Der KamAZ-5350 (russisch КамАЗ-5350), auch als „Mustang“ (russisch Мустанг) bezeichnet, ist ein allradgetriebener Lastwagen aus der Produktion des KAMAZ-Werks in Nabereschnyje Tschelny. Das Fahrzeug wird seit 2003 in Serie gebaut und ist auch für militärische Anwendungen konzipiert. Mit dem KamAZ-53501 existiert eine Version mit vergrößerter Nutzlast.
KamAZ | |
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![]() KamAZ-5350 auf einer Messe (2011) | |
KamAZ-5350 | |
Hersteller: | KAMAZ |
Verkaufsbezeichnung: | КамАЗ-5350 |
Produktionszeitraum: | 2003–heute |
Vorgängermodell: | indirekt KamAZ-43118 |
Nachfolgemodell: | KamAZ-53501 |
Technische Daten | |
Motoren: | Achtzylinder-Dieselmotor |
Leistung: | 191 – 206 kW |
Nutzlast: | 6 – 7,3 t |
zul. Gesamtgewicht: | 15,4 – 17 t |
Neben dem KamAZ-5350 mit drei Achsen existieren auch der KamAZ-6350 mit vier und der KamAZ-4350 mit zwei Achsen.
Erste Prototypen eines neuen Militärlastwagens gab es 1991. Sie trugen bereits die Bezeichnung KamAZ-5350 und glichen in ihren Eigenschaften den späteren Serienfahrzeugen. So wurde ein ähnlicher V8-Dieselmotor aus eigener Produktion verbaut, ebenso ein von KAMAZ selbst gefertigtes Getriebe. Die Nutzlast lag bei sechs Tonnen. Bis inklusive 2002 kam es jedoch zu keiner Serienfertigung.[1]
2003, im gleichen Jahr in dem auch der KamAZ-53501 erschien, begann das Werk mit der Fertigung des KamAZ-5350.[2] Das Fahrzeug besaß zum damaligen Zeitpunkt bei ähnlichem Aufbau eine Nutzlast von sechs Tonnen. Ein großvolumiger Dieselmotor aus hauseigener Fertigung von KAMAZ mit knapp elf Litern Hubraum wurde verbaut. Auch das Getriebe stammte, im Gegensatz zu Lastwagen, die ausschließlich zivil genutzt werden, wieder aus hauseigener Fertigung. Es handelt sich um ein Fünfgangschaltgetriebe mit nachgeschalteter zweistufiger Untersetzung, wodurch effektiv zehn Gänge zur Verfügung standen.[2]
Mit Stand 2016 werden Getriebe des deutschen Unternehmens ZF Friedrichshafen verbaut. Der Hubraum des Dieselmotors wurde auf 11,76 Liter erhöht, was eine Leistungssteigerung von 260 PS (191 kW) auf 280 PS (206 kW) mit sich brachte. Außerdem stieg die Nutzlast von sechs auf knapp siebeneinhalb Tonnen an.[3]
Mit großer Einzelbereifung, permanentem Allradantrieb und der Geländeuntersetzung ist das Fahrzeug sehr geländegängig. Optisch unterscheidet es sich vom schwereren KamAZ-53501 vor allem dadurch, dass letzterer einen guten halben Meter länger ist.[4]
Neben der seit 2003 produzierten Grundversion existieren diverse weitere Varianten, die insbesondere durch die montierten Aufbauten variieren. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.[4]
Daneben existieren die bereits erwähnten Modelle mit vier (KamAZ-6350) beziehungsweise zwei Achsen (KamAZ-4350) sowie der etwas schwerere Nachfolger (KamAZ-53501).
Die aufgeführten Daten gelten für Fahrzeuge vom Typ KamAZ-5350, wie sie Mitte 2016 vom Hersteller angeboten werden.[3] Über die Bauzeit hinweg und aufgrund verschiedener Modifikationen an den Fahrzeugen können einzelne Werte leicht schwanken.
Abmessungen und Gewichte
Pritschenfahrzeuge und Fahrgestelle: KamAZ-4308 | KamAZ-4310 | KamAZ-43114 | KamAZ-43118 | KamAZ-43253 | KamAZ-4326 | KamAZ-4350 | KamAZ-43501 | KamAZ-43502 | KamAZ-4355 | KamAZ-5320 | KamAZ-53212 | KamAZ-53215 | KamAZ-53228 | KamAZ-53229 | KamAZ-5325 | KamAZ-5350 | KamAZ-53501 | KamAZ-6350 | KamAZ-63501 | KamAZ-65117 | KamAZ-65207 | KamAZ-65224 | KamAZ-6560
Kipper: KamAZ-43255 | KamAZ-45141 | KamAZ-45143 | KamAZ-53605 | KamAZ-55102 | KamAZ-5511 | KamAZ-55111 | KamAZ-65111 | KamAZ-65115 | KamAZ-6520 | KamAZ-65201 | KamAZ-6522 | KamAZ-6540 | KamAZ-6580 | KamAZ-65801 | KamAZ-65802
Sattelzugmaschinen: KamAZ-4410 | KamAZ-44108 | KamAZ-5410 | KamAZ-54112 | KamAZ-54115 | KamAZ-5460 | KamAZ-5490 | KamAZ-6460 | KamAZ-65116 | KamAZ-65206 | KamAZ-65225 | KamAZ-65226 | KamAZ-65806
Rallyefahrzeuge: KamAZ-4326-9 | KamAZ-4911 | KamAZ-49250 | KamAZ-49252 | KamAZ-49255 | KamAZ-49256 | KamAZ-635050
Gepanzerte Fahrzeuge: KamAZ-43269 | KamAZ-63968 | KamAZ-63969
Busse: KamAZ-1221 Schatl | KamAZ-5262 | KamAZ-5297