Der Alfa Romeo Stelvio (Typ 949) ist ein Fahrzeugmodell des italienischen Automobilherstellers Alfa Romeo im Marktsegment der Sport Utility Vehicles, das seit Januar 2017 verkauft wird. Er ist der erste SUV von Alfa Romeo.
Alfa Romeo | |
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![]() Alfa Romeo Stelvio (seit 2017) | |
Stelvio | |
Produktionszeitraum: | seit 2017 |
Klasse: | SUV |
Karosserieversionen: | Kombi |
Motoren: | Ottomotoren: 2,0–2,9 Liter (147–375 kW) Dieselmotoren: 2,2 Liter (110–154 kW) |
Länge: | 4687–4702 mm |
Breite: | 1903 mm |
Höhe: | 1648–1681 mm |
Radstand: | 2818 mm |
Leergewicht: | 1735–2022 kg |
Sterne im Euro-NCAP-Crashtest (2017)[1] | ![]() |
Bereits im Jahr 2003 stellte Alfa Romeo den Kamal als seriennahes Konzeptfahrzeug eines SUV auf dem Genfer Auto-Salon[2] auf Basis des 159 und des Brera vor (GM-Fiat-Premium-Plattform),[3] verfolgte die Entwicklung aber nicht weiter.
Der deutsche Ingenieur und damalige Alfa-Romeo-Chef Harald J. Wester veröffentlichte im Mai 2014 ein Konzeptpapier der Marke Alfa Romeo, in dem er eine geplante Modelloffensive für die folgenden Jahre zeigte. Darin waren auch zwei SUVs enthalten.[4]
Für das äußere Design war der italienische und damalige Designchef des Centro Stile Alfa Romeo Alessandro Maccolini verantwortlich.[5] Er entwarf auch den Alfa Romeo 4C.[6]
Produziert wird der Stelvio im FCA-Werk Cassino.[7]
Alfa Romeo stellte den Stelvio formal erstmals auf der LA Auto Show am 16. November 2016 öffentlich vor.[8] Der Name des Fahrzeugs bezieht sich auf das Stilfser Joch (italienisch Passo dello Stelvio), den höchsten Gebirgspass Italiens.
Seit dem 18. Januar 2017 kann der Stelvio in Deutschland bestellt werden, zunächst war er jedoch nur als First-Edition-Sondermodell zu Preisen ab 56.000 Euro erhältlich. Dieses beinhaltet nur den aus dem Alfa Romeo Giulia bekannten 206 kW (280 PS) starken Zweiliter-Ottomotor mit einem 8-Gang-Automatikgetriebe und Allradantrieb. Außerdem umfasst das Sondermodell Bi-Xenon-Scheinwerfer, Lederausstattung und eine Rückfahrkamera.[9]
Für das Modelljahr 2023 wurde der Stelvio überarbeitet. Wie auch bei der zeitgleich überarbeiteten Giulia werden fortan Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer verbaut, die sich mit den drei vom Tagfahrlicht eingefassten Modulen optisch an das neueste Modell Tonale annähern. Die Rückleuchten, die ebenfalls mit LEDs ausgestattet sind, sind in Rauchglasoptik eingefasst. Im Innenraum findet sich nunmehr ein 12,3 Zoll großes digitales Cockpit-Display, das in drei verschiedenen Layouts konfigurierbar ist. Wiederum analog zum Tonale werden Over-the-Air-Updates angeboten und auf Wunsch auch die digitale Wartungshistorie per NFT-Technologie fälschungssicher aufgezeichnet. Zum Start werden ein Zweiliter-Vierzylinder-Turbo-Ottomotor mit Allradantrieb und 280 PS sowie einen Zweiliter-Vierzylinder-Turbodiesel mit Allradantrieb und 210 PS angeboten.[10]
Der Stelvio basiert wie der Alfa Romeo Giulia auf der Giorgio-Plattform von FCA.[8]
Vorne besitzt das Fahrwerk eine Doppelquerlenkerachse mit halbvirtueller Lenkachse und besteht zu 80 % aus Aluminium. Jedoch handelt es sich um eine spezielle, von Alfa Romeo patentierte Konstruktion, die für ein extrem präzises und sofort ansprechendes Lenk- und Fahrgefühl sorgen soll. Hinten wird die eigens patentierte Radaufhängung ,,Alfa Link" verwendet. Sie setzt sich aus einer Mehrlenkerachse mit viereinhalb Elementen zusammen und besteht zu 45 % aus Aluminium. Sie weist eine kompakte und spezielle Bauweise auf, die für ein sehr präzises und komfortables Fahrverhalten verantwortlich sein soll. Die Lenkung wird elektromechanisch unterstützt und hat eine Übersetzung von 12:1.[11][12]
