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Der Ford Fiesta ’89 ist die dritte Baureihe des Ford Fiesta, die ab Februar 1989 produziert wurde. Seit dieser Generation war der Kleinwagen auch mit fünf Türen, als Hochdachkombi Courier und als Calypso mit Faltdach erhältlich.

Ford
Ford Fiesta Dreitürer (1989–1996)
Ford Fiesta Dreitürer (1989–1996)
Ford Fiesta Dreitürer (1989–1996)
Fiesta ’89
Produktionszeitraum: 02/1989–08/1996
Klasse: Kleinwagen
Karosserieversionen: Limousine, Kombilimousine, Kastenwagen
Motoren: Ottomotoren:
1,1–1,8 Liter
(37–98 kW)
Dieselmotoren:
1,8 Liter
(44–57 kW)
Länge: 3743–3801 mm
Breite: 1610–1630 mm
Höhe: 1325 mm
Radstand: 2446 mm
Leergewicht: 825–995 kg
Vorgängermodell Ford Fiesta ’84
Nachfolgemodell Ford Fiesta ’96

Modellgeschichte


Der Fiesta ’89 (Typ GFJ) war völlig neu entwickelt und der erste Fiesta, der auch mit fünf Türen erhältlich war. Das neue Modell brachte viele technische Neuerungen mit sich. Vor allem das Fahrwerk wurde mit Dreiecksquerlenkern vorn und einer Verbundlenkerachse hinten verbessert. Auch dem Insassenschutz wurde mit einer stabileren Sicherheitszelle und Seitenaufprallschutz Rechnung getragen. Zudem waren Antiblockiersystem (ABS), Airbag, Klimaanlage und eine heizbare Frontscheibe erhältlich. In diesem Modell waren auch erstmals die neuen Zetec-Motoren mit 1,6 und 1,8 Litern Hubraum verfügbar. Der neue 1,8-Liter-Dieselmotor war außerhalb Deutschlands auch mit Turbolader erhältlich.


Modellpflege


Im Januar 1994 wurde am Fiesta eine Modellpflege durchgeführt. Außer Detailveränderungen (äußerlich die Seitenspiegel und Seitenblinker) wurden hauptsächlich technische und sicherheitsrelevante Bauteile wie Fahrer- und Beifahrer-Airbag, Seitenaufprallschutz und Gurtstraffer überarbeitet oder zusätzlich angeboten.

Nachdem im August 1995 die Produktion des Nachfolgers begann, blieb der Fiesta ’89 noch bis August 1996 als „Fiesta Classic“ in der Modellpalette. Diese Fahrzeuge kamen ausschließlich aus dem spanischen Ford-Werk Almussafes bei Valencia und waren bis zur Einführung des Ford Ka als preisgünstiges Modell unterhalb des Fiesta ’96 positioniert.


Ausstattungslinien


Fiesta Courier
Fiesta Courier

Sondermodelle



Technik



Karosserie


Die selbsttragende Karosserie der dritten Baureihe ist weiterhin aus Stahlblech, wurde für dieses Modell jedoch neu entwickelt. Dieser Fiesta war als Drei- und als Fünftürer erhältlich sowie als Hochdachlieferwagen Courier. Die Motorhaube öffnete nun, wie bei fast allen Fahrzeugen dieser Zeit, nach hinten. Im Gegensatz zur vorherigen Baureihe hat der Fiesta ’89 einen zusätzlichen Seitenaufprallschutz. Die Karosserie wird mit einem PVC-Unterbodenschutz in den Radhäusern, Hohlraumschutz im Bereich der Türen und Seitenschweller, Steinschlagschutz außen am Frontblech, an den Seitenschwellern, den Radlaufkanten und im unten an den Türen sowie Wachs unter dem kompletten Bodenblech vor Korrosion geschützt.


Fahrwerk


Vorderachse ähnlich der des Fiesta ’89
Vorderachse ähnlich der des Fiesta ’89

Wie auch die sichtbaren Karosserieteile sind Bodengruppe und Fahrwerk des Fiesta ’89 völlig neu entwickelt.

Die Dreiecksquerlenker der Vorderachse sind nun einteilig, abhängig von Baujahr und Motorisierung ist ein Stabilisator eingebaut. Für die obere Radführung, Federung und Dämpfung werden weiterhin die in dieser Fahrzeugklasse üblichen MacPherson-Federbeine verwendet. Die Zahnstangenlenkung mit Sicherheitslenksäule ist nun ausstattungs- und baujahrabhängig mit einer Servounterstützung verfügbar.

