Der IFA P2S ist ein schwimmfähiger Geländewagen, der in der DDR für den militärischen Einsatz in der NVA und den Grenztruppen der DDR entwickelt wurde. Der Wagen ist eine Abwandlung des IFA P2M. Von ihm wurden nur 17 Prototypen gebaut.
VEB Automobilwerk Zwickau (AWZ) | |
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P2S | |
Produktionszeitraum: | 1954–1962 |
Klasse: | Geländewagen |
Karosserieversionen: | Kübelwagen |
Motoren: | Ottomotor: 2,4 Liter (48 kW) |
Länge: | 5100 mm |
Breite: | 1835 mm |
Höhe: | 1860 mm |
Radstand: | 2215–2285 mm |
Leergewicht: | 1970 kg |
Das Fahrzeug wurde im VEB Kraftfahrzeugwerk Audi Zwickau, der 1958 in den VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau eingegliedert wurde, entwickelt. Die seit 1990 oft zu findende Bezeichnung Sachsenring P2S[1] rührt daher, dass der Motor des Fahrzeugs vom VEB Sachsenring Automobilwerke zugeliefert wurde. Die Entwicklung des P2S basiert auf dem Geländewagen des P2M. Der Motor ist der OM6 30, ein Sechszylinder-Ottomotor. Er war eine Vorkriegsentwicklung von Horch und wurde in den 1950er-Jahren im ehemaligen Auto-Union-Werk Siegmar (früher Wanderer) in Chemnitz für den P2M weiterentwickelt.[2] Das Fahrzeug bot vier bis fünf Personen Platz. Damit die Schwimmwanne wasserdicht war, wurde ein Stahlgerippe mit Blechen beplankt. Der Wannenaufbau bewirkte auch Änderungen an der Einzelradaufhängung. Die Spurweite vorn stieg von 1400 mm auf 1415 mm und die an der Hinterachse von 1400 mm auf 1420 mm. Im Wasser wurde der Wagen von einer Schiffsschraube angetrieben. Bei den meisten Erprobungsträgern war die Schraubenwelle fest eingebaut. Nur bei einigen wenigen Fahrzeugen ließ sich die Welle entkoppeln und hochklappen. Eine Lenzpumpe wurde über einen Riemenantrieb von der Schraubenwelle angetrieben. Bei den späteren Prototypen wurde die Lenzpumpe über den Motor angetrieben. Weitere Verbesserungen erhielt der Schraubenantrieb durch eine Rutschkupplung bei Überlast. Ein Wendegetriebe erlaubte auch die Rückwärtsfahrt im Wasser. Ein Anwerfen des Motors über eine Kurbel erhöhte die Sicherheit auf dem Wasser. Zum Ausbalancieren konnte der Kraftstoff über einen Mehrwegehahn zwischen den Tanks austariert werden. Die 100 l wurden beim P2S auf einen linken und rechten Tank aufgeteilt. Für das Anlanden kam ein selbstsperrendes Schneckengetriebe hinzu. Nach dem Anlanden oder nach Geländefahrt im weichen Sand konnte mit einem Luftkompressor der Luftdruck der Reifen auf den Sollwert gebracht werden. Der Endtopf des Auspuffs wurde oberhalb der Wasserlinie auf das Heckblech gesetzt. Lediglich das Endrohr ragte noch bis unterhalb der Wasserlinie. Nach der Erprobung wurden, soweit bekannt, alle Fahrzeuge verschrottet.[3]
Fahrzeugtyp | P2S | |
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Bauzeitraum | 1954–1962 | |
Motor | OM 6-30 | |
Hubraum | 2407 cm³ | |
Bohrung × Hub | 78 mm × 84 mm | |
Vergaser | Flachstrom Geländevergaser HG 361-1 | |
Verdichtung | 7,1 : 1 | |
Leistung | 48 kW (65 PS) bei 3500/min | |
Drehmoment | 152 Nm bei 1250/min | |
Antrieb | Viergang-Schaltgetriebe, Allradantrieb; permanent 36:64 % | |
Karosserie | Ganzstahlkarosserie als Schwimmwanne auf Kastenrahmen mit X-Versteifung aufgebaut | |
Fahrwerk | Vorderradaufhängung: Einzelradaufhängung mit doppelten Dreiecksquerlenkern; Hinterradaufhängung: Schublenker längs | |
Lenkung | Schnecke mit Rollfinger | |
Bremsen | Trommeln hydraulisch betätigt | |
Bereifung | 6.50-16 Geländeprofil; 4.5E 16 Felge | |
Radstand | 2285 mm links; 2215 mm rechts | |
Maße L × B × H | 5100 mm × 1835 mm × 1860 mm | |
Kofferraum | nicht bekannt | |
Leergewicht (getankt): | 1970 kg | |
Zuladung | 440 kg | |
Höchstgeschwindigkeit | 95 km/h 10 km/h im Wasser | |
Beschleunigung (0–100 km/h) | nicht bekannt | |
Kraftstofftank | 2 × 50 Liter | |
Stückzahl | 17 |
Gesamtproduktion 17 Fahrzeuge von 1954 bis 1956. Von 1957 bis 1962 wurden diese Fahrzeuge stetig weiterentwickelt.[4]
Jahr | 1954 | 1955 | 1956 | Summe |
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von 1954 bis 1955 zusammen 6 Stück | 6 | 11 | 17 |
Personenwagen |
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