Der GAZ-24 Wolga (russisch ГАЗ-24 „Волга“) ist ein von 1968 bis 1992 in Serie gebauter PKW des sowjetischen Herstellers GAZ (russisch Горьковский автомобильный завод (ГАЗ), englische Transkription Gorkovsky Avtomobilny Zavod (GAZ), deutsch: Gorkier Automobilwerk).
Wolga | |
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GAZ-24 | |
Verkaufsbezeichnung: | ГАЗ-24 „Волга“ |
Produktionszeitraum: | 1968/70–1992 |
Klasse: | Obere Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Limousine, Kombi |
Motoren: | Ottomotoren: 2,45–5,6 Liter (62,5–145 kW) |
Länge: | 4735 mm |
Breite: | 1800 mm |
Höhe: | 1490 mm |
Radstand: | 2800 mm |
Leergewicht: | 1420 kg |
Vorgängermodell | GAZ-21 Wolga |
Nachfolgemodell | GAZ-31 Wolga |
Die Entwicklung des GAZ-24 „Wolga“ begann bei GAZ bereits 1961, fahrbereite Prototypen zur Erprobung standen 1966 zur Verfügung.[1] Die Produktion begann Ende 1968,[1][2][3] wobei die Stückzahlen zunächst gering blieben und der Vorgänger GAZ-21 „Wolga“ parallel in großen Mengen weiter gefertigt wurde.[1][2] Erstmals im Ausland gezeigt wurde der GAZ-24 auf der Leipziger Herbstmesse 1969.[4] Am 15. Juli 1970 wurde die Fließbandfertigung im Werk in Gorki vom GAZ-21 auf den GAZ-24 umgestellt, ab diesem Moment stiegen die Stückzahlen stark an. Bis zum 31. Juli 1971 wurden 50.000 Exemplare gebaut, bis zur Einstellung der Produktion im Jahr 1992 waren es insgesamt 1.481.561 Stück.[1]
Das Fahrzeug ist mit einer selbsttragenden Karosserie aufgebaut. Der Motor sitzt über der Vorderachse auf einem Hilfsrahmen und treibt über eine Kardanwelle die Hinterachse an. Die Vorderachse ist mit Doppelquerlenkern und Schraubenfedern ausgestattet. Die Hinterachse ist als Starrachse mit Blattfedern ausgebildet. Schräg angeordnete Stoßdämpfer unterdrücken die Federschwingungen und dämpfen Querbewegungen der Achse. Die Fußbremse wirkt hydraulisch in einem Zweikreisbremssystem mit Duplextrommelbremsen an der Vorderachse und Simplextrommelbremsen an der Hinterachse. Zur Bremskraftverstärkung ist ein Unterdruck-Bremskraftverstärker vorhanden. Die Handbremse wirkt auf die Hinterachse.
Der Wolga verfügt über einen Ölkühler mit zugehörigem Ölabsperrhahn, durch den man den Ölkühler je nach Jahreszeit zum Motorölkreislauf dazuschalten oder abtrennen kann, damit der Motor bei kalter Witterung schneller Betriebstemperatur erreicht oder um bei hohen Außentemperaturen das Motoröl zu kühlen. Zusätzlich gibt es einen Hebel, mit dem per Bowdenzug die Kühlerjalousie geschlossen wird, um den Luftstrom zum Wasserkühler zu unterbinden. Es ist möglich, den Motor bei Ausfall des Starters oder der Bordelektrik mit einer Kurbel zu starten. Zu diesem Zweck gehört eine Andrehkurbel zum Bordwerkzeug. Vorn am Auto befindet sich hinter dem Kfz-Kennzeichen eine Klappe mit entsprechender Öffnung, durch sie kann die Kurbel eingesetzt werden, die in eine Klaue auf der Kurbelwelle greift.[5]
Bedingt durch den langen Produktionszeitraum wurde das Fahrzeug immer wieder leicht verändert. So erhielten die Exemplare bis etwa Anfang 1970 Außenspiegel auf den Kotflügeln, danach wurde auf der Fahrerseite ein solcher wie heute üblich an der A-Säule befestigt, der auf der Beifahrerseite entfiel dagegen. Ab 1974 gab es erneut einen veränderten Außenspiegel und einige kleinere Modifikationen. In Kleinserie entstand eine GAZ-24-24 genannte Version mit 5,54-l-V8-Motor, die 145 kW leistete. Diese Fahrzeuge wurden fast ausschließlich vom KGB eingesetzt und waren für Privatkäufer nicht erhältlich.
