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Der Alfa Romeo ES 30 war ein Sportwagen, den der italienische Automobilhersteller Alfa Romeo als Coupé (SZ) und als Roadster (RZ) in limitierter Stückzahl zwischen Frühjahr 1989 und Ende 1993 produzierte. Die Bezeichnung ES 30 leitet sich von dem Begriff Experimental Sportscar, 3,0 Litre ab. Das Fahrzeug ließ die traditionsreiche Verbindung von Alfa Romeo und der Carrozzeria Zagato wieder aufleben.

Alfa Romeo
Alfa Romeo SZ (1989–1992)
Alfa Romeo SZ (1989–1992)
Alfa Romeo SZ (1989–1992)
SZ/RZ
Produktionszeitraum: 1989–1993
Klasse: Sportwagen
Karosserieversionen: Coupé, Roadster
Motoren: Ottomotor:
3,0 Liter (154 kW)
Länge: 4059 mm
Breite: 1730 mm
Höhe: 1300–1311 mm
Radstand: 2510 mm
Leergewicht: 1256–1380 kg
Nachfolgemodell Alfa Romeo 8C Competizione

Das Konzept


Nachdem Fiat im Jahr 1986 den bisherigen Staatskonzern Alfa Romeo übernommen hatte, wollte der neue Inhaber mit einem exklusiven zweisitzigen Fahrzeug die unveränderte technische Stärke und Exklusivität der Marke Alfa Romeo beweisen.

Die auffallende Form entstand aus einer Zusammenarbeit zwischen den Designzentren von Fiat, Alfa Romeo und Zagato. Das Design wurde anfänglich als Zagato-Entwurf beschrieben. Tatsächlich ging die Grundlinie allerdings auf den französischen Designer Robert Opron zurück[1], der in den 1970er Jahren die Citroën-Modelle SM und CX entworfen hatte und nunmehr seinerzeit für das Fiat Centro Stile arbeitete; zahlreiche Einzelheiten wurden daneben von Antonio Castellana ausgearbeitet. Die Carrozzeria Zagato entwickelte nur einige Details an der Front- und an der Heckpartie.[2] Erklärtes Ziel der Geschäftsleitung war es, eine ausgefallene, Aufsehen erregende Form zu entwickeln.[3] Dementsprechend wurde das Design allgemein nicht als schön, wohl aber als eigenständig bezeichnet. Die stark ausgeprägte Keilform sowie die dreiäugigen Scheinwerfer gaben dem Wagen einen eigenständigen Auftritt. Bereits vor Beginn der Produktion erhielt der ES 30 werksintern die Bezeichnung Il mostro (das Monster).

Als Grundlage bediente man sich der Technik des Alfa Romeo 75 in der Wettbewerbsversion, die einige Jahre zuvor für die Gruppe A entwickelt worden war.[4] Sein V-Motor hatte sechs Zylinder, 3,0 Litern Hubraum und 210 PS (154 kW). Das Getriebe saß an der Hinterachse und war mit dem Differential verblockt (Transaxle). Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 245 km/h. Eine hydraulische Niveauregulierung (40 mm Verstellbereich) war ebenfalls lieferbar, allerdings nur zum Überfahren von Hindernissen wie Bordsteinen.

Die Karosserie bestand aus einem Stahlskelett, die Außenhaut aus glasfaserverstärktem „Modar“, einem Methacrylharz. Er ermöglichte außer hoher Steifigkeit erstmals eine bei Kunststoffaufbauten besonders glatte Oberfläche. Die Karosserieteile wurden bei Carplast hergestellt, einem Unternehmen, das von Giuseppe Bizzarrini geleitet wurde, einem Sohn des italienischen Ingenieurs Giotto Bizzarrini.[5]

Die Fahrzeuge wurden in den Zagato-Werkshallen in Terrazzano di Rho in Handarbeit gefertigt.


SZ (1989–1992)


Heckansicht
Heckansicht

Zunächst produzierten Alfa Romeo und Zagato ein Fließheck-Coupé mit der Bezeichnung Alfa Romeo SZ (Sprint Zagato).

Der Wagen wurde auf dem Genfer Auto-Salon im März 1989 vorgestellt. Das Fahrzeug war ausschließlich in der Farbe Alfa Rosso, einem markentypischen Rotton, lieferbar. Ein Einzelstück für Andrea Zagato wurde allerdings in Schwarz lackiert hergestellt. Innen wurde naturfarbenes Leder verwendet.

Das Armaturenbrett war aus mit sichtbaren Kohlenstofffasern verstärktem Kunststoff laminiert. Wegen des hohen Kaufpreises von 102.000,- DM und einem Rückgang der Nachfrage nach exklusiven Prestigeobjekten wurden nur wenige Exemplare bis Mitte 1992 gebaut. Die genauen Angaben bezüglich der Produktion schwanken. Einige Quellen geben 1.036 Exemplare an[1], andere 999 oder genau 1.000.[6]


RZ (1992–1993)


Alfa Romeo RZ (1992–1993)
Alfa Romeo RZ (1992–1993)

Auf der Mondial de l’Automobile in Paris erschien im Herbst 1992 die offene Version unter dem Namen Alfa Romeo RZ (Roadster Zagato). Das Fahrzeug basierte weitestgehend auf dem SZ, hatte allerdings erhebliche Versteifungen erhalten. Die Frontscheibe war deutlich flacher geneigt und länger. Die Antriebstechnik blieb unverändert.