Als Hinterachse ist statt einer an Längslenkern, den Stoßdämpfern und einem Panhardstab geführte Starrachse eine Verbundlenkerachse mit Federbeinen eingebaut.

Die Modelle Fiesta S, Fiesta XR2i (16V) sowie Fiesta RS Turbo sind tiefergelegt und mit einem sportlicher abgestimmten Fahrwerk ausgestattet.


Bremssystem


Alle Fiesta ’89 sind mit einem diagonal geteilten Zweikreis-Bremssystem und einem pneumatischen Bremskraftverstärker ausgerüstet. An der Vorderachse sind Scheibenbremsen mit schwimmend gelagerten Bremssätteln eingebaut, bei den 16V-, XR- und RS-Modellen sowie den Fahrzeugen mit ABS sind die Scheiben innenbelüftet. An der Hinterachse gibt es Trommelbremsen, auf die auch die Feststellbremse wirkt. Ein Antiblockiersystem ist auf Wunsch erhältlich; in einigen Ausstattungsvarianten ist es serienmäßig.


Antrieb


Alle Motoren und Getriebe des Fiesta sind quer eingebaut und treiben die Vorderräder an. Die „Valencia“-Motoren des Vorgängers mit ihrer seitlichen Nockenwelle wurden weiterentwickelt, heißen nun HCS (high compression swirl; hochverdichtet/verwirbelt) und bilden mit 1,0; 1,1 und 1,3 Liter Hubraum die am weitesten verbreitete Motorisierung des neuen Fiesta. Die 1,4 und 1,6-Liter-CVH-Motoren sind weiterhin verfügbar, ab 1992 stehen auch die neuen Zetec 16V-Motoren mit 1,6 und 1,8 Liter Hubraum zur Wahl. Der 1,8-Liter-Dieselmotor hat wie der Motor des Fiesta ’84 eine obenliegende Nockenwelle, ist jedoch ansonsten völlig neu entwickelt. Vereinzelt werden in den Anfangsjahren noch Vierganggetriebe für die kleinsten Motorisierungen angeboten, es werden aber überwiegend die mechanisch betätigten Fünfganggetriebe vom Typ BC mit einer ebenfalls mechanisch betätigten Kupplung verwendet. Auf Wunsch ist weiterhin für kleinere Motorisierungen ein stufenloses Getriebe verfügbar.


Gemischaufbereitung und Zündung


Mit Einführung der Pflicht für Katalysatoren bei Neuwagen verschwanden die Vergaser, der Fiesta ’89 war daher fast ausschließlich mit Einspritzanlagen erhältlich. In den ersten Jahren der Produktion wurden zwar auch in Deutschland noch einige Fahrzeuge mit Vergasern und ohne Katalysator verkauft, manche Fahrzeuge ohne Katalysator wie zum Beispiel der Fiesta RS Turbo gab es in Deutschland ab Werk nicht zu kaufen. Außer Einfach- und Doppelvergasern des Herstellers Weber gab es ausschließlich von Ford entwickelte elektronisch gesteuerte Benzineinspritzanlagen (EFI = electronic fuel injection) vom Typ EEC-IV mit geregeltem Katalysator. Die 1,1-; 1,3- und 1,4-Liter-Motoren haben eine Zentraleinspritzung, XR2i- und 16V-Motoren eine Mehrpunkteinspritzung. Der Fiesta Diesel ist mit einer Wirbelkammereinspritzung versehen.

Einige der Ottomotoren mit Vergaser sind noch mit einem herkömmlichen Zündverteiler mit kontaktloser Zündung ausgestattet. Die anderen Fahrzeuge, insbesondere die Fahrzeuge mit Benzineinspritzanlage und geregeltem Katalysator, haben ruhende elektronische Zündanlagen mit zwei Zündspulen (Wasted Spark), die je nach System direkt in die Einspritzanlage integriert ist oder als eigenständiges EDIS-System arbeitet.


Elektrische Anlage und Beleuchtung


Die elektrische Anlage des Fiesta arbeitet mit 12 Volt. Es gibt je nach Motorisierung unterschiedliche Drehstromlichtmaschinen mit bis zu 70 Ampere. Die Hauptscheinwerfer sind mit H4-Halogenlampen ausgerüstet, die optionalen runden Zusatzscheinwerfer mit Leuchtmitteln vom Typ H1, die Zusatzscheinwerfer der XR- und RS-Modelle mit H1 und H3.


Technische Daten



OHV- und CVH-Motoren

1.1 1.1i 1.3i 1.4 1.4i 1.4i XR2i1 RS Turbo2
Bauzeitraum: 02/1989–03/1990 03/1989–08/1996 05/1991–08/1996 02/1989–03/1990 02/1989–12/1992 01/1994–07/1995 04/1989–12/1993 04/1989–05/1992
Motor:4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt)
Motortyp:HCSCVH
Hubraum:1119 cm³1299 cm³1392 cm³1598 cm³
Bohrung × Hub:68,7 × 75,5 mm74 × 75,5 mm77,2 × 74,3 mm80 × 79,5 mm
Leistung
bei 1/min:
40 kW
(54 PS)
5200
37 kW
(50 PS)
5200
44 kW
(60 PS)
5000
52 kW
(71 PS)
5500
54 kW
(73 PS)
5500
54 kW
(73 PS)
5100
76 kW
(103 PS)
6000
98 kW
(133 PS)
5500
Max. Drehmoment
bei 1/min:
86 Nm
2700
83 Nm
3000
101 Nm
2500
103 Nm
4000
108 Nm
4000
106 Nm
2750
135 Nm
2800
180 Nm
2400
Gemischaufbereitung:RegistervergaserElektronische ZentraleinspritzungRegistervergaserZentraleinspritzungMulti-Point-EinspritzungMulti-Point-Einspritzung, Garrett T2 Turbolader
Ventilsteuerung:OHV
(Steuerkette, Nockenwelle im Motorblock, mechanische Ventilstößel, Stoßstangen, Kipphebel, hängende Ventile)
CVH
(Zahnriemen, obenliegende Nockenwelle, Hydrostößel, Kipphebel, hängende Ventile)
Kühlung:Wasserkühlung
Getriebe:4-Gang-Getriebe5-Gang-Getriebe
(1,1i und 1,3i wahlweise mit stufenloser CTX-Automatik)
Radaufhängung vorn:MacPherson-Federbeine, Dreieckslenker, Schraubenfedern
Radaufhängung hinten:Verbundlenkerachse, Schraubenfedern
Karosserie:Stahlblech, selbsttragend
Spurweite vorn/hinten:1392–1406/1376–1385 mm
Radstand:2446 mm
Länge:3743–3801 mm
Leergewicht:825–995 kg
Höchstgeschwindigkeit:149 km/h143 km/h153 km/h162 km/h164 km/h167 km/h187 km/h205 km/h
Beschleunigung
0–100 km/h:
16,7 s18,1 s14,7 s13,0 s12,5 s12,210,1 s8,2 s
Verbrauch (Liter/100 Kilometer):6,1–6,2 S6,4 S6,9 S8,1 S8,6 S
1 in anderen Märkten auch ohne Katalysator und mit 81 kW (110 PS) oder mit Registervergaser und 66 kW (90 PS) verfügbar, nicht in Deutschland
2 Kein Verkauf in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.

16V- und Diesel-Motoren

1.6i 16V 1.8i 16V S XR2i 16V 1.8 D 1.8 TD(1)
Bauzeitraum: 01/1994–07/1995 03/1992–12/1994 03/1992–12/1994 02/1989–08/1996 01/1994–08/1996
Motor:4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt)
Hubraum:1597 cm³1796 cm³1753 cm³
Bohrung × Hub:76 × 88 mm80,6 × 88 mm82,5 × 82 mm
Leistung
bei 1/min:
65 kW
(88 PS)
5250
77 kW
(105 PS)
5500
96 kW
(130 PS)
6250
44 kW
(60 PS)
4800
57 kW
(77 PS)
4800
Max. Drehmoment
bei 1/min:
130 Nm
3000
153 Nm
4000
162 Nm
4500
110 Nm
2500
133 Nm
2500
Gemischaufbereitung:Multi-Point-EinspritzungDiesel-Einspritzpumpe
(57 kW mit Turbolader)
Ventilsteuerung:Zetec-E
(zwei obenliegende Nockenwellen, hydr. Tassenstößel, hängende Ventile, Zahnriemen)
OHC Diesel
(hängende Ventile, obenliegende Nockenwelle, Zahnriemen)
Kühlung:Wasserkühlung
Getriebe:5-Gang-Getriebe
Radaufhängung vorn:MacPherson-Federbeine, Dreieckslenker, Schraubenfedern
Radaufhängung hinten:Verbundlenkerachse, Schraubenfedern
Karosserie:Stahlblech, selbsttragend
Spurweite vorn/hinten:1392–1406/1376–1385 mm
Radstand:2446 mm
Länge:3743–3801 mm
Leergewicht:825–995 kg
Höchstgeschwindigkeit:177 km/h182200 km/h152 km/h168 km/h
Beschleunigung
0–100 km/h:
11,1 s9,58,5 s16 s11,6 s
Verbrauch (Liter/100 Kilometer):7,8 S7,7–8,0 S5,4 D5,9 D
(1) nicht für den deutschen Markt

