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Die Renault Dauphine ist ein von 1956 bis 1968 gebautes Pkw-Modell des französischen Herstellers Renault. Das Fahrzeug mit wassergekühltem Vierzylinder-Reihenmotor und Heckantrieb (also Heckmotor und Hinterradantrieb) hatte eine typische Pontonkarosserie. Wie schon der Vorläufer 4CV war die Dauphine nur als viertürige Limousine erhältlich.

Renault
Renault Dauphine (1956–1968)
Renault Dauphine (1956–1968)
Renault Dauphine (1956–1968)
Dauphine
Produktionszeitraum: 1956–1968
Klasse: Untere Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine
Motoren: Ottomotoren:
0,85 Liter
(19,5–36 kW)
Länge: 3937 mm
Breite: 1524 mm
Höhe: 1441 mm
Radstand: 2267 mm
Leergewicht: 650 kg
Vorgängermodell Renault 4CV
Nachfolgemodell Renault 8

Der Name Dauphine bedeutet „Thronfolgerin“ und zielte damit auf die Verkaufserfolge des Renault 4CV in Europa ab. Die Dauphine erfreute sich großer Beliebtheit vor allem auch in Deutschland, wo jedoch die beiden Zweitürer VW Käfer und (ab 1962) Opel Kadett auf den vordersten Rängen blieben.


Konzept


Renault wollte mit möglichst vielen Teilen des Modells 4 CV einen größeren Wagen schaffen, um den Abstand im Modellprogramm zwischen 4 CV und Frégate etwas zu verringern. Folglich waren die Räder wieder vorn an doppelten Dreieckslenkern und hinten an einer Pendelachse aufgehängt. Das Fahrzeug sollte eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 115 bis 120 km/h erreichen und 6 bis 7 Liter Benzin auf 100 Kilometer verbrauchen. Tatsächlich lag der Reiseverbrauch bei 7,5 l/100 km, womit die Dauphine im internationalen Vergleich einer der sparsamsten Wagen seiner Klasse war.[1] Die ersten Versuchswagen hatten noch den 4-CV-Motor mit 747 cm³, waren aber schon leistungsgesteigert. Dann wurde der Hubraum auf 845 cm³ vergrößert. Neu war auch ein automatischer Choke, den aber der 4 CV ebenfalls bekam. Eine Besonderheit war die Unterbringung des Reserverads, es lag unter dem Kofferraum und konnte nach Öffnen einer Klappe unter der vorderen Stoßstange aus seinem Fach herausgeholt werden. Gegen Aufpreis gab es ein Schiebedach und die vom 4 CV bekannte automatische Ferlec-Kupplung. Ab 1963 war eine Ausführung mit elektromagnetischer Jaeger-Kupplung und Schaltautomatik verfügbar.[2] Die Dauphine wurde im Renault-Werk Flins produziert.[3]


Dauphine Gordini


Ab 1958 wurde das Modell Dauphine Gordini gebaut,[4] das eine von 26,5 auf 33, später 36 PS erhöhte Leistung aufwies und eine Höchstgeschwindigkeit von 126 km/h anstatt 114 km/h mit der gewöhnlichen Motorisierung erreichte.[5] Ab Sommer 1965 wurde nur noch die Gordini-Ausführung gebaut.


Dauphine 1093


Für den Automobilsport wurde 1959 noch ein R1093 oder Rallye-Dauphine genanntes Modell entwickelt, das an verschiedenen Autorennen, wie beispielsweise der Rallye Monte Carlo, teilnahm. Die Motorleistung dieses Modells wurde auf 49 PS gesteigert, die Bremstrommeln waren mit Kühlrippen versehen und ein 5-Gang-Getriebe wurde eingebaut. Die 1093 erreichte 140 km/h.[5]


Ondine


Eine Luxusversion wurde von 1960 bis 1962 als Ondine (zu deutsch „Nixe“) verkauft.[6]


Aérostable


Im Sommer 1958 bekam die Dauphine eine besondere Federung, die sich Aérostable nannte. Sie hatte sehr weiche Stahlfedern mit einer Nachgiebigkeit von 72 mm vorne und 41 mm hinten pro 100 kg Belastung. Damit die Federung trotzdem nicht durchschlug, gab es eine Hilfsfederung. Sie bestand vorn aus Gummifedern und hinten aus luftgefüllten Gummikissen mit atmosphärischem Druck. Als die Dauphine im Sommer 1963 die Hinterachse des Nachfolgers R 8 bekam, entfiel die Aérostable wieder. Mit dieser Hinterachse erhielt die Dauphine auch vier Scheibenbremsen, was für einen Wagen dieser Klasse ungewöhnlich war.[7]


US-Export


Henney Kilowatt (1960)
Henney Kilowatt (1960)

Mit der Dauphine versuchte Renault den US-Markt zu erobern, was aber misslang. Im Gegensatz zu Volkswagen wählte man die Händler nicht sorgfältig aus und baute keine funktionierende Ersatzteilversorgung auf. Das hatte sogar zur Folge, dass Neuwagen als Ersatzteilreservoir missbraucht wurden und die Händler ihre Vorgaben nicht einhalten konnten. 1959 wurde mit über 100.000 Verkäufen der Höhepunkt erreicht, dann ging die Zahl stark zurück. Die Importe passte man daran zu spät an. Dabei wurden die Fahrzeuge nahe dem Hafen gelagert und es kam zu Standschäden, insbesondere Korrosionsschäden durch das nahe Meerwasser. Schließlich konnte man die Fahrzeuge nur mit erheblichen Preisnachlässen verkaufen.[3]

Im selben Jahr orderte Henney Motor Company 100 Dauphines ohne Antriebseinheit, um sie mit einem Elektroantrieb auszurüsten und als Henney Kilowatt zu verkaufen.


