auto.wikisort.org - Automobil

Search / Calendar

Der Renault 12 – kurz R12 genannt – ist ein frontgetriebenes Automodell der (unteren) Mittelklasse. Von Herbst 1969 bis Anfang 1980 wurden in Frankreich mehr als 4,2 Millionen Fahrzeuge dieses Typs hergestellt, wobei Lizenzbauten des Modells noch bis 2004 vom Band liefen.

Renault
Renault 12 (1969–1975)
Renault 12 (1969–1975)
Renault 12 (1969–1975)
12
Produktionszeitraum: 1969–1980
(in Lizenz bis 2004)
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, Kombi
Motoren: Ottomotoren:
1,3–1,6 Liter
(37–83 kW)
Länge: Limousine: 4350
Kombi: 4410 mm
Breite: 1620 mm
Höhe: 1440 mm
Radstand: 2440 mm
Leergewicht: 900–930 kg
Vorgängermodell Renault 8 und Renault 10
Nachfolgemodell Renault 18

Modellgeschichte



Allgemeines


1964 begann die Entwicklung eines Autos, das robust und widerstandsfähig genug sein sollte, um auf den schlechten Straßen Nordafrikas eingesetzt werden zu können. Die ersten Prototypen hatten drei asymmetrisch angeordnete Frontscheinwerfer und das Reserverad auf dem Kofferraumdeckel.

Später sollte dieses Modell auch die Lücke zwischen den frontgetriebenen Modellen Renault 6 und Renault 16 schließen; die seit 1962 bzw. 1965 gebauten Heckmotormodelle R8 und R10 sollten nicht mehr lange gebaut werden und der Konstruktionstrend ging in Richtung Frontmotor.

Im Herbst 1969 kam der Renault 12 als Limousine auf den Markt. Die Basisversion hatte Scheibenbremsen vorne und Trommelbremsen hinten, aber keinen Bremskraftverstärker. Im Gegensatz zu den Modellen R4 und R16 besaß der R12 eine starre Hinterachse, die mit gezogenen Längslenkern und einem zentralen Dreieckslenker geführt wurde.

Im Sommer 1970 wurde die Palette durch den Kombi erweitert, der in Deutschland unter der Bezeichnung „Variable“ und in Frankreich als „Break“ geführt wurde. Auf dem heimischen Markt gab es außerdem Behörden- bzw. Transporterausführungen, die je nach Ausführung teilweise ohne hintere Türen, ab der B-Säule ohne seitliche Verglasung und/oder ohne Rücksitzbank geliefert wurden. Diese Modelle waren – wie in der Renault-Nomenklatur üblich – „Société“ benannt.

Ab Anfang 1971 war der „unauffällige Musterknabe“, wie der R12 von der Zeitschrift auto motor und sport damals bezeichnet wurde, als sportliche Variante „Gordini“ erhältlich. In Frankreich ersetzte damit das „Coupe R12G“ das bisherige, beliebte „Coupe R8G“ für Einsteiger in den Motorsport.

Der R12 war auch die technische Basis für die beiden von ihm abgeleiteten Coupé-Versionen Renault 15 und Renault 17. Beide Modelle wurden zwischen Juli 1971 und August 1979 gefertigt.


Modellpflege


Im August 1975 wurde eine überarbeitete Ausführung eingeführt, mit neu gestalteten Stoßfängern, Scheinwerfern und Rückleuchten sowie mit einem neuen Armaturenbrett (nicht im R12 L). Die in Spanien von FASA (Fabricación de Automóviles S.A.) bis zur Übernahme durch Renault France hergestellten Lizenz-Versionen des R12TS sowie teilweise Modelle für andere Exportmärkte waren mit Doppelscheinwerfern ausgerüstet.

Im Frühjahr 1979 wurde der Vertrieb des R12 nach Deutschland zugunsten des im Vorjahr eingeführten Nachfolgemodells Renault 18 eingestellt. Die Produktion in Frankreich endete im Januar 1980.


Motoren und Fahrleistungen


Typ Bauzeitraum Codenummer Hubraum Leistung Höchstgeschwindigkeit
R12/L/TL 10.1969–07.1975 R 1170 1289 cm³ 40 kW (54 PS) 142 km/h
R12 Gordini 08.1970–12.1974 R 1173 1565 cm³ 83 kW (113 PS) 185 km/h
R12 TS 08.1972–07.1975 R 1177 1289 cm³ 44 kW (60 PS) 150 km/h
R12 TR Automatic 01.1974–07.1975 145 km/h
R12/L/TL 08.1975–01.1980 R 1170 37 kW (50 PS) 140 km/h
R12 TS R 1177 44 kW (60 PS) 150 km/h
R12 Automatic 145 km/h

Der R12 in Australien


In Australien kam der Renault 12 erst 1970 auf den Markt und wurde von Renault Australia produziert. 1978 änderte man die Modellbezeichnung in Renault Virage, und im Rahmen dessen wurde die Karosserie leicht überarbeitet. Der Produktionsstandort war Melbourne (Stadtteil Heidelberg). Die Produktion endete wie in Frankreich Anfang des Jahres 1980.


Lizenzbauten



Dacia


Der Renault 12 wurde mehr oder weniger unverändert von 1969 bis 2004 in Rumänien, bei Dacia in Pitești, als Dacia 1300 (ab 1979: Dacia 1310/1410) hergestellt. Nach 35 Jahren Produktionszeit liefen Ende 2004 die letzten Exemplare, eine Limousine 1310 und ein Kombi 1310, von den Produktionsbändern in Pitești, die heute im rumänischen Automobilmuseum stehen. Insgesamt wurden 1.959.730 Exemplare gefertigt. Nachfolger ist der Dacia Nova.

Eine Besonderheit des Dacia 1300 war, dass er, genau wie der Ford Corcel, bereits vor der offiziellen Premiere des R12 gefertigt wurde.

Dacia produzierte von 1975 bis Ende 2006 auch Pickup-Varianten, die es vom Renault R12 nicht gab (siehe hierzu Dacia Pick-Up).


Toros


Auch in der Türkei wurde der Renault 12 in Lizenz gefertigt und dort von Oyak-Renault zwischen 1971 und 1989 als Renault 12 und anschließend bis 2000 als Renault 12 Toros produziert.


Ford Corcel


Ford Brasilien übernahm im Jahr 1968 die Firma Willys-Overland, die zuvor mit Renault zusammengearbeitet und vor Ort die Modelle Dauphine und Gordini in Lizenz produziert hatte. Ford übernahm damit auch das Projekt einer abgewandelten Version des sich gleichzeitig in Entwicklung befindenden R12. Ford entwickelte den Wagen weiter und vertrieb ihn dann unter der Bezeichnung Ford Corcel.


Trivia


Im dokumentarischen Roadmovie Renault 12 schildert der Filmemacher Mohamed El Khatik eine Reise von der französischen Stadt Orléans nach Tanger in Marokko in einem R12, der in den 1970er Jahren als typisches Transportmittel von Marokkanern galt.[1]


Literatur




Commons: Renault 12 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Renault 12 von Mohamed El Khatik auf Arte

На других языках


- [de] Renault 12

[en] Renault 12

The Renault 12 is a mid-size family car introduced by French automaker Renault at the Paris Motor Show in October 1969[3] and produced in France until 1980. Available as a saloon (Berline) and estate (Break), it was also produced under licence in many countries around the globe into the early 21st century.

[es] Renault 12

El Renault 12 (R12) fue un automóvil de turismo del segmento C producido por el fabricante francés Renault entre los años 1969 y 1996. Fue diseñado para cubrir el hueco entre el Renault 6 (presentado un año antes) y el Renault 16. El R12 fue reemplazado en Europa por el Renault 9 en 1983. Siguió en producción fuera de Europa hasta 1996 en Argentina con varias modificaciones sobre el modelo original. En 1991 se concedió a Dacia autorización para fabricarlo hasta 1996.

[fr] Renault 12

La Renault 12 est une automobile de catégorie 7 CV, à traction, dotée d'un moteur 4 cylindres en ligne en porte-à-faux avant et d'un essieu arrière rigide. Ses concurrentes françaises en son temps furent les Citroën GS, Peugeot 304 et Simca 1100. En 1973, la R12 est la voiture la plus vendue en France, prenant la place de la Simca 1100[1]. La voiture moyenne de la Régie Renault fut surtout produite en France à l'usine de Flins ; les coupés Renault 15 et 17 en sont dérivés. La Renault 12 fut ainsi nommée parce qu'elle était équipée d'un « moteur Cléon-Fonte » de 1 289 cm3.

[it] Renault 12

La Renault 12 è un'automobile di classe media prodotta in Francia dalla Renault tra il 1969 ed il 1980. Venne costruita anche in diversi altri mercati nel mondo. In alcuni di questi mercati, con piccole modifiche, rimase in listino fino ai primi anni 2000.

[ru] Renault 12

Renault 12 — автомобиль французского автопроизводителя Renault, впервые представленный на Парижском автосалоне в октябре 1969 года[1] и производившийся (во Франции) до 1980 года.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии