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Der Volvo 480 ist ein Kompaktklasse-Coupé bzw. Shooting Brake und das erste frontgetriebene Fahrzeug von Volvo. Es wird zur 400er-Serie gezählt. Das auf dem Entwurf des Niederländers John de Vries basierende Design zeigt gewisse Anlehnungen an den von Sommer 1971 bis Ende 1973 gebauten Volvo P1800 ES.

Volvo
Volvo 480 ES (1986–1992)
Volvo 480 ES (1986–1992)
Volvo 480 ES (1986–1992)
480
Produktionszeitraum: 1986–1995
Klasse: Kompaktklasse
Karosserieversionen: Kombicoupé
Motoren: Ottomotoren:
1,7–2,0 Liter
(70–90 kW)[1]
Länge: 4260[1] mm
Breite: 1710[1] mm
Höhe: 1320[1] mm
Radstand: 2505[1] mm
Leergewicht: 1010–1025[1] kg
Nachfolgemodell Volvo C30

Allgemeines


Der Volvo 480 wurde im niederländischen Werk Born (Limburg) gefertigt, aus dem 1991 NedCar hervorging. Bereits frühere Baureihen wie der Volvo 66 und der Volvo 340/360 sowie die Baureihen 440 und 460 wurden in dem ehemaligen DAF-Werk gefertigt.

Auf Basis des 480 kam im Sommer 1988 die Schräghecklimousine 440 hinzu, die ab Anfang 1989 um die klassische Stufenheckversion 460 ergänzt wurde.

Mit der Einführung des 480 begann bei Volvo die sukzessive Umstellung von Hinterrad- auf Frontantrieb.[2] Da Volvo keine Erfahrungen mit einer passiven Hinterachse hatte, wurde die Konstruktion von der englischen Firma Lotus ausgeführt. Der Volvo 480 wurde ausschließlich mit Ottomotoren ausgestattet, die eine Gemeinschaftsentwicklung mit Renault waren und sich als sehr langlebig erwiesen. Die Auslegung und Abstimmung der entsprechenden Komponenten des Turbomotors (Kolben, Pleuel, Nockenwellen, Turbolader, Ansaugluftführung) wurden von Porsche Engineering in Weissach durchgeführt.

Von April 1986 bis September 1995 wurden insgesamt 76.375 Fahrzeuge des Volvo 480 sowohl als Links- wie auch als Rechtslenker für Japan und das Vereinigte Königreich hergestellt. Obwohl das Fahrzeug ursprünglich für den US-Markt entwickelt wurde (deutlich zu erkennen an den in Europa unüblichen Sidemarkern und den Klappscheinwerfern als ein Kompromiss für die in den USA gesetzlich vorgeschriebene Mindesthöhe für Abblendscheinwerfer), fand es aufgrund des damals ungünstigen Dollarkurses nie den Weg dorthin. Lediglich zwei Prototypen wurden 1988 nach US-Norm gebaut.


Geschichte


Volvo 480 turbo Paris-Edition (1991)
Volvo 480 turbo Paris-Edition (1991)
Volvo 480 Two Tone in Seegrün/Rauchmetallic, Sondermodell (1992)
Volvo 480 Two Tone in Seegrün/Rauchmetallic, Sondermodell (1992)

Technische Daten


Cockpit eines Volvo 480  mit Klimaanlage, Airbag und Lederausstattung (1995)
Cockpit eines Volvo 480 mit Klimaanlage, Airbag und Lederausstattung (1995)
Sondermodell Volvo 480 GT in dark green metallic (1994)
Sondermodell Volvo 480 GT in "dark green metallic" (1994)
1.7 1.7 Turbo 2.0
Modell ES, S TURBO, GT TURBO S, ES, GT
Bauzeitraum 04/1986–07/1989 08/1989–08/1992 08/1987–09/1995 08/1992–09/1995
Motorbezeichnung B18E/B18F B18EP B18FT/B18FTM B20F
Motortyp Vierzylinder-Ottomotor, quer eingebaut Vierzylinder-Turbo-Ottomotor, quer eingebaut Vierzylinder-Ottomotor, quer eingebaut
Hubraum 1721 cm³ 1998 cm³
Leistung 70–80 kW (95–109 PS)* 75 kW (102 PS) 88–90 kW (120–122 PS) 80 kW (109 PS)
max. Drehmoment 140–145 Nm 142 Nm bei 3900/min 175–195 Nm bei 3300/min 165 Nm bei 3500/min
Getriebeart 5-Gang-Schaltgetriebe oder 4-Gang-Automatik
Antriebsart Frontantrieb
Leergewicht 1016 kg, max. 1440 kg 1040 kg, max. 1455 kg 1021 kg, max. 1440 kg
Höchstgeschwindigkeit** 190 km/h 200 km/h 195 km/h
Beschleunigung 0–100 km/h** 9,5 s 8,9 s 9,5 s

