[18]
Opel bietet in Europa ein aus dem Bolt abgeleitetes Fahrzeug, den Opel Ampera-e, an.[19]
In Asien und USA ist in Haushalten nur einphasiger Wechselstrom üblich. Bolt und Ampera-e können einphasig mit 230 V Wechselstrom mit bis zu 32 A, also mit maximal 7,4 kW geladen werden. Die einphasige Ladung mit 230 V Wechselstrom ist in Deutschland zur Vermeidung von Schieflast nach TAB im Haushalt auf 20 A und somit 4,6 kW Ladeleistung begrenzt. Dreiphasig wären nach TAB 22 kW (3 × 32 A) möglich. Die Anpassung des Ampera-e zur Nutzung der in der EU üblichen dreiphasigen Verteilung in Privathäusern unterblieb bisher. An öffentlichen Ladestationen kann mit Wechselstrom mit bis zu 32 A und somit 7,4 kW einphasig geladen werden, weil das Wechselstrom-Bord-Ladegerät bislang nicht leistungsfähiger und nicht mehrphasig ausgelegt ist. Die Gleichstrom-Schnellladung über Combined Charging System (CCS) ist mit bis zu 55 kW möglich.[20][21][22]
In Österreich war der Ampera-e, wie in den meisten anderen Ländern, erst ab Ende 2018 zu bestellen, denn das erste kleine Europa-Kontingent wurde auf Norwegen, Deutschland, die Niederlande und die Schweiz aufgeteilt.[23]
Den Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts nach wurden in Deutschland von April bis Juni 2017 acht Opel Ampera-e zugelassen.[24] Im Jahr 2018 waren es 385[25] und im Jahr 2019 120 Fahrzeuge.[26] Mit 680 Einheiten waren es 2020 so viele wie nie zuvor.[27] 2021 kamen noch 14 Modelle dazu.[28] 2017 gewann der Ampera-e in der Kategorie Klein- und Kompaktwagen das Goldene Lenkrad.[29]
Ab Ende 2019 war der Ampera-e nur noch in der Schweiz, Norwegen und den Niederlanden konfigurierbar. Grund dafür ist die Neuausrichtung der Modellplattformen nach der Übernahme von Opel durch PSA.
Die Höchstgeschwindigkeit wird – zugunsten einer möglichst hohen Reichweite – bei 155 km/h elektronisch begrenzt.
Nach EPA-Fahrzyklus beträgt die Reichweite des Bolt 383 Kilometer; dies wurde Mitte September 2016 offiziell bestätigt.[30][31] Die EPA-Reichweite im Stadtverkehr beträgt 410 Kilometer. Auf der Autobahn sinkt sie auf 349 km.[32]
Für die europäische Variante Opel Ampera-e wird eine Reichweite nach NEFZ von 520 km angegeben.[33][34] Die kombinierte WLTP-Reichweite wird „auf mehr als 380 km“ geschätzt,[35][36] was der Reichweite nach EPA entspricht.
Mark Phelan, ein Journalist von Detroit Free Press, fuhr bei einer Außentemperatur von ca. −10 °C eine Wegstrecke von 90 Meilen (145 km) und hatte anschließend eine Restreichweite von 103 Meilen (166 km). Dabei hatte er die Klimaanlage auf zirka 17 °C eingestellt und die Lenkrad-, Sitz- und Windschutzscheibenheizungen eingeschaltet.[37] Dem Bolt-EV-Fahrer Glenn Williams gelang es, mit einer vollen Ladung sogar 300 Meilen (483 km) zurückzulegen. Die Temperatur betrug dabei 16 °C, so dass er ohne eingeschaltete Klimaanlage fahren konnte. Er legte 100 Meilen (161 km) auf dem Highway und 200 Meilen (322 km) im Stadtverkehr zurück.[38] Laut einem Chevrolet-Ingenieur hat der Chevrolet Bolt bei einer Vollgasfahrt bei einer Außentemperatur von 18 °C eine Reichweite von etwa 160 Meilen (257 km).[39] Bei einer Testfahrt von Seoul nach Jeju in Südkorea legte der YouTube-Autor Bjørn Nyland eine Strecke von 470 km zurück und hatte noch eine Restreichweite von zirka 30 km.[40]
Die von LG Chem entwickelte und gebaute Antriebsbatterie hat eine nutzbare Kapazität von 60 kWh. Das Hybrid-Vorgängermodell Volt/Ampera konnte etwa 11 kWh nutzen. Die Elektroautos Nissan Leaf, BMW i3 und Renault ZOE konnten bis Anfang 2016 maximal die halbe Kapazität anbieten, BMW und ZOE haben inzwischen 41 kWh im Angebot. Der Bolt-Akkumulator besteht aus 288 einzelnen Lithiumionenzellen, die in 96 Gruppen mit je drei Zellen pro Gruppe verbaut sind. Das Gewicht des Akkumulators beträgt 435 kg.[10][16] Opel gibt eine Batterie-Garantie von 8 Jahren oder 160.000 km Laufleistung.[41]
Bolt/Ampera-e kann einphasig an Wechselstrom laden (bis ca. 32 A, bis ca. 7,4 kW). Gleichstrom-Schnellladung ist via CCS mit bis zu 55 kW (150A) möglich.