Eine deutliche Veränderung brachte das Jahr 1977. Das Fahrzeug wurde komplett überarbeitet, wobei sich durch eine veränderte Stoßstange auch die Länge leicht veränderte. Ab 1985 wurde die Produktion auf größere Stückzahlen optimiert und das nun GAZ-24-10 genannte Fahrzeug entsprechend vereinfacht. Der Motor leistete jetzt 73 kW.
Das Fahrzeug wurde in den Staaten des RGW vor allem als Behördenfahrzeug oder Taxi eingesetzt, kleinere Stückzahlen wurden auch nach Westeuropa verkauft, hier unter dem Namen Scaldia-Volga M24.
Der belgische Importeur Scaldia-Volga stattete Wolgas mit bei Peugeot zugekauften Diesel-Motoren aus. Für Länder mit Linksverkehr wie Indonesien, Indien oder Großbritannien gab es eine Rechtslenkerversion.
Der GAZ-24-02 ist das Kombimodell des GAZ-24. Das Fahrzeug wurde ab 1972 produziert. Das Gewicht des betriebsbereiten Wagens beträgt zwischen 1500 kg und 1575 kg. Eine als Extra lieferbare zweite Rücksitzbank erlaubt die Beförderung von insgesamt sieben Personen. Wie die Limousine wurde das Kombimodell 1987 überarbeitet und als GAZ-24-12 auf den Markt gebracht.[6]
Basisserie GAZ-24:
Überarbeitete Serie GAZ-24-10:
Für das Grundmodell GAZ-24, Stand 1972.[3]
Abmessungen und Gewichte
Fahrzeuge des Herstellers Gorkowski Awtomobilny Sawod
Pkw: GAZ-A | GAZ-M1 | GAZ-M415 | GAZ-12 ZIM | GAZ-13 Tschaika | GAZ-14 Tschaika | GAZ-M20 Pobeda | GAZ-M21 Wolga | GAZ-22 Wolga | GAZ-24 Wolga | GAZ-31 Wolga | GAZ-3102 Wolga | GAZ-3105 Wolga | GAZ-3111 Wolga | GAZ-61 | GAZ-64 | GAZ-67 | GAZ-69 | GAZ-M72 | GAZ Wolga Siber
Kleintransporter: GAZelle | GAZelle Business | GAZelle NEXT | GAZ Sobol | GAZ Sobol Business
Lkw: GAZ-AA | GAZ-4 | GAZ-AAA | GAZ-MM | GAZ-21 | GAZ-S1 | GAZ-410 | GAZ-42 | GAZ-44 | GAZ-51 | GAZ-93 | GAZ-52 | GAZ-53 | GAZ-55 | GAZ-56 | GAZ-60 | GAZ-62 | GAZ-63 | GAZ-65 | GAZ-66 | GAZ-3307 | GAZ-3308 „Sadko“ | GAZ-3309 | GAZ-3310 „Waldai“ | GAZon NEXT | Sadko NEXT
Omnibusse: GAZ-03-30 | GAZ-05-193 | GZA-651 | GAZelle City
Leichte und Schwere Kampftechnik: BA-3 | BA-6 | BA-64 | BA-10 | BA-20 | BRDM-1 | BRDM-2 | BTR-40 | BTR-60 | BTR-70 | BTR-80 | BTR-90 | GAZ-46 | GAZ-2330 | GAZ-2975 Tigr | GAZ-34039 | GAZ-3409 | GAZ-3937 | GAZ-5903 | GT-S | GT-SM | GT-MU | SU-76 | T-38 | T-60 | T-70 | T-80 | GAZ-3344 | GAZ-3351 | VPK-3927 Wolk
Konzeptfahrzeuge und Prototypen: GAZ-WM | GAZ-M73 | GAZ-18 | GAZ-19 | GAZ-3106 | GAZ-2332 City Van
Rennwagen: GAZ-A-Aero | GAZ-GL-1