Der ZIL-157 (russischЗИЛ-157), im deutschen Sprachraum auch als SIL-157 transkribiert, ist ein dreiachsiger mittelschwerer Lastkraftwagen, der 1958 bis 1994 in der Sowjetunion beziehungsweise Russland zuerst vom Sawod imeni Lichatschowa gebaut wurde. Er ist der Nachfolger des ZIS-151, konstruktiv ging er jedoch aus dem ZIL-164 hervor. Das Fahrzeug war das Standardmodell der Sowjetarmee, bis er dort 1979 vom ZIL-131 und dem schwereren Ural-375D abgelöst wurde.
ZIL-157, früher bei der ungarischen Armee verwendet (2011)ZIL-157W-Sattelzugmaschine mit Auflieger zum Raketentransport (2012). Im Hintergrund ein ZIL-157 mit KofferaufbauZiviler ZIL-157 (2010)Schneefräse D-470 auf ZIL-157K (2014)Jiefang CA-30 mit Radarkoffer, die chinesische Kopie des ZIL-157Mehrfachraketenwerfer BM-13-16 auf einem ZIL-157 (2006)Feuerwehrfahrzeug mit Doppelkabine auf Basis des ZIL-157 (2014)
Bereits kurz nach Beginn der Serienproduktion des ZIS-151 wurde mit dessen Überarbeitung begonnen. Das neue Projekt erhielt den Titel ZIS-157. Bis 1956 wurden zwei Prototypen gefertigt, die gegenüber dem ZIS-151 einige technische Neuerungen aufwiesen. Dazu gehörten auch extra für dieses Fahrzeug entwickelte Reifen, die durch Verwendung mehrerer Materiallagen besonders verschleißfest waren. Das Reserverad wurde nicht mehr hinter der Fahrerkabine montiert, sondern unter dem Lastwagen, wodurch man den Rahmen und damit den ganzen Lkw einkürzen konnte. Auch wurde eine Reifendruckregelanlage eingebaut, die die Geländegängigkeit deutlich verbesserte.[1]
Die Serienfertigung begann am 18.September 1958 in Moskau. Im Zuge der Entstalinisierung nun allerdings unter dem Namen ZIL-157, da das Werk 1956 von „Sawod imeni Stalina“ in „Sawod imeni Lichatschowa“ umbenannt wurde. Noch im gleichen Jahr gewann der Lastwagen auf der Weltausstellung in Brüssel eine Auszeichnung.[1]
Im Jahr 1961 wurde eine neue Version eingeführt. Der ZIL-157K hatte einen stärkeren Motor, den er vom ZIL-131 ebenso wie den restlichen Antriebsstrang übernahm. Dieses Modell wurde bis zur Einstellung der Fertigung in Moskau 1978 gebaut. Ab diesem Zeitpunkt übernahm das Uralski Awtomotorny Sawod (UAmZ) die Produktion des Lkw. Hier wurde er erneut überarbeitet und mit ZIL-157KD bezeichnet. Die Nutzlast stieg um 500kg auf fünf Tonnen, im Gelände konnten immer noch drei Tonnen Ladung befördert werden.[1] Die Fertigung lief offiziell bis 1992, wobei bis 1994 noch Fahrzeuge aus vorhandenen Teilen montiert wurden.[1] Insgesamt wurden bei beiden Herstellern in 36 Jahren Bauzeit 797.934 Lastwagen des Typs ZIL-157 hergestellt.[1][2]
Auch in der DDR wurde der ZIL-157 genutzt, speziell militärisch von der NVA. Ab 1960 wurden insbesondere Zugmaschinen und Fahrzeuge mit Spezialaufbauten (auch für den zivilen Bereich) in größeren Stückzahlen importiert.
In der Sowjetunion erhielt das Fahrzeug von der Bevölkerung mehrere Spitznamen, darunter wegen der langen Motorhaube und dem charakteristischen Kühlergrill auch „Krokodil“.[3]
Modellvarianten
Sattelkupplung des ZIL-157KW mit integrierter Antriebswelle für den Anhänger
Die nachfolgende Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.[1]
ZIL-157 – Basisversion, gebaut von 1958 bis 1961. Der verbaute Sechszylindermotor leistete 104PS (76kW).
ZIL-157W – Sattelzugmaschine, gebaut von 1958 bis 1962. Das Fahrzeug war mit einem zweiten Kraftstofftank mit 150l Fassungsvermögen ausgestattet.
ZIL-157G – Bei dieser Spezialversion wurden sämtliche elektrischen Geräte abgeschirmt.
ZIL-157E – Fahrgestell für Spezialaufbauten
ZIL-157EG – Fahrgestell für spezielle Aufbauten mit geschirmter elektrischer Ausstattung
ZIL-157L – Modell mit verbauter Servolenkung
ZIL-157Ju – Exportversion für tropische Gegenden. Hauptunterschied war, dass keine Heizung in das Fahrzeug eingebaut wurde.
ZIL-157K – Modernisierte Version, gebaut von 1961 bis 1978. Die Motorleistung wurde auf 109PS (80kW) gesteigert und einige Komponenten ausgetauscht. Bremssystem, Kupplung und Getriebe waren ab diesem Zeitpunkt baugleich mit denen des ZIL-131.
ZIL-157KW – Sattelzugmaschine auf Basis des modernisierten ZIL-157K. Gebaut von 1962 bis 1978.
ZIL-157KG – modernisierte Version mit abgeschirmter elektrischer Ausrüstung
ZIL-157KE – (russisch ЗИЛ-157КЭ) Exportversion des ZIL-157K
ZIL-157KJu – Exportversion speziell für tropische Gebiete
ZIL-157KD – Nochmals modernisierte Version mit Motor des ZIL-130. Das Fahrzeug wurde von UAmZ entworfen und dort von 1978 bis 1992/94 gebaut.
ZIL-157KDW – Sattelzugmaschine auf Basis des ZIL-157KD
ZIL-157KDE – Fahrgestell auf Basis des ZIL-157KD
ZIL-165 – Prototyp mit Kabine des ZIL-130, nicht in Serie gebaut.
ZIL-MMZ-4510 – Kipper auf Basis des ZIL-157, der ab 1989 gebaut wurde.
Weiterhin wurden zwischen 1958 und 1986 bei Sewdormasch in Sewerodwinsk schwere Schneefräsen des Typs D-470 auf Fahrgestelle des ZIL-157 (bzw. später ZIL-157K) aufgebaut. Dabei entfernte man den Motor des Fahrzeugs und baute im geschlossenen Aufbau einen Sechszylinder-Dieselmotor des Typs У2Д6-С2 ein. Dieser leistete bei einem Hubraum von 19.440cm³ 175PS (129kW) und trieb sowohl die Schneefräse als auch das Fahrzeug selbst an. Die letzte Version der Maschinen kann bis zu 720Tonnen Schnee pro Stunde beseitigen.[4]
Außerdem wurde in China eine Kopie des ZIL-157 gefertigt, der Jiefang CA-30.[5]
Technische Daten
Für die überarbeitete Version ZIL-157K, Stand 1971.[1][6]
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