Der KamAZ-5410 (russisch КамАЗ-5410) ist ein Lastwagen aus der Produktion des russischen KAMAZ-Werks in Nabereschnyje Tschelny. Das Fahrzeug war die erste Standard-Sattelzugmaschine des Herstellers und wurde 30 Jahre lang, von 1976 bis 2006, in Serie gebaut. Mit dem KamAZ-54112 existiert ein sehr ähnlicher Nachfolger, der ab 1980 parallel gefertigt wurde.
KamAZ | |
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KamAZ-5410 in Kirgisistan an einem Kontrollpunkt der US-Armee (2010) | |
KamAZ-5410 | |
Hersteller: | KAMAZ |
Verkaufsbezeichnung: | КамАЗ-5410 |
Produktionszeitraum: | 1976–2006 |
Vorgängermodell: | keines |
Nachfolgemodell: | KamAZ-54112 |
Technische Daten | |
Motoren: | Achtzylinder-Dieselmotor |
Leistung: | 154 kW |
Nutzlast: | 8,1 t |
zul. Gesamtgewicht: | 14,9 t |
Erste Prototypen des Fahrzeugs wurden, wie bei den anderen Modellen der ersten Generation auch, bereits in der ersten Hälfte der 1970er-Jahre gebaut.[1] Die Massenproduktion begann im Jahr 1976. Konzipiert war das Fahrzeug für Sattelauflieger bis etwa 19 Tonnen Gewicht, für größere Lasten war der Dieselmotor vom Typ KamAZ-740 mit 210 PS zu schwach. Um die Geländegängigkeit zu verbessern, wurden die beiden angetriebenen Hinterachsen mit Differentialsperren ausgerüstet und eine Getriebeuntersetzung verbaut.[2] Für schweres Gelände waren die Zugmaschinen nicht gedacht, es fehlte insbesondere der Allradantrieb.
Ab 1980 wurde mit dem KamAZ-54112 ein Nachfolger der zweiten Generation parallel gebaut, der sich insbesondere durch eine höhere Nutzlast unterschied.[3] Trotzdem wurde die Produktion des KamAZ-5410 bis 2006 fortgesetzt.[4]
Der Hersteller lieferte die Lastwagen in unterschiedlichen Modifikationen für die tropische, polare und gemäßigte Klimazone. Dabei konnte die Version für kalte Gebiete bis −50 °C betrieben werden.[3]
Die DDR importierte Lastwagen vom Typ KamAZ-5410 zwischen 1978 und 1983. Dabei wurde teilweise in Eigenregie in verschiedenen Fahrzeugbauwerken eine Hydraulikanlage nachgerüstet, um die Fahrzeuge mit Kippaufliegern zu betreiben. Diese Fahrzeuge erhielten in der DDR die Bezeichnung KamAZ-5410H.[2]
Die hier aufgeführten Daten gelten für Fahrzeuge vom Typ KamAZ-5410. Über die lange Bauzeit hinweg und aufgrund verschiedener Modifikationen an den Fahrzeugen können einzelne Werte leicht schwanken.[2][3]
Abmessungen und Gewichte
Pritschenfahrzeuge und Fahrgestelle: KamAZ-4308 | KamAZ-4310 | KamAZ-43114 | KamAZ-43118 | KamAZ-43253 | KamAZ-4326 | KamAZ-4350 | KamAZ-43501 | KamAZ-43502 | KamAZ-4355 | KamAZ-5320 | KamAZ-53212 | KamAZ-53215 | KamAZ-53228 | KamAZ-53229 | KamAZ-5325 | KamAZ-5350 | KamAZ-53501 | KamAZ-6350 | KamAZ-63501 | KamAZ-65117 | KamAZ-65207 | KamAZ-65224 | KamAZ-6560
Kipper: KamAZ-43255 | KamAZ-45141 | KamAZ-45143 | KamAZ-53605 | KamAZ-55102 | KamAZ-5511 | KamAZ-55111 | KamAZ-65111 | KamAZ-65115 | KamAZ-6520 | KamAZ-65201 | KamAZ-6522 | KamAZ-6540 | KamAZ-6580 | KamAZ-65801 | KamAZ-65802
Sattelzugmaschinen: KamAZ-4410 | KamAZ-44108 | KamAZ-5410 | KamAZ-54112 | KamAZ-54115 | KamAZ-5460 | KamAZ-5490 | KamAZ-6460 | KamAZ-65116 | KamAZ-65206 | KamAZ-65225 | KamAZ-65226 | KamAZ-65806
Rallyefahrzeuge: KamAZ-4326-9 | KamAZ-4911 | KamAZ-49250 | KamAZ-49252 | KamAZ-49255 | KamAZ-49256 | KamAZ-635050
Gepanzerte Fahrzeuge: KamAZ-43269 | KamAZ-63968 | KamAZ-63969
Busse: KamAZ-1221 Schatl | KamAZ-5262 | KamAZ-5297