Motorsport


Der Ford Fiesta Mixed-Cup war angelehnt an den Ladies-Cup, der mit den beiden Vorgängermodellen durchgeführt wurde. Im Mixed-Cup bildeten nun eine Frau und ein Mann ein Team, das gemeinsam im gleichen Fahrzeug an den Start ging. Die Anschaffungskosten für einen rennfertigen XR2i wurden bewusst niedrig gehalten, um insbesondere den Nachwuchs im Motorsport zu fördern, weshalb auch das Höchstalter auf 55 Jahre beschränkt war. Mit bis zu 50 Autos pro Lauf war der Mixed-Cup eine der bestbesetzten Rennserien überhaupt. Die Rennen wurden wie bereits im Ladies-Cup in der Regel im Rahmen der Rennen der DTM ausgetragen.


Studien


Erwähnenswert sind zwei Studien: der viertürige Fiesta Urba und der Fiesta Bebop[3], eine Pickup-Version.

Der Urba war als Stadtauto konzipiert[4] und wurde auf dem Genfer Auto-Salon 1989 vorgestellt. Er hatte eine elektronische Einparkhilfe, integrierten Garagentoröffner, einen Minikühlschrank und auf der Beifahrerseite zwei Türen, auf der Fahrerseite nur eine. Dies sollte verhindern, dass auf der Rückbank sitzende Kinder beim Parken am Straßenrand zur Straße hin aussteigen. Dazu sollte eine auffallende gelbe Lackierung dafür sorgen, dass das Fahrzeug besser gesehen wird.


Trivia


Flügelauto
Flügelauto

Literatur




Commons: Ford Fiesta MK3 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Kfz-Lexikon: Katalysator. (Nicht mehr online verfügbar.) www.autotipps.net, archiviert vom Original am 19. November 2010; abgerufen am 8. Januar 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/autotipps.net
  2. Katalysatorpflicht. Austria-Lexikon.at, abgerufen am 8. Januar 2011.
  3. Fiesta Bebop auf classiccars.fandom.com, abgerufen am 9. Juli 2021
  4. Fiesta Urba auf ford-fiesta.de, abgerufen am 9. Juli 2021

На других языках


- [de] Ford Fiesta ’89

[en] Ford Fiesta (third generation)

The Ford Fiesta Mk3 was the third generation of the Ford Fiesta supermini built by Ford Europe. Originally introduced in 1989, the Mk3 represented the biggest change to the Fiesta since the original car was introduced in 1976. In addition to the 3-door hatchback and panel van versions that had formed the Fiesta range, a 5-door hatchback was also added. The Fiesta Mk3 was replaced by the Fiesta Mk4 in 1995, but remained on sale until early 1997. The Mk4 was a major restyle of the Mk3, but had the same chassis.

[fr] Ford Fiesta (troisième génération)

La Ford Fiesta Mk3 était la troisième génération de la citadine polyvalente Ford Fiesta construite par Ford Europe. Initialement introduite en 1989, la Mk3 représentait le plus grand changement de la Fiesta depuis l'introduction de la voiture d'origine en 1976. En plus des versions 3 portes à hayon et fourgon à panneaux qui formaient la gamme Fiesta, une berline 5 portes à hayon a également été ajoutée. La Fiesta Mk3 a été remplacée par la Fiesta Mk4 en 1995, mais est restée en vente jusqu'à début 1997. La Mk4 était un restylage majeur de la Mk3, mais avec le même châssis.

[it] Ford Fiesta III

La Ford Fiesta III è un'autovettura di segmento B prodotta dalla filiale europea della casa automobilistica statunitense Ford dal 1989 al 1997, anno in cui è stata rimpiazzata dalla generazione successiva dopo due anni di affiancamento sul mercato.



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