Der Große Preis von Brasilien 2018 (offiziell Formula 1 Grande Prêmio Heineken do Brasil 2018) fand am 11. November auf dem Autódromo José Carlos Pace in São Paulo statt und war das zwanzigste Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2018.
Renndaten | ||
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20. von 21 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2018 | ||
Name: | Formula 1 Grande Prêmio Heineken do Brasil 2018 | |
Datum: | 11. November 2018 | |
Ort: | São Paulo | |
Kurs: | Autódromo José Carlos Pace | |
Länge: | 305,939 km in 71 Runden à 4,309 km | |
Pole-Position | ||
Fahrer: | Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton | Deutschland Mercedes |
Zeit: | 1:07,281 min | |
Schnellste Runde | ||
Fahrer: | Finnland Valtteri Bottas | Deutschland Mercedes |
Zeit: | 1:10,540 min (Runde 65) | |
Podium | ||
Erster: | Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton | Deutschland Mercedes |
Zweiter: | Niederlande Max Verstappen | Osterreich Red Bull Racing-TAG Heuer |
Dritter: | Finnland Kimi Räikkönen | Italien Ferrari |
Führungsrunden
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Nach dem Großen Preis von Mexiko stand Lewis Hamilton mit einem uneinholbaren Vorsprung von 64 Punkten auf Sebastian Vettel und 122 Punkten auf Kimi Räikkönen vorzeitig als Fahrerweltmeister der Saison 2018 fest. In der Konstrukteurswertung führte Mercedes mit 55 Punkten vor Ferrari und mit 223 Punkten vor Red Bull Racing. Damit hatte vor dem Großen Preis von Brasilien nur noch Ferrari die Chance, Mercedes von der Spitze der Konstrukteurswertung zu verdrängen.
Mit Vettel (dreimal), Hamilton und Räikkönen (jeweils einmal) traten drei ehemalige Sieger zu diesem Rennen an.
Im ersten freien Training mit einer Dauer von 90 Minuten, das am Freitagvormittag stattfand, fuhr Red-Bull-Pilot Max Verstappen in 1:09,011 Minuten vor Vorjahressieger Vettel im Ferrari und Hamilton im Mercedes die schnellste Runde.[1] Lando Norris übernahm in dieser Einheit den McLaren von Fernando Alonso, Antonio Giovinazzi den Sauber von Marcus Ericsson und Nicholas Latifi den Force India von Sergio Pérez.[2]
Im ebenfalls 90-minütigen zweiten freien Training am Nachmittag pilotierten wieder alle Stammfahrer ihre Boliden. In 1:08,846 Minuten fuhr Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas die schnellste Runde vor Teamkollege Hamilton und Vettel.[3]
Im 60-minütigen dritten freien Training am Samstagvormittag lag Vettel in 1:07,948 Minuten vor Hamilton und Bottas an der Spitze.[4]
Wie in der Formel 1 seit einigen Jahren üblich, wurde das Qualifying zur Ermittlung der Startaufstellung für das Rennen in drei Teilen ausgetragen. Im ersten Teil (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, sich für das Rennen zu qualifizieren. Voraussetzung dafür war das Erzielen einer Rundenzeit, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug. Alle Fahrer erreichten eine solche Rundenzeit. Die 15 schnellsten Fahrer erreichten den zweiten Teil, dagegen schieden die McLaren-Piloten Alonso und Stoffel Vandoorne, Williams-Fahrer Lance Stroll, Brendon Hartley im Toro Rosso sowie Carlos Sainz junior im Renault aus. Mit einer Zeit von 1:08,205 Minuten fuhr Verstappen die schnellste Runde.[5] Etwa zehn Minuten vor Ende des ersten Segments setzte leichter Regen ein, der erst zu Beginn des dritten Segments wieder aufhörte. Trotzdem konnten alle Fahrer die Session auf Slicks absolvieren.[6]
Das zweite Segment des Qualifyings (Q2) dauerte 15 Minuten. Die in Q1 erzielten Zeiten zählten hierfür nicht. Für den dritten Teil wurde das Feld auf die zehn schnellsten Fahrer reduziert. Die Force-India-Piloten Pérez und Esteban Ocon sowie Sergei Sirotkin im Williams, Nico Hülkenberg im Renault und Kevin Magnussen im Haas schieden aus. Bottas erzielte in einer Zeit von 1:07,727 Minuten die schnellste Runde.[5] Die Streckenoberfläche blieb trotz des Regens trocken.[6]
Im dritten Teil (Q3) wurde in zwölf Minuten die Belegung der ersten zehn Startplätze ermittelt. Die zuvor erzielten Zeiten wurden hierfür erneut nicht gezählt. In 1:07,281 Minuten fuhr Hamilton die schnellste Runde und erzielte damit die Pole-Position vor Vettel und Bottas.[5]
Beim Start verteidigte Hamilton seine Führung. Im Senna-S konnte Bottas an Vettel vorbei auf Platz zwei gehen. Im Mittelfeld berührte Ericsson mit seinem Fahrzeug zunächst den Haas-Boliden von Romain Grosjean, anschließend auch den von dessen Teamkollegen Magnussen. Trotz einer leichten Beschädigung konnte Ericsson zunächst davon unbehelligt weiterfahren. Nach der fünften Runde führte Hamilton das Feld an. Dahinter folgten Bottas, Verstappen, der die Ferrari-Piloten überholt hatte, Räikkönen, Vettel und Daniel Ricciardo im zweiten Red Bull. In Runde neun wurde Bottas von Verstappen überholt.