* verschiedene Ausführungen mit geregelten (95 PS, 102 PS, 106 PS) und ohne Katalysator (109 PS)
** bei Schaltgetriebe

Der 1,7 l B18E war baugleich mit dem Renault-Motor F3N (Einspritzer), der u. a. im Renault 19 (90 PS im TXE / TXI) und Renault 5 (94 PS im GTE) verbaut wurden. Dort hatte der Motor 1721 cm³ und war nur mit geregeltem Katalysator erhältlich. Der 2,0 l B20F war baugleich mit dem Renault-Motor F3R, der u. a. im Renault Laguna I (113 oder 114 PS) und Renault Espace III (114 PS) verbaut wurden. Nur die Kolben und der Zylinderkopf sind einzigartig für Volvo.


Stückzahlen


Die Heckpartie des Volvo 480 mit der markanten Glasklappe
Die Heckpartie des Volvo 480 mit der markanten Glasklappe

Zwischen Frühjahr 1986 bis Spätsommer 1995 wurden insgesamt 76.375 Fahrzeuge aller Modelle hergestellt. Diese erstrecken sich folgendermaßen über die Jahre:

Fertigung Stückzahl
1986 851
1986–1987 11.243
1987–1988 15.944
1988–1989* 12.295
1989–1990 9968
1990–1991** 7297
1991–1992 7439
1992–1993 4908
1993–1994*** 2870
1994–1995 3560

* Einführung des B18FT (B18F wird abgelöst)
** Einführung des B18EP
*** Einführung des B20F (B18EP wird abgelöst) Die gefertigte Stückzahl bezieht sich auf das Modelljahr (ein Modelljahr 1995 kann bereits 1994 gefertigt sein). Verschiedentlich werden auch andere Stückzahlen genannt, diese dürften dadurch zustande kommen, dass Volvo nicht alle Fahrgestellnummern tatsächlich vergeben hat.


Wissenswertes



Design


Volvo 480 Turbo (1994)
Volvo 480 Turbo (1994)
Einer der letzten Volvo 480 (EZ: 09/1995)
Einer der letzten Volvo 480 (EZ: 09/1995)

Volvo Schweden ließ einen Designwettbewerb ausrufen, an dem neben den Schweden selbst unter anderem noch Volvo Niederlande und das bekannte italienische Designstudio Bertone teilnahm. Die Grundvoraussetzungen stellte Volvo Schweden in einem „Red Book“ zusammen, am Ende gewann die Studie aus den Niederlanden. Die Karosserie erreicht einen cW-Wert von 0,34.[4]

Der 480er wird oftmals mit einem Fahrzeug aus dem Hause Honda, dem Accord Aerodeck, verglichen. Außer der optischen Ähnlichkeiten haben die beiden Fahrzeuge allerdings nichts gemeinsam. Oftmals wird beiden Herstellern vorgeworfen, vom anderen abgeschaut zu haben. Tatsache ist, dass der Honda früher auf den Markt kam – was zum einen an der längeren Entwicklungszeit des Volvo 480 lag und zum anderen daran, dass Volvo eine völlig andere Zielgruppe ansprechen wollte. Tatsächlich wurde beim 480er mehr Wert auf Straßenlage, Komfort, Langlebigkeit und maximale Sicherheit gelegt.



Volvo Schweden hatte ernsthafte Probleme damit, dass die Designer den Lufteinlass unterhalb der Stoßstange vorgesehen hatten – so war das Volvo-Logo nie wirklich im Sichtbereich. Da aber auch Volvo Schweden einsah, dass ein sportliches Auto eine tiefe Front haben sollte, wurde der Kompromiss gefunden, den Volvo-Schriftzug auf die linke Seite der Frontmaske zu setzen.

Am Heck wurden die Schriftzüge auf der Heckscheibe platziert.


Klappscheinwerfer


Die auch liebevoll Schlafaugen genannten Klappscheinwerfer wurden nicht etwa aus aerodynamischen Vorteilen verwendet, sondern vielmehr deshalb, weil der 480er auch in den USA auf den Markt kommen sollte und dort eine Mindesthöhe (über der Straße) für Abblendscheinwerfer galt. Ohne die Klappscheinwerfer wäre das markante Styling mit der tiefen Front nicht möglich gewesen.


Materialien


Volvo ließ spezielle Kunststoffe entwickeln, die im Außenbereich eingesetzt wurden und die den lackierten Metallteilen optisch gleichen sollten. Unter anderem bestanden die Frontmaske, die Motorhaube und ein Teil der Dachleisten aus einem Glasfaserverbundkunststoff. Nur die Turbo-Modelle sowie die Farbvariante Schwarzmetallic (Farbcode 305) verfügten stets über lackierte Stoßstangen. Die sparsamere Modellvariante S hingegen verfügte während der gesamten Produktionsdauer weder über lackierte Stoßstangen, noch über serienmäßige Alufelgen[5].


Einzelnachweise


  1. Dieter Günther & Matthias Pfannmüller: Volvo Typenkunde - Personenwagen ab 1927. 2. Auflage. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2011. ISBN 978-3-7688-3367-7. S. 84–85
  2. motorsport-total.com vom 10. Juli 2018, 30 Jahre Volvo 440: Als Volvo nach den Sternen griff, abgerufen am 27. April 2019.
  3. ntv.de vom 10. Januar 2018, Volvo 440 - legendärer Schweden-Kanten (dort Bild mit Untertitel), abgerufen am 27. April 2019.
  4. auto.de, Tradition: 25 Jahre Volvo 400er Serie – Schneewittchen statt Schlaftabletten, abrufbar am 27. April 2019.
  5. Die Geschichte des kleinen Elch - Volvo 480. In: www.der-kleine-elch.de. Abgerufen am 5. April 2016.


Commons: Volvo 480 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Volvo 480

[en] Volvo 480

The Volvo 480 is a sporty compact car[4] that was produced in Born, Netherlands, by Volvo from 1986 to 1995. It was the first front-wheel drive car made by Volvo. The 480 was available in only one body style on an automobile platform related to the Volvo 440/460 five-door hatchback and four-door saloon models.

[es] Volvo 480

El Volvo 480 es un automóvil deportivo compacto[4] que fue producido en Born (Países Bajos) por Volvo entre 1986 y 1995. Fue el primer automóvil con tracción delantera fabricado por Volvo. El 480 estaba disponible en un solo estilo de carrocería sobre una plataforma relacionada con los modelos "hatchback" de cinco puertas y sedán de cuatro puertas Volvo 440.

[fr] Volvo 480

La Volvo 480 est un modèle du constructeur automobile suédois Volvo qui fut pour la première fois présenté au public lors du Salon de Genève de mars 1986.

[it] Volvo 480

La Volvo 480 è un modello di automobile costruito dalla casa automobilistica Volvo, nell'insolita configurazione tre porte con quattro posti, che la rendeva in pratica una coupé. Venne messa in produzione nel 1985, e fu la prima Volvo della storia con la trazione anteriore[1].

[ru] Volvo 480

Volvo 480 — автомобиль гольф-класса в кузове универсал-купе (шутинг-брейк), созданный компанией Volvo. Также является первым переднеприводным автомобилем этой марки и единственным автомобилем Volvo, имеющим слепые фары. Производился на заводе NedCar в Нидерландах с 1986 по 1995 год. В техническом плане близок к автомобилям Volvo 440/460.



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