Angeboten werden das Intelli-Link-Infotainment sowie der „persönliche Online- und Service-Assistent“ OnStar[42], welcher aber Ende 2020 eingestellt wird.
Der Elektrowagen hat drei Fahrmodi, die per Wahlhebel ausgewählt werden:[31]
Die Navigation erfolgt ausschließlich über das Smartphone. Zur Integration ins Infotainmentsystem stehen dafür die beiden konkurrierenden Systeme Android Auto und CarPlay zur Verfügung.[43]
Der Kofferraum fasst nach ECIE 310l, bei vorgeklappter Rücksitzlehne bis unters Dach 1005l. Die Ladekante hat eine Höhe von 84,1 cm vom Boden.[44]
Bei den für das Modelljahr 2017 vom IIHS durchgeführten Crashtests erhielt der Chevrolet Bolt im „Moderate overlap front“-Versuch die Wertung „Good“ und wurde mit „Top Safety Pick 2017“ ausgezeichnet.[3] NHTSA vergab beim für das Modelljahr 2018 durchgeführten US-NCAP-Crashtest eine Gesamtwertung von fünf Sternen.[4] Die europäische Variante Opel Ampera-e wurde beim 2017 durchgeführten Euro-NCAP-Crashtest mit einer Gesamtwertung von vier Sternen belegt.[5]
Die Fertigung des Bolt erfolgt in Orion im Bundesstaat Michigan. Der Bolt ist zunächst in den Vereinigten Staaten erhältlich.[16][45]
Die Produktion sollte im Oktober 2016 mit 25.000 bis 30.000 Stück im ersten Jahr beginnen.[46][47] Die Produktion kann auf über 50.000 Stück pro Jahr je nach Nachfrage angehoben werden.[48] Die Produktion begann letztlich Anfang November 2016[12] – beginnend mit einer Rate von neun Stück pro Stunde, sich langsam steigernd auf 30 Stück pro Stunde.[49]
Verkaufsstart in den USA war im Dezember 2016. In Kanada wurden erste Fahrzeuge im Januar 2017 ausgeliefert.[50] In Norwegen wurden medienwirksam am 17. Mai 2017 (norwegischer Nationalfeiertag) die ersten drei Opel Ampera-e an Kunden geliefert.[51]
In Südkorea wurden nach dem Vorbestellungsbeginn des Chevrolet Bolts bereits nach zwei Stunden 400 Fahrzeuge verkauft; mehr Bestellungen konnten nicht aufgenommen werden. Der offizielle Verkauf begann am 31. März 2017 bei der Seouler Motor Show 2017. Das Modell kostet in Südkorea umgerechnet etwa 42.000 US-Dollar. Durch mehrere Anreizprogramme seitens des Staates und der lokalen Behörde kann der Preis auf 20.000 US-Dollar gedrückt werden.[52]
Nachfolgend eine tabellarische Übersicht der Zulassungszahlen des Chevrolet Bolt und Opel Ampera-e. Zulassungen vor dem bekannten Verkaufsstart sind Testfahrzeuge des Herstellers.