In der 18. beziehungsweise 19. Runde fuhren Bottas und Hamilton als erste Piloten aus der Spitzengruppe zum Reifenwechsel an die Box. Beide wechselten von der Reifenmischung Supersoft auf Medium. Hamilton verlor die Führung damit vorerst an Verstappen. In der 27. beziehungsweise 31. Runde kamen auch die Ferrari-Fahrer Vettel und Räikkönen an die Box und wechselten ebenfalls auf Medium. Im 35. Umlauf kam auch Verstappen an die Box und Ricciardo übernahm die Führung des Rennens. Verstappen fiel zunächst wieder hinter Hamilton zurück. In der 39. Runde schloss Ricciardo die Boxenstopps der Spitzengruppe ab. Die Red-Bull-Piloten wechselten anders als ihre Kontrahenten von Mercedes und Ferrari zuvor von Supersoft auf Soft. Zwischenzeitlich hatte Ericsson das Rennen wegen der Schäden an seinem Fahrzeug in der 20. Runde an der Box aufgegeben, nachdem er sich zuvor auf der Strecke gedreht hatte.
In Runde 39 ging der auf Soft schnellere Verstappen an Hamilton vorbei und gewann die Führung durch den zeitgleichen Boxenstopp seines Teamkollegen Ricciardo zurück. In der 44. Runde kollidierte Verstappen im Senna-S mit Ocon. Der Franzose war zuvor überrundet worden und wollte sich auf dem schnelleren Supersoft-Reifensatz gegen Verstappen zurückrunden. Dabei berührten sich die beiden Boliden und drehten sich. Das Zurückrunden ist gemäß Reglement zwar möglich, für das Verursachen der Kollision erhielt Ocon aber eine zehnsekündige Stop-and-Go-Strafe. Über den Boxenfunk und in Interviews nach dem Rennen wurde Verstappen ausfallend, bei einer Konfrontation unmittelbar nach dem Rennen sogar handgreiflich gegenüber Ocon.[7] Hierfür wurde er von der Fédération Internationale de l’Automobile zu zwei Tagen gemeinnütziger Arbeit verurteilt.[8]
Durch die Kollision erbte Hamilton die Führung und gewann das Rennen schließlich vor Verstappen und Räikkönen. Mit dem Sieg Hamiltons und einem fünften Platz von Bottas hinter Ricciardo gewann Mercedes vorzeitig zum fünften Mal in Serie die Konstrukteursweltmeisterschaft.[6] Hinter Bottas komplettierten Vettel, Sauber-Pilot Charles Leclerc, die Haas-Fahrer Grosjean und Magnussen und Pérez die Punkteränge.[9] In 1:10,540 Minuten fuhr Bottas im 65. Umlauf die schnellste Rennrunde.[10]
Team | Nr. | Fahrer | Chassis | Motor | Reifen |
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Deutschland Mercedes AMG Petronas F1 Team | 44 | Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton | Mercedes-AMG F1 W09 EQ Power+ | Mercedes-AMG F1 M09 EQ Power+ | P |
77 | Finnland Valtteri Bottas | ||||
Italien Scuderia Ferrari | 05 | Deutschland Sebastian Vettel | Ferrari SF71H | Ferrari 062 EVO | P |
07 | Finnland Kimi Räikkönen | ||||
Osterreich Aston Martin Red Bull Racing | 03 | Australien Daniel Ricciardo | Red Bull Racing RB14 | Renault R.E.18 | P |
33 | Niederlande Max Verstappen | ||||
Vereinigtes Konigreich Williams Martini Racing | 18 | Kanada Lance Stroll | Williams FW41 | Mercedes-AMG F1 M09 EQ Power+ | P |