Alfa Romeo Dauphine


Alfa Romeo baute die Dauphine von 1960 bis 1966 im Werk Portello bei Mailand in Lizenz. Man hatte noch keinen Kleinwagen im Angebot und wollte so zu einem Vollprogramm kommen. Dies geschah vor allem im Hinblick auf den wichtigsten Konkurrenten Fiat. Die Dauphine aus italienischer Produktion hatten einige einheimische Teile und vor allem keine Aérostable-Federung, weil sie zu sehr auf Komfort ausgelegt war und deswegen nicht zu den anderen Alfa-Modellen passte. Deswegen lehnte Alfa Romeo auch das Angebot von Renault ab, den R 4 ebenfalls in Lizenz zu produzieren.[3]


Literatur




Commons: Renault Dauphine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Gebrauchswert von Kleinwagen. In: Kraftfahrzeugtechnik 5/1962, S. 203–205.
  2. Schaltautomatik für kleine PKW. In: Kraftfahrzeugtechnik 5/1963, S. 183–184.
  3. Albert Rupprecht: Französische Personenwagen seit 1945, E-Book 2014, ISBN 978-3-00-032545-8, Kapitel Renault Dauphine
  4. Dauphine von Gordini modifiziert. In: Kraftfahrzeugtechnik 4/1958, S. 158
  5. Ulrich Bethscheider-Kieser: Renault. Im Zeichen des Rhombus. Motorbuchverlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-613-01658-3, S. 244.
  6. http://www.autogate.de/renault-dauphine-erfolgreiche-weltenbummlerin-2108.html
  7. Albert Rupprecht: Französische Personenwagen seit 1945, E-Book 2014, ISBN 978-3-00-032545-8, Kapitel Einleitung zu Renault

На других языках


- [de] Renault Dauphine

[en] Renault Dauphine

The Renault Dauphine (pronounced [dɔfin])[7] is a rear-engined economy car manufactured by Renault in a single body style – a three-box, 4-door sedan – as the successor to the Renault 4CV; more than two million were manufactured during its 1956–1967 production.

[es] Renault Dauphine

El Renault Dauphine[2] (femenino de delfín, heredera al trono en francés) fue un automóvil de turismo del segmento C, producido por el fabricante francés Renault entre los años 1956 y 1968. Se presentó en el Salón de Ginebra en 1956. Se trataba de un pequeño sedán de 4 puertas que al igual que muchos modelos europeos de la época, llevaba el motor en posición longitudinal colgado tras el transeje en la parte posterior del vehículo, donde usualmente iría el maletero. Este impulsor era un Ventoux atmosférico de 4 cilindros en línea, 845 cm³ y capaz de entregar una potencia de 26 CV. Este impulsor se encontraba acoplado a una caja manual de 4 velocidades y alcanzaba a rodar hasta los 117 km/h. Su diseño conjugaba líneas rectas y curvas que definían claramente los tres volúmenes del coche (maletero, habitáculo y vano motor). Al mismo tiempo, la ubicación del motor en su parte trasera, sumado a su diseño, permitía ofrecer en su frente un maletero de amplia capacidad de carga.

[fr] Renault Dauphine

La Renault Dauphine est un modèle automobile qui a été fabriqué par Renault dans l'usine de Flins (Yvelines) à partir de mars 1956 jusqu'en 1967.

[it] Renault Dauphine

La Dauphine è un'autovettura di fascia medio-bassa prodotta dalla casa automobilistica francese Renault tra il 1956 ed il 1967 (e fino al 1970 in Argentina).

[ru] Renault Dauphine

Renault Dauphine — автомобиль французской компании Renault, выпускавшийся с 1956 по 1967 годы[2]. Существовала «люксовая» версия Dauphine — Renault Ondine, выпускавшаяся с 1960 по 1962 годы. Renault Dauphine собирался во многих странах мира, таких как Австралия, Мексика, Бельгия и Ирландия и по лицензии в Италии, Бразилии, Испании, Аргентине, Израиле, США и Японии. Спортивную версию автомобиля, которая получила название Dauphine Gordini, оснащали 4-ступенчатой коробкой передач (на серийном Dauphine она была 3-ступенчатая), дисковыми тормозами на все колеса и более мощным двигателем. В 1962—1963 годах выпускалась гоночная модель R1093. Всего было выпущено 2 150 738 автомобилей[3]



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