Land | erste Auslieferungen an Kunden | Modell | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | Summe |
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USA | Dez. 2016[53] | Chevrolet Bolt | 579 | 23297 | 18019 | 41895 | |||
Südkorea | Apr. 2017[53] | Chevrolet Bolt | - | 546 | 4593 | 5139 | |||
Kanada | Jan. 2017[53] | Chevrolet Bolt | - | 2122 | 2408 | 4530 | |||
Norwegen | Apr. 2017[54] | Opel Ampera-e | - | 1130 | 1047 | 2177 | |||
Niederlande | Apr. 2017[55] | Opel Ampera-e | - | 229 | 859 | 1088 | |||
Schweiz | Aug. 2017[56] | Opel Ampera-e | - | 398 | 213 | 611 | |||
Deutschland | Jan. 2017[57] | Opel Ampera-e | - | 233 | 385 | 120 | 680 | 14 | 1.432 |
1.489 Opel Ampera-e in Deutschland und 50.932 Chevrolet Bolt EV in den USA (Baujahre 2016 bis 2019) werden (Stand August 2021) zurückgerufen, weil es in den USA Batteriebrände beim Chevrolet Bolt EV gab.[58]
GM hat Anfang 2016 den Uber-Konkurrenten Lyft, ein Transportnetzwerk-Unternehmen, übernommen. Der Chevrolet Bolt soll für den Einsatz als autonomes Taxi getestet werden.[59]
Ab Mitte 2017 sollte der Bolt mit einem Schließsystem auf NFC-Basis ausgestattet werden. So lässt sich das Fahrzeug auch mit einem Smartphone öffnen, was für Carsharing-Anwendungen von Bedeutung ist.[60]
Auf der 2017 CNET’s RoadShow kündigte GMs CEO Mary Barra an, der Chevy Bolt werde als Plattform für weitere Elektroautomodelle von GM dienen.[61]
Aktuelle Personenwagen: Bolt | Bolt EUV | Camaro | Cavalier | Corvette | Malibu | Onix
Aktuelle Vans, Crossovers, SUVs und Nutzfahrzeuge: Blazer | Captiva | Colorado | City Express | Equinox | Express | Groove | Silverado | Suburban | Tahoe | Traverse | Trailblazer | Trax
Historische Personenwagen 1912–1942: 490 | B | C | D | F | F | FA | FB | H | K | L | M | V | Capitol | Classic Six | Confederate | Copper-Cooled | Fleetline | Independence | International | Light Six | Master | Master 85 | Master Deluxe | Master Eagle | National | Special Deluxe | Standard | Standard Mercury | Superior | Universal
Historische Personenwagen 1946–2022: Aveo | Beauville | Bel Air | Beretta | Biscayne | Beat / Beat Notchback | Brookwood | Camaro (1966 | 1970 | 1982 | 1993 | 2009) | Caprice | Celebrity | Chevelle | Chevette | Chevy II | Citation | Classic | Cobalt | Corsica | Corvair | Corvette (C1 | C2 | C3 | C4 | C5 | C6 | C7) | Cruze (J300 | J400) | Del Ray | Deluxe | Deluxe 210 | Fleetline | Fleetmaster | Greenbrier | Handyman | HHR | Impala | Kingswood | Kingswood Estate | Lakewood | Lumina | Malibu | Monte Carlo | Monza | Nomad | Nova | One-Fifty | Optra | Parkwood | Sonic | Spark (M400) | Special | Special 150 | Sprint | SS | Styleline | Stylemaster | Townsman | Two-Ten | Vega | Volt | Yeoman
Historische Vans, SUVs und Nutzfahrzeuge: Astro | Avalanche | Beauville | Bison | Blazer | Bruin | C-Serie | Cheyenne | Corvair 95 | Corvan | El Camino | G-Serie | Greenbrier | K-Serie | Loadside | Kodiak | Lumina APV | LUV | Meriva | R-Serie | Rampside | S-Serie | Scottsdale | SSR | T-Serie | Titan | TrailBlazer | Trans Sport | Uplander | V-Serie | Van | Venture | W-Serie | Wienermobile
Prototypen und Konzeptfahrzeuge: Cheyenne | GM Sequel | Nomad | Bolt