35 | Russland Sergei Sirotkin | ||||
Frankreich Renault Sport F1 Team | 27 | Deutschland Nico Hülkenberg | Renault R.S.18 | Renault R.E.18 | P |
55 | Spanien Carlos Sainz jr. | ||||
Italien Red Bull Toro Rosso Honda | 10 | Frankreich Pierre Gasly | Scuderia Toro Rosso STR13 | Honda RA618H | P |
28 | Neuseeland Brendon Hartley | ||||
Vereinigte Staaten Haas F1 Team | 08 | Frankreich Romain Grosjean | Haas VF-18 | Ferrari 062 EVO | P |
20 | Danemark Kevin Magnussen | ||||
Vereinigtes Konigreich McLaren F1 Team | 02 | Belgien Stoffel Vandoorne | McLaren MCL33 | Renault R.E.18 | P |
14 | Spanien Fernando Alonso[# 1] | ||||
47 | Vereinigtes Konigreich Lando Norris[# 1] | ||||
Schweiz Alfa Romeo Sauber F1 Team | 09 | Schweden Marcus Ericsson[# 2] | Sauber C37 | Ferrari 062 EVO | P |
16 | Monaco Charles Leclerc | ||||
36 | Italien Antonio Giovinazzi[# 2] | ||||
Vereinigtes Konigreich Racing Point Force India F1 Team | 11 | Mexiko Sergio Pérez[# 3] | Force India VJM11 | Mercedes-AMG F1 M09 EQ Power+ | P |
31 | Frankreich Esteban Ocon | ||||
34 | Kanada Nicholas Latifi[# 3] |
Anmerkungen
Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Q1 | Q2 | Q3 | Start |
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01 | Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton | Deutschland Mercedes | 1:08,464 | 1:07,795 | 1:07,281 | 01 |
02 | Deutschland Sebastian Vettel | Italien Ferrari | 1:08,452 | 1:07,776 | 1:07,374 | 02 |
03 | Finnland Valtteri Bottas | Deutschland Mercedes | 1:08,492 | 1:07,727 | 1:07,441 | 03 |
04 | Finnland Kimi Räikkönen | Italien Ferrari | 1:08,452 | 1:08,028 | 1:07,456 | 04 |
05 | Niederlande Max Verstappen | Osterreich Red Bull Racing-TAG Heuer | 1:08,205 | 1:08,017 | 1:07,778 | 05 |
06 | Australien Daniel Ricciardo[# 1] | Osterreich Red Bull Racing-TAG Heuer | 1:08,544 | 1:08,055 | 1:07,780 | 11 |
07 | Schweden Marcus Ericsson | Schweiz Sauber-Ferrari | 1:08,754 | 1:08,579 | 1:08,296 | 06 |
08 | Monaco Charles Leclerc | Schweiz Sauber-Ferrari | 1:08,667 | 1:08,335 | 1:08,492 | 07 |
09 | Frankreich Romain Grosjean | Vereinigte Staaten Haas-Ferrari | 1:08,735 | 1:08,239 | 1:08,517 | 08 |
10 | Frankreich Pierre Gasly | Italien Scuderia Toro Rosso-Honda | 1:09,046 | 1:08,616 | 1:09,029 | 09 |
11 | Danemark Kevin Magnussen | Vereinigte Staaten Haas-Ferrari | 1:08,474 | 1:08,659 | 10 | |
12 | Mexiko Sergio Pérez | Vereinigtes Konigreich Force India-Mercedes | 1:09,217 | 1:08,741 | 12 | |
13 | Frankreich Esteban Ocon[# 2] | Vereinigtes Konigreich Force India-Mercedes | 1:09,264 | 1:08,770 | 18 | |
14 | Deutschland Nico Hülkenberg | Frankreich Renault | 1:09,009 | 1:08,834 | 13 | |
15 | Russland Sergei Sirotkin | Vereinigtes Konigreich Williams-Mercedes | 1:09,259 | 1:10,381 | 14 | |
16 | Spanien Carlos Sainz jr. | Frankreich Renault | 1:09,269 | 15 | ||
17 | Neuseeland Brendon Hartley | Italien Scuderia Toro Rosso-Honda | 1:09,280 | 16 | ||
18 | Spanien Fernando Alonso | Vereinigtes Konigreich McLaren-Renault | 1:09,402 | 17 | ||