Insgesamt stieg das Gewicht des RZ gegenüber dem geschlossenen SZ um 120 kg.[4] Die Fahrzeuge waren in rot, gelb, schwarz und silbermetallic (nur drei Exemplare) lieferbar. Anstelle einer geplanten Stückzahl von 350 wurden bis Ende 1993 nur 241 Exemplare dieses 140.000,- DM teuren Fahrzeugs verkauft. Weitere 37 Wagen wurden von Zagato in Eigenregie gebaut und selbst vertrieben.

Zagato setzte daraufhin die Produktion mit dem auf dem Lancia Delta basierenden Hyena fort.


Heutiger Stand


Insbesondere der RZ ist ein künftiger Klassiker. Die Preise für diese Autos sind in den letzten Jahren stark gestiegen. 2022 werden für einen RZ in exzellentem Zustand mehr als 120.000 Euro gezahlt, ein SZ in gleichem Zustand ist etwa 20.000 Euro günstiger.[7]


Literatur




Commons: Alfa Romeo SZ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Alfa Romeo RZ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Autobild Klassik 1/2010, S. 18
  2. Lehbrink, Oleski, Schlegelmilch, S. 357
  3. Brazendale, Enzyklopädie Automobil, S. 20
  4. Amtmann, Schrader: Italienische Sportwagen, S. 53
  5. Classic and Sports Car, Heft September 2004.
  6. Lewandowski/Zeller, S. 103
  7. Oldtimer Markt: Preise 2022 (Sonderheft Nr. 69)
Zeitleiste der Alfa-Romeo-Modelle seit 1945
Typ bis 1933 unabhängig, anschließend Staatsbetrieb ab 1986 Teil von Fiat
1940er 1950er 1960er 1970er 1980er 1990er 2000er 2010er 2020er
56789 0123456789 0123456789 0123456789 0123456789 0123456789 0123456789 0123456789 012
Kleinwagen MiTo (955)
Kompaktklasse Arna
Alfasud 33 145, 146 (930) 147 (937) Giulietta (940)
Mittelklasse Giulietta Berlina Giulia Limousine (Typ 105/115) Giulietta (Typ 116) 75 155 156 (932) 159 (939) Giulia (952)
Obere Mittelklasse Alfetta 90 164 166 (936)
6C 2500 1900 Berlina 2000 Berlina 2600 Berlina 1750/2000 Berlina Alfa 6
Coupé Giulietta Sprint Giulia Sprint GT Alfasud Sprint GT (937)
1900C Sprint / Supersprint 2000 Sprint 2600 Sprint 1750/2000 GT Veloce Alfetta GT/GTV GTV (916) Brera (939)
Cabriolet Giulietta Spider Giulia Spider Spider („Duetto“) Spider (916) Spider (939)
2000 Spider 2600 Spider
Sportwagen Disco Volante Tipo 33 Montreal SZ / RZ 8C Competizione 4C
Geländewagen und SUV Matta Tonale (965)
Stelvio (949)
Kleintransporter Romeo F12/A12 AR6
AR8
  • von Joint-Venture mit Nissan
  • Kooperation zwischen Fiat und Saab: baugleiche Teile mit Fiat-, Lancia- und Saab-Modell
  • Baugleich mit Fiat bzw. Iveco

  • На других языках


    - [de] Alfa Romeo ES 30

    [en] Alfa Romeo SZ

    The Alfa Romeo SZ (Sprint Zagato) or ES-30 (Experimental Sportscar 3.0 litre) is a high-performance limited-production sports car built between 1989 and 1991 by a partnership between Centro Stile Zagato, Centro Stile Alfa Romeo and Centro Stile Fiat. It was unveiled as the ES-30 at the 1989 Geneva Motor Show as a prototype by Zagato, although the car was mainly built by them - not designed mechanically.[3]

    [fr] Alfa Romeo SZ/RZ

    Les modèles Alfa Romeo Zagato SZ & RZ, SZ pour Sprint Zagato, RZ pour Roadster Zagato, sont des automobiles d'exception en série limitée, du constructeur italien Alfa Romeo ; ils sont aussi connus sous le nom de code ES-30 — Experimental Sportscar 3,0 litres — et sont assemblés directement chez le carrossier Zagato, dans ses ateliers implantés à Rho, dans la banlieue de Milan.

    [it] Alfa Romeo SZ

    L'Alfa Romeo SZ (Sprint Zagato), nota anche come ES-30 (Experimental Sportscar 3.0 litres), è una autovettura prodotta dalla casa automobilistica italiana Alfa Romeo in un numero limitato di esemplari, in collaborazione con Zagato[1] che si occupava anche dell'assemblaggio nel proprio stabilimento di Terrazzano di Rho, alle porte di Milano. Ne fu derivata una versione cabriolet, la RZ.

    [ru] Alfa Romeo SZ

    Alfa Romeo SZ (Sprint Zagato) или ES-30 (Экспериментальный Спорткар 3.0 л.) — высокотехнологичный и количеством ограниченный спортивный автомобиль и дорожный концепт, производимый в 1989—1991 годах в партнерстве Центра Стиля Zagato, Центра стиля Alfa Romeo и Центра Стиля Фиат. Он был показан под номером ES-30 в 1989 году на Женевском Автосалоне как прототип от Zagato, хотя автомобиль был полностью построен им, но механическая часть была не их.[2]



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