Neben dem herkömmlichen Hinterradantrieb wird der Stelvio auch mit dem ,,Q4" genannten Allradantrieb angeboten. Das System verfügt über ein zusätzliches Differenzial sowie ein aktives Verteilergetriebe (Active Transfer Case). Über Sensoren werden die Daten für Längs- und Querbeschleunigung, Lenkwinkel oder Drehbewegungen um die Hochachse zusammen mit der Traktion an jedem Reifen abgeglichen. Somit ist es dem Allradantrieb möglich durchdrehende Räder vorherzusehen. Anders als bei anderen Systemen, die mit vordefinierter Verteilung der Kraft zwischen Vorder- und Hinterachse arbeiten, hält dieses System den Hinterradantrieb so lange zu 100 % aufrecht, bis die Reifen an der Hinterachse die Haftung verlieren. Erst dann wird bis zu 50 % der Kraft an die Vorderachse verteilt. Das aktive Verteilergetriebe hat dabei, im Branchenvergleich, sehr schnelle Reaktionszeiten. Es kann bis zu 1.000 Nm in 150 ms an die Vorderachse übertragen und innerhalb von 120 ms die Kraft von 1.100Nm auf 100 Nm wieder reduzieren. Die Kraftübertragung erfolgt über eine Kette, die im Ölbad gekühlt wird. Das Gewicht des Allradantriebs ,,Q4" beträgt inklusive der zwei zusätzlichen Antriebswellen und des im System befindlichen Öls weniger als 50 kg.[11][13]
Wie auch die Giulia ist der Stelvio mit dem Brake-by-Wire Bremssystem MK C1 von Continental ausgestattet. Das elektrohydraulische Modul fasst die Funktionen und Bestandteile der Bremsbetätigung, des Bremskraftverstärkers sowie des Regelsystems ESP und ABS in einem Bauteil zusammen. Alfa Romeo selbst bezeichnet dieses System als ,,IBS" (integriertes Bremssystem)[14] . Laut Continental wird der Bremsdruck in 150 ms erreicht, was in etwa doppelt so schnell wie herkömmliche moderne Systeme ist. Weiterer Vorteil dieses Systems ist eine Gewichtsreduzierung von etwa 30 %.[15] Da es sich hier um eine elektrohydraulische Betätigung handelt, sind verschiedene Bremscharakteristiken je nach gewählten Fahrmodus möglich.[16]
2.0 Turbo Q4 | 2.0 Turbo MultiAir Q4 | 2.9 V6 Quadrifoglio | |||||||
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Bauzeit | 04/2017–08/2018 | 09/2018–11/2020 | seit 11/2020 | 01/2017–08/2018 | 09/2018–11/2020 | seit 11/2020 | 11/2017–08/2018 | 09/2018–11/2020 | seit 11/2020 |
Arbeitsverfahren | Viertakt | ||||||||
Motorart | Ottomotor | ||||||||
Motorbauart | Reihenvierzylinder | 90°-V6 | |||||||
Motoraufladung | Twin-Scroll-Turbolader | Biturbo | |||||||
Gemischaufbereitung | Direkteinspritzung | ||||||||
Lastpunktverschiebung | – | Zylinderabschaltung | |||||||
Motorbaureihe | FCA GME (Global Medium Engine) | Ferrari F154 | |||||||
Bohrung × Hub | 84,0 mm × 90,0 mm | 86,5 mm × 82,0 mm | |||||||
Hubraum | 1995 cm³ | 2891 cm³ | |||||||
max. Leistung bei min−1 | 147 kW (200 PS) bei 5000 | 147 kW (200 PS) bei 4500 | 206 kW (280 PS) bei 5250 | 375 kW (510 PS) bei 6500 | |||||
max. Drehmoment bei min−1 | 330 Nm bei 1750 | 400 Nm bei 2250 | 600 Nm bei 2500 | ||||||
Getriebe, serienmäßig | 8-Gang-Automatikgetriebe | ||||||||
Antrieb, serienmäßig | Allradantrieb[17] | ||||||||
Beschleunigung, 0 bis 100 km/h in s |
7,2 | 5,7 | 3,8 | ||||||
Höchstgeschwindigkeit in km/h |
215 | 230 | 283 | ||||||
Kraftstoffverbrauch nach EWG-Richtlinie, kombiniert in l/100 km |
7,0 | 7,9–8,0 | 7,0–7,7 | 7,0 | 7,9–8,0 | 6,9–7,4 | 9,0 | 9,8 | 10,0 |
CO2-Emission, kombiniert in g/km |
161 | 183–187 | 155–171 | 161 | 182–186 | 165–168 | 210 | 227 | 229 |
Abgasnorm nach EU-Klassifikation |
Euro 6 | Euro 6d-TEMP | Euro 6d | Euro 6 | Euro 6d-TEMP | Euro 6d | Euro 6 | Euro 6d-TEMP | Euro 6d |
Tankinhalt | 64 l |
2.2 Diesel | ||||||||
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Bauzeit | 05/2017–08/2018 | 09/2018–03/2020 | 04/2017–08/2018 | 09/2018–11/2020 | seit 11/2020 | 02/2017–08/2018 | 09/2018–11/2020 | seit 11/2020 |
Arbeitsverfahren | Viertakt | |||||||
Motorart | Dieselmotor | |||||||
Motorbauart | Reihenvierzylinder | |||||||
Motoraufladung | Turbolader | |||||||
Gemischaufbereitung | Common-Rail-Einspritzung | |||||||
Motorbaureihe | Fiat Pratola Serra modular engine (Family B engine) | |||||||
Bohrung × Hub | 83 mm × 99 mm | |||||||
Hubraum | 2143 cm³ | |||||||
max. Leistung bei min−1 | 110 kW (150 PS) bei 4000 | 118 kW (160 PS) bei 3750 | 132 kW (180 PS) bei 3750 | 140 kW (190 PS) bei 3500 | 154 kW (210 PS) bei 3750 | 154 kW (210 PS) bei 3500 | ||
max. Drehmoment bei min−1 | 450 Nm bei 1750 | 470 Nm bei 1750 | 450 Nm bei 1750 | 470 Nm bei 1750 | ||||
Getriebe, serienmäßig | 8-Gang-Automatikgetriebe | |||||||
Antrieb, serienmäßig | Hinterradantrieb | Allradantrieb | ||||||
Antrieb, optional | — | (Allradantrieb) | — | |||||
Beschleunigung, 0 bis 100 km/h in s |
8,8 | 7,6 | 6,6 | |||||
Höchstgeschwindigkeit in km/h |
198 | 210 | 215 | |||||
Kraftstoffverbrauch nach EWG-Richtlinie, kombiniert in l/100 km |
4,7 | 5,3–5,5 | 4,7 (4,8) |
5,3–5,5 (5,7–6,1) |
5,5–5,7 | 4,8 | 5,7–6,1 | 5,5–5,7 |
CO2-Emission, kombiniert in g/km |
124 | 139–145 | 124 (127) |
139–145 (149–160) |
141–150 | 127 | 149–160 | 143–150 |
Abgasnorm nach EU-Klassifikation |
Euro 6 | Euro 6d-TEMP | Euro 6 | Euro 6d-TEMP | Euro 6d | Euro 6 | Euro 6d-TEMP | Euro 6d |
Tankinhalt | 58 l + 16,1 l AdBlue Tankvolumen |
Im ersten Verkaufsjahr 2017 wurden in der Bundesrepublik 1835 Stelvio – davon 810[18] mit Dieselantrieb und 1688 mit Allradantrieb – neu zugelassen.[19]
2018 waren es 2764 Fahrzeuge – davon 855 mit Dieselantrieb und 2561 mit Allradantrieb.[20]
2019 waren es 2164 Fahrzeuge – davon 804 mit Dieselantrieb und 1956 mit Allradantrieb.[21]
2020 waren es 1547 Fahrzeuge – davon 552 mit Dieselantrieb und 1513 mit Allradantrieb.[22]
2021 waren es 1491 Fahrzeuge – davon 519 mit Dieselantrieb und 1490 mit Allradantrieb.[23]
Jahr | Stück | |||
2017 | 1.835 | |||
2018 | 2.764 | |||
2019 | 2.164 | |||
2020 | 1.547 | |||
2021 | 1.491 | |||
Zulassungszahlen in Deutschland, Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt[24] |
Aktuelle Modelle:
Giulia |
Stelvio |
Tonale
Historische Pkw-Modelle (Vorkriegszeit):
Marke Alfa Romeo:
15-20 HP |
20-30 HP |
20-30 ES Sport |
40-60 HP |
G1 |
RL/RM |
6C |
8C
Marke A.L.F.A.:
12 HP |
15 HP |
15-20 HP |
20-30 HP |
24 HP |
40-60 HP
Historische Pkw-Modelle (Nachkriegszeit):
6C |
1900 |
Matta |
Giulietta |
2000 |
2600 |
Giulia |
1750/2000 |
Montreal |
Alfasud |
Alfetta |
Sprint |
Romeo |
Giulietta Typ 116 |
Alfa 6 |
GTV |
Arna |
33 |
75 |
90 |
145 |
146 |
147 |
155 |
156 |
159 |
164 |
166 |
SZ |
RZ |
GT |
Brera |
Spider (Duetto, Tipo 916, Tipo 939) |
8C Competizione |
MiTo |
4C |
Giulietta (Typ 940)
Historische Nutzfahrzeuge (Nachkriegszeit):
800 |
900 |
AR6 |
AR8 |
mille
Historische Busse:
110 |
156 |
430 |
455 |
902 |
910 |
Macchi |
mille 8021 |
mille AV
Renn- und Rennsportwagen:
„Grand Prix“ (1914) |
P1 |
P2 |
8C 2300 „Monza“ |
Tipo A |
Tipo B („P3“) |
Bimotore |
8C-35 (Tipo C) |
12C-36 (Tipo C) |
12C-37 |
Tipo 308 |
Tipo 312 |
Tipo 316 |
Tipo 512 |
Tipo 158 „Alfetta“ |
Tipo 159 |
Tipo 160 |
Disco Volante |
Giulia TZ |
GTA |
Tipo 33 |
177 |
179 |
179B |
179C |
179D |
182 |
183T |
184T |
185T
Studien:
2uettottanta |
Berlinetta Aerodinamica Tecnica |
Carabo |
New York Taxi |
Nuvola |
Proteo |
Scighera |
Visconti