19 | Kanada Lance Stroll | Vereinigtes Konigreich Williams-Mercedes | 1:09,441 | 19 | ||
20 | Belgien Stoffel Vandoorne | Vereinigtes Konigreich McLaren-Renault | 1:09,601 | 20 | ||
107-Prozent-Zeit: 1:12,979 min (bezogen auf Q1-Bestzeit von 1:08,205 min) |
Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Runden | Stopps | Zeit | Start | Schnellste Runde |
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01 | Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton | Deutschland Mercedes | 71 | 1 | 1:27:09,066 | 01 | 1:11,795 (70.) |
02 | Niederlande Max Verstappen | Osterreich Red Bull Racing-TAG Heuer | 71 | 1 | + 1,469 | 05 | 1:11,578 (61.) |
03 | Finnland Kimi Räikkönen | Italien Ferrari | 71 | 1 | + 4,764 | 04 | 1:11,769 (64.) |
04 | Australien Daniel Ricciardo | Osterreich Red Bull Racing-TAG Heuer | 71 | 1 | + 5,193 | 11 | 1:11,343 (62.) |
05 | Finnland Valtteri Bottas | Deutschland Mercedes | 71 | 2 | + 22,943 | 03 | 1:10,540 (65.) |
06 | Deutschland Sebastian Vettel | Italien Ferrari | 71 | 2 | + 26,997 | 02 | 1:10,831 (71.) |
07 | Monaco Charles Leclerc | Schweiz Sauber-Ferrari | 71 | 1 | + 44,199 | 07 | 1:12,082 (70.) |
08 | Frankreich Romain Grosjean | Vereinigte Staaten Haas-Ferrari | 71 | 1 | + 51,230 | 08 | 1:12,362 (71.) |
09 | Danemark Kevin Magnussen | Vereinigte Staaten Haas-Ferrari | 71 | 1 | + 52,857 | 10 | 1:12,206 (67.) |
10 | Mexiko Sergio Pérez | Vereinigtes Konigreich Force India-Mercedes | 70 | 1 | + 1 Runde | 12 | 1:12,472 (58.) |
11 | Neuseeland Brendon Hartley | Italien Scuderia Toro Rosso-Honda | 70 | 1 | + 1 Runde | 16 | 1:12,949 (53.) |
12 | Spanien Carlos Sainz jr. | Frankreich Renault | 70 | 2 | + 1 Runde | 15 | 1:12,169 (50.) |
13 | Frankreich Pierre Gasly | Italien Scuderia Toro Rosso-Honda | 70 | 1 | + 1 Runde | 09 | 1:13,822 (55.) |
14 | Frankreich Esteban Ocon | Vereinigtes Konigreich Force India-Mercedes | 70 | 2 | + 1 Runde | 18 | 1:12,352 (70.) |
15 | Belgien Stoffel Vandoorne[# 1] | Vereinigtes Konigreich McLaren-Renault | 70 | 1 | + 1 Runde | 20 | 1:12,968 (68.) |
16 | Russland Sergei Sirotkin | Vereinigtes Konigreich Williams-Mercedes | 69 | 1 | + 2 Runden | 14 | 1:14,262 (52.) |
17 | Spanien Fernando Alonso[# 2] | Vereinigtes Konigreich McLaren-Renault | 69 | 2 | + 2 Runden | 17 | 1:12,643 (57.) |
18 | Kanada Lance Stroll | Vereinigtes Konigreich Williams-Mercedes | 69 | 2 | + 2 Runden | 19 | 1:11,751 (68.) |
— | Deutschland Nico Hülkenberg | Frankreich Renault | 32 | 0 | DNF | 13 | 1:14,029 (30.) |
— | Schweden Marcus Ericsson | Schweiz Sauber-Ferrari | 20 | 1 | DNF | 06 | 1:15,281 (03.) |
Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e).
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1972 | 1973 | 1974 | 1975 | 1976 | 1977 | 1978 | 1979 | 1980 | 1981 | 1982 | 1983 | 1984 | 1985 | 1986 | 1987 | 1988 | 1989 | 1990 | 1991 | 1992